17 Juli 2021

Ein Jahr Kroatien - Harrys persönliche Reflektion

 

Im Laufe der letzten Monate durfte ich unseren kleinen Balkon vor der Küche in einen Balkongarten verwandeln, inklusive Euro-Paletten-Pflanztöpfe (nicht im Bild), selbst-gebautem Hochbeet (unten), rankenden Bohnen, hängenden Tomaten und Gurken und vielem mehr. Dieses Projekt spiegelt viele meiner Erfahrungen aus unserem ersten Jahr in Kroatien wieder.


Gepflanzt, Zurückgeschnitten und Gefestigt Werden

Gepflanzt werden.

"Ihr werdet mit Freuden ausziehen und in Frieden geleitet werden..."
Unser Trauspruch, Jesaja 55,12

Am 21. Juli 2020 kamen wir aus der Kühle Deutschlands in der Hitze Kroatiens an. Was Gott uns über 10 Jahre zuvor aufs Herz gelegt hatte, wurde Realität: Er brachte uns in Lunas Heimatland um Ihm hier zu dienen. Einige Wochen lang besuchten wir Familie und Freunde, suchten Seinen Willen und schon Ende August zeigte Er uns den Platz, an dem Er uns einpflanzen wollte: Karlovac. Hier fühlten wir uns innerhalb von Wochen wie zu Hause, weil er uns in eine liebevolle, lebendige, Ihn-suchende Hausgemeinden-Familie einfügte. Und wo ist man (auf dieser Erde) zu Hause? Bei seiner Familie natürlich.

Wir loben und danken unserem Herrn für seine Gnade und treue Leitung, durch alle Jahre unseres gemeinsamen Lebens hindurch bis hin zu diesem Land und Ort unserer Berufung. Wie wunderbar ist zu wissen, dass Er mit uns ans Ziel kommt, auch wenn wir zwischendurch müde werden, zweifeln oder vom Weg abkommen (was in den letzten 11 Jahren sicher mehrmals der Fall war!). Als wir letzten Juli losfuhren, gab uns eine meiner Schwestern Phil 1,6 mit auf den Weg:

"Der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, wird es auch vollenden bis auf den Tag Jesu Christi." 

Oh wie groß ist Seine Gnade, Ausdauer, Weisheit und Macht!

Der Zeitpunkt unseres Umzugs war in jeder Hinsicht genial vorherbestimmt. In Deutschland ergaben sich durch die Pandemie-Maßnahmen Veränderungen in Schule, Arbeitsplatz und Gemeinde, die wir so nicht lange tragen mussten und die hier auf uns nicht in gleicher Weise zutreffen. Der Herr versorgte uns großzügig mit allem, was wir für den Umzug und Neuanfang brauchten. In Karlovac wurde genau im richtigen Monat die perfekte Wohnung für uns frei, für Junia gab es genau in der richtigen Klasse noch einen Schulplatz und unsere Gemeinde-Familie war gerade am Anfang eines Wachstumsprozesses, den wir nun zum großen Teil miterleben durften. In allen Dingen erkennen wir die liebevolle und weise Hand unseres Herrn.

So weit so gut. Bei aller Dankbarkeit erlebte ich auch eine Art Ernüchterung. Auch dafür lerne ich, dankbar zu sein, denn bei näherer Betrachtung erkenne ich auch darin dieselbe Gärtner-Hand des Vaters.


Zurückgeschnitten werden.

"Jede Rebe, die Frucht bringt, die reinigt [der Vater-Gärtner], damit sie mehr Frucht bringt."
Johannes 15,2

Im Frühjahr konnte ich einen Tag im Weinberg von Lunas Oma helfen, die vielen neuen Sprosse an den Weinstöcken zu beschneiden. Pro Weinstock wurden nur 2 solcher Reben stehen gelassen, eine Längere mit ca. 6 Fruchtansätzen und eine Kürzere mit 2 oder 3. Auch auf meinem Balkon muss ich Tomaten und Gurken hier und da kappen. Tatsächlich bringen die Pflanzen auf diese Weise viel mehr Frucht, vor allem bringen sie mehr Frucht zur Reife. Wie dumm wäre es, über die abgeschnittenen Sprosse zu jammern, wenn man doch weiß, dass man sich so über eine größere und leckerere Ernte freuen kann.

Der erste Lebensbereich, in dem mein guter Vater mich zurückschnitt, betrifft mein Bedürfnis nach Gemeinschaft und Austausch. Er selbst hat mich mit der Gabe der "Ermutigung/Ermahnung" (in Griechisch ein und dasselbe Wort) aus Römer 12,8 geschaffen. In den letzten 2 Monaten lehrte Er mich genauer, wie genau diese 7 Gaben aussehen. Der Ermutiger liebt zum Beispiel Geselligkeit, Austausch mit vielen Menschen auf einmal und bringt damit Licht und Farbe mit in die Gruppe, damit Gemeinschaft wachsen kann. Dafür hat Gott mich auch geschaffen und immer wieder zu diesem Zweck eingesetzt und doch darf ich nicht in erster Linie von den Freundschaften mit anderen abhängig sein. Stattdessen darf ich lernen, in Ihm volle Genüge und Genuss zu finden.

