Karlovac, 3 Monate nach unserer Einreise nach Kroatien
Karlovac von der Burg Dubovac aus. Oranger Pfeil: Unser Wohnblock. Pinker Pfeil: Junias Schule, nicht im Bild. |
Ja, wo fangen wir an... Es ist so viel passiert, dass wir gar nicht hinterher gekommen sind, etwas auf dem Blog zu schreiben!
Vielleicht
von hinten anfangen? Also, kurzum: Wir sind umgezogen! Somit ist das
Projekt Auswandern, abgesehen von einigen Behördenangelegenheiten, abgeschlossen! Wow.
Wir wohnen nun in:
Miroslava Krleže 29
47000 Karlovac
CROATIA / HRVATSKA
Unsere Telefonnummern, gemäß unserem Alter^^
095 580 94 31 (Harry)
095 580 94 35 (Luna)
Seit
zwei Wochen wohnen wir nun in unserer hübschen, kleinen Wohnung mit
Blick auf Wald und Burg, Straße, (Wohn)häuser und Feld. Mittlerweile sind auch alle Möbel aufgebaut, Kisten ausgeräumt und Dinge einsortiert, einige kleine Reparaturen in der Wohnung erledigt und manche Bilder aufgehängt. Andere Arbeiten stehen noch aus, aber wir fühlen uns in jedem Fall schon wohl hier.
Fun Facts: Hier
muss man nachts einen Boiler anmachen, sonst hat man am
nächsten Tag kein warmes Wasser. Warum nachts? Weil es hier zwei
Stromtarife gibt, einer ist der günstigere Nachttarif. Da wird auch mal
die Wäsche in Familien nachts gewaschen.
Die Heizung in unserem Wohnblock wird vom städtischen Fernwärmewerk gespeist. Die Einheimischen heizen aber lieber dezentral mit Holz, weil das wohl viel günstiger ist. Na mal sehen, jedenfalls können wir wie gewohnt die Heizkörper aufdrehen und dann wird es warm. Momentan nutzen wir das kaum, da die Heizungsrohre selbst schon einiges an Wärme abgeben und wir im vierten Stock auch von unten gewärmt werden. ;-)
Die Tage sind nun allerdings nicht mehr wesentlich wärmer als in Deutschland.
Außerdem kochen wir nun mit
Gas (aus der Flasche), was wir uns eigentlich schon immer gewünscht haben, weil es
schneller geht, besser schmeckt und man (Kind) sich nicht so schnell
verbrennt als beim E-Herd. Alle sehr spannend, diese
Länderunterschiede!
So, aber jetzt muss ich noch von einer Versorgung
Gottes erzählen, die zeigt: Gott versorgt einen mit genau dem, was man
braucht. Er hat Humor. Und er kennt uns. Wir haben ja unsere alte Couch
und den Kleiderschrank in der alten Wohnung gelassen. Nun wurden wir
hier von der Vormieterin herumgeführt und sie sagte beiläufig: "Ach so,
die Couch und den Kleiderschrank würden wir übrigens hier lassen."
Leute, der Kleiderschrank ist der Kleiderschrank meiner (Lunas) Träume vom
Aussehen und von der Aufteilung her (Harry findet ihn auch praktisch)! Das (Schlaf)Sofa ist auch gemütlich und unsere
alten Möbel passen auf den Zentimeter genau überall in die Zimmer!
Auch für den eigentlichen Umzug vom 29.9. bis 2.10. hatte Gott alles wunderbar vorbereitet. Mit Kristijan und Juraj, zwei Brüdern aus der Hausgemeinde, die sich beide frei nehmen konnten, hatte Harry wunderbare Gemeinschaft auf den langen Fahrten und die Arbeit erledigte sich schnell, auch Dank Harrys Papa und weiteren Helfern. Darüber hinaus hatten sie noch Zeit für ein schönes Kaffeetrinken mit dem lieben Hauskreis in Doberlug-Kirchhain und einen Abend mit Harrys Schwestern sowie Kristijans Bruder (aus dem Vogtland) in Hartenstein, Erzgebirge. Dank der Hilfe der anderen Geschwister war am 1.10. abends alles innerhalb von gut zwei Stunden die vier Stockwerke hinauf getragen!
Wir sind Gott
so dankbar für die vielen kleinen und großen Details, um die er sich
schon gekümmert hat, als wir noch nicht einmal von der Wohnung wussten,
geschweige denn planten, dieses Jahr schon nach Kroatien zu ziehen!
Die Wohnung in Bildern:
Schlafzimmer, während einer Sortieraktion |
Küche mit Essbereich |
Kleines Bad mit Waschmaschine |
Auch was
die Hausgemeinde betrifft, bestätigt es sich immer wieder, dass wir genau
hier sein sollen und wie ein Puzzleteil in die Einheit des Leibes Christi hier hineinpassen.
Gott ist gut!!!
Wir dürfen hier viel über
geistliches Kämpfen lernen, über Einheit im Geist, und trainieren die
Geistesgaben, die zur gegenseitigen Erbauung dienen. Wir
haben einige wundervolle Befreiungen erlebt, und viele Heilungen. Und vor allem wird das Evangelium verkündigt! Gott sorgt immer wieder für Kontakte mit
Menschen des Friedens (vgl. Lukas 10,6), die reif für eine Neugeburt sind. Zusätzlich geht Harry mit ein oder zwei Brüdern zur Zeit zweimal die Woche für zwei Stunden auf die Straße. Sie fragen Passanten, ob sie Krankheiten oder Schmerzen haben und Gebet annehmen würden, erklären das Evangelium und proklamieren Jesu Herrschaft über die Stadt. Das ist manchmal nicht leicht, aber eigentlich auch nicht schwer, selbst für Harry auf Kroatisch. ;-)
An einem Tag letzte Woche war niemand wirklich offen für Jesus, bis am Ende der junge Bruder Juraj, selbst erst 6 Monate im Glauben, anfing laut zu beten und zu proklamieren. Kurz danach kam ein Afrikaner, dessen langjährige Schmerzen aus dem Bein im Namen Jesu verschwanden und dem wir bei einem Kaffee das Evangelium erklären durften.
Ein anderes Mal hatten sie im Gebet vorher den Eindruck, sie sollten zum Bahnhof gehen (obwohl es den ganzen Tag regnete) und sie würden eine Frau im roten Mantel treffen. So war es dann auch! Die Frau ist sehr offen für Jesus und wir sind gespannt, ob sie ihn auch zum Herrn machen wird. Diese Art von Straßeneinsatz ist bewusst auf Jesu Sendungsbefehle aufgebaut, z.B.:
"Geht und verkündigt ... heilt Kranke ... treibt Dämonen aus!"
(Matthäus 10,7-8)
(Matthäus 10,7-8)
In einem Jüngerschaftstraining, dass ich (Harry) seit kurzem im Selbststudium absolviere, sollten wir alle Befehlsformen aus diesen Sendungsbefehlen aufschreiben. Ich sage euch, durch diese Übung bekommt man die Augen geschärft für den Auftrag, den wir von Jesus haben, gegenüber den vielen Aktivitäten, die wir manchmal an seine Stelle setzen!
Wer Interesse hat an diesem umfangreichen und lang erprobten Kurs:
www.besent.ch (auf Deutsch und Englisch)
Und wer einmal die Sendungsbefehle durchlesen möchte:
Mt 9,37-10,17; Mk 6,7-13; Lk 9,1-6; Lk 10,1-20 und
Mt 28,18-20; Mk 16,15-20; Lk 24,45-49; Joh 20,21-22; Apg 1,4+8
Mt 28,18-20; Mk 16,15-20; Lk 24,45-49; Joh 20,21-22; Apg 1,4+8
Vor einigen
Wochen hatten wir ein Seminar mit anderen Geschwistern aus befreundeten Hausgemeinden in Kroatien, während dem wir viel über biblische Evangelisation und Jüngerschaftstraining lernen durften. Wir übten z.B. praktisch das Evangelium in etwa vier
Minuten erklären zu können. Eine frisch Bekehrte wurde getauft und erzählte ihr atemberaubendes Zeugnis davon, wie Gott in ihr Leben kam. Viele
unserer Geschwister hier sind übrigens aus New Age und Okkultismus herausgerettet und befreit worden; andere kommen aus toten, religiösen Systemen. Es
ist wunderbar, Gottes Wirken hier zu sehen und sich von Ihm gebrauchen
zu lassen!