"[Nur] eines erbitte ich vom Herrn: ... dass ich bleiben darf im Hause des Herrn mein ganzes Leben lang, um die Lieblichkeit des Herrn zu schauen und Ihn zu suchen in Seinem Tempel."
Psalm 27,4

Natürlich wusste ich schon vor unserem Umzug, dass ich viele Monate bis Jahre brauchen werden um Kroatisch so weit zu lernen, um einer Unterhaltung mühelos folgen und daran teilnehmen zu können. Trotzdem war das Gefühl, nicht zu verstehen, was andere sagen und - noch schlimmer - nicht ausdrücken zu können, was mir wichtig ist mitzuteilen, immer wieder eine große Herausforderung und auch Schmerz für mich. Auch wenn jemand anderes mir oder für mich übersetzt, kann so eine Sprachbarriere aktuell nie völlig überwunden werden. Eigentlich ist es in jeder Gruppe so, auch wenn alle die gleiche Sprache sprechen, dass nie alles gesagt und noch viel weniger verstanden werden kann, was gemeint war. Ganz zu Schweigen von den Dingen, die missverstanden werden. Kommunikation ist kompliziert, aber dadurch auch wieder dynamisch und faszinierend.

Jedenfalls schnitt der Vater mit der Gartenschere der Sprachbarriere fleißig mein Mitteilungsbedürfnis, meine Gemeinschafts-"Sucht" und den Wunsch, dass andere mich mögen, zurück. So musste und durfte ich Ihm meine Gnadengabe der Ermutigung/Ermahnung neu ausliefern, damit Er sie reinigt und damit sie in Seiner Hand und unter seiner Leitung eingesetzt werden und Frucht bringen kann. Inzwischen gelingt mit das Verstehen immer besser und ich kann einfache Dinge mit einiger Sicherheit ausdrücken; bei Bedarf kann ich Dinge vorab übersetzen (zum Beispiel eine Bibelarbeit) oder auch noch auf Englisch ausweichen. Außer der Sprachbarriere dienten auch die Gebundenheit an meine Kinder und die häuslichen Aufgaben und dass wir jetzt im Juli nicht zum Familientreffen nach Deutschland fahren konnten demselben Zweck in Gottes Wachstumsplan für mich.

Die zweite "Rebe" an mir, die der Vater zurückgeschnitten hat und noch weiter bearbeitet dreht sich um das Prinzip von "Säen und Ernten". Menschen, die wie ich die vierte Gnadengabe aus Römer 12 haben, neigen dazu großartige Visionen zu sehen und andere auch dafür gewinnen zu können. Dabei stehen wir in der Gefahr, die Schritt-für-Schritt-Umsetzung zu unterschätzen, also die Realität aus den Augen zu verlieren. Was man nicht sät, kann man nicht ernten. Von meinem Balkongarten habe ich mir, beispielsweise auch höhere Erträge erwartet, ohne zu bedenken, dass auf so wenig Raum und mit relativ kleinen Pflanzgefäßen nicht mehr wachsen kann als eben Platz und Nährstoffe hergeben. Aber "Nema veze", nicht so schlimm, wenn man einmal über die Enttäuschung hinweg ist, kann man ja daraus lernen.😄

Schon ein Jahr bevor wir Deutschland verließen, haben wir Gott unsere Vision von einer Lebensgemeinschaft und Bibelschule in Kroatien abgegeben, um ganz seine Führung frei zu sein. Schon damals hat er unsere eigenen Ideen "abgeschnitten". Dafür gab es uns Anfang 2020 die Vision vom einfachen Wachstum der Hausgemeinden dadurch das Jünger andere zu Jüngern machen, so dass eine neue Hausgemeinde zur Reife kommt und dann beide wieder neue Jünger in der Nachfolge anleiten. Im August führte Er uns dann genau zu so einer Hausgemeinde mit genau dieser Vision! Deshalb wussten wir auch sehr schnell, dass wir hierher gehörten.

Nachdem wir in die Gemeinde hier und in diese Vision eingefügt waren, erwartete ich, dass wir innerhalb von Monaten wenigstens eine oder ein paar neue Hausgemeinden entstehen sehen könnten und betete auch demensprechend. Tatsächlich bete ich immer noch für diese sogenannte "Jüngerschaftsbewegung", so wie wir alle, doch muss ich lernen Gottes Zeitplan zu akzeptieren und besser zu verstehen. Zunächst testete und festigte Gott unseren Charakter dadurch, dass wir (als Gemeinschaft) mit ein paar Personen an Jüngerschaft arbeiteten, die eigentlich gar nicht bereit waren ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Dazu kamen ein Angriff von außen, auf den ich nicht weiter eingehen möchte. Bei anderen Menschen erlebten wir Heilungswunder, ohne dass sie daraufhin umkehren und Jesus nachfolgen wollten. Erst im späten Frühjahr schenkte Gott Wachstum bei einigen Personen, für die wir tatsächlich schon viele Monate gebetet und bei ihnen "gesät" hatten.