Unserer Junia
geht es Gott sei Dank sehr gut in der Schule. Alles Inhaltliche ist noch ein Klacks für sie, ihre Sprache entwickelt sich schnell und sie durfte einige neue Freundinnen
kennen lernen, vermisst aber auch von Zeit zu Zeit ihre Freunde in
Deutschland sehr. Die Lehrerin ist noch jung und sympathisch, vor allem
empathisch den Kindern gegenüber, aber auch klar in ihren Regeln. Harry geht es auch gut "in der Schule", nämlich jeden Morgen bei Kroatisch lernen zu Hause. Geübt wird bei Besuchen und Besorgungen. Es geht schon deutlich besser als vor einigen Wochen. Hoffentlich kann er irgendwann nächstes Jahr eine flüssige Unterhaltung führen. Amos
hat gerade eine neue Art des Lachens entdeckt, mit der er uns gerade oft
zum Lachen bringt. Er ist meistens gut drauf, ein Spaßvogel und solange
sein Laufrad und einer der vielen Bälle in der Nähe sind, ist alles in
Ordnung (und natürlich mama, Papa und die Schwester). Wir genießen es als Familie Vieles gemeinsam zu machen und
freuen uns, dass die Kinder nun wieder eine Routine und ihren eigenen Bereich haben, nachdem wir fast vier Monate lang unterwegs waren und dann hier zwei Wochen lang so viel zu tun war. Wir
treffen nun momentan die Einzelnen aus der Hauskirche um sie besser
kennen zu lernen. Es ist schön, anderen Menschen Zeit und Aufmerksamkeit
schenken zu können, gemeinsam zu beten und zu kämpfen für das Reich
Gottes. Wir Gläubigen als eine Familie, in der Babys, Teenies und
Erwachsene im Glauben Teil sind, ist wirklich eine tolle "Erfindung"
Gottes. Wie schön, dass niemand von uns alleine durch diese verwirrende
und dunkle Welt stolpern muss. Da fällt mir glatt diese Bibelstelle ein:
"Zwei
sind besser dran als einer, denn sie haben einen guten Lohn für ihre
Mühe. Wenn sie fallen, hilft der eine dem anderen auf. Doch weh dem
Einzelnen, der hinfällt, und keiner ist da, der ihm aufhilft. Wenn zwei
beieinander schlafen, wird ihnen warm. Doch wie soll ein Einzelner warm
werden? Ein Einzelner ist leicht zu überwältigen, doch die zwei halten
stand. Und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so schnell."
Prediger 4:9-12 NBH
Prediger 4:9-12 NBH
Unser
Gott ist ein Gott der Liebe und der Gemeinschaft und deshalb hat er das
auch in uns gelegt, weil wir sein Ebenbild sind. Das sieht man schon an
der Dreieinigkeit; es könnte ja auch einfach Gott der Vater sein. Aber
dann wäre Liebe keine Liebe, nur Selbstliebe. Und so sind wir alle
eingeladen in den Liebestanz zwischen Vater, Sohn und Geist und
untereinander. Schließlich werden sie "an der Liebe zueinander erkennen,
dass wir Seine [Jesu] Jünger sind" (Joh. 13, 35). Ihr Lieben, wir
wünschen euch von Herzen, dass ihr in euren Gemeinschaften in diese
Liebe und Einheit Gottes immer mehr hineinwachst! Wir beten für
geistliche Erneuerung, falls ihr gerade in der Dürre seid, für Reife,
falls ihr noch Babys im Glauben seid, und dass Gott in eurem Leben alles abschneidet, was abfallen muss, um Ihm gehorsam dienen und voller
Feuer die Ernte für Sein Königreich ernten zu können und zwar durch den Geist, durch den
Jesus von den Toten auferstanden ist, und der nun in uns allen lebt und wirkt! (vgl. Römer 8, 11)
Wir grüßen euch aus Karlovac,
Shalom,
Harry und Luna