Kürzlich durften wir erleben, wie der Zwillingsbruder eines jungen Glaubensbruders nach Monaten der Unentschlossenheit und der Rückfälle in psychologisch krankhafte Zustände innerhalb von 2 Tagen sein Leben Jesus übergab, von Medikamentenabhängigkeit und dämonischer Unterdrückung befreit und von neuem geboren wurde. Seitdem verwandelt in Gott immer mehr in den freundlichen, aufgeschlossenen, fröhlichen jungen Mann, den er schon immer gesehen hatte - auch wenn er für seine Familie nur ein unlösbares und nerviges Problem darstellte. Eine andere Freundin durfte Dämonenbefreiung erleben, fing an die Bibel zu lesen und vor einigen Wochen wuchs ihr bei unserem Samstagstreffen ihr kürzeres Bein nach. Vorher konnte sie vor Rückenschmerzen weder sitzen noch stehen (was sie in ihrem Beruf als Verkäuferin sehr belastete), unmittelbar danach saß sie krumm und schief auf der Coach und wusste nicht wohin mit ihrer Freude. Momentan ist sie für die Saison am Meer arbeiten und freut sich über die Zeit allein mit Jesus - beim Abschied sagte sie uns mit einem zwinkern im Auge: "Vielleicht habt ihr ja eine neue Schwester, wenn ich zurückkomme." 😀
Eine andere Freundin kam bereits als Christin zu uns, und wir dürfen sie zur Zeit mit Seelsorge und Ermutigung bei der inneren Heilung und Befreiung begleiten, damit sie fest in Christus verwurzelt werden und selbst zur Jüngermacherin werden kann.

Es gäbe noch einige andere Geschichten zu erzählen, wie Gott durch uns Saat und Wachstum schenkt und Frucht langsam wachsen darf. An das langsame muss ich mich gewöhnen und lernen die Schönheit darin zu sehen. Gleichzeitig möchte ich die Zuversicht nicht sinken lassen, dass unser Herr alle Macht im Himmel und auf Erden hat, dass Er Gebet erhört und dass sein Wort nicht leer zurückkommt, sondern das ausrichtet, was Ihm gefällt (Jesaja 55,11). Ich darf lernen, im Glauben weiter zu gehen, zu beten und in Christi Autorität Menschen zu begegnen, gerade weil die Dinge nicht so passieren, wie ich sie mir vorher denke, sondern wie der Herr der Heerscharen sie schon vor Anbeginn der Welt in sein Buch für jeden von uns eingeschrieben hat! Wie cool, diese Geschichten nach und nach entdecken zu können!

"Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden."
Markus 11,24

Gerne füge ich zu diesem Vers noch die Bedingungen aus Johannes 14,13 und 1. Johannes 5,14 hinzu, nämlich dass wir Seinem Willen gemäß bitten und durch die Erhörung Jesus und der Vater verherrlicht werden. Wenn wir also durch die Erneuerung unseres Sinnes immer besser verstehen lernen, was Sein guter und wohlgefälliger Wille ist (Römer 12,2) und wie Er sich verherrlicht, dann können wir auch in immer größerer Zuversicht und Autorität beten. Genau diesen Wachstum im Glauben darf ich dank Gottes Gnade erleben.

Dabei schneidet der guter Gärtner auch, drittens, an meinem eigenen Charakter. Ende letzten Jahres trieb mich die Unsicherheit darüber, wie Er uns weiterhin versorgen würde, auf meine Knie und in Seine Arme. Wie nie zuvor durfte ich lernen, dass es mir wirklich genügt, Ihn zu haben, auch wenn Vieles andere unsicher ist. Seit Luna arbeitet, bin ich viel stärker an die Aufgaben zu Hause und an die Kinder gebunden. Es dauerte eine lange Weile, bis ich nicht nur mit dem Kopf und dem Mund sondern auch wirklich mit dem Herzen erkannte, dass diese beiden kleinen große Geschenke und unsere ersten beiden Jünger sind. Schon seit einigen Jahren schliff Gott immer wieder an unseren Erziehungsmethoden und unserer Herzenshaltung dazu. Ab Januar nun verbrachte ich mehr Zeit mit den beiden als je zuvor und fühlte mich oft in meinem geistlichen Wachstum und "meiner Arbeit" im Reich Gottes dabei behindert. Ganz im Gegenteil dazu benutzt Gott die kleinen großen Aufgaben des Alltags um mir wieder neu Treue in den kleinen Dingen beizubringen und die Frucht des Geistes in uns Vieren wachsen zu lassen. Diese Frucht ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung/Gehorsam (Gal 5,22) und immer wieder, wenn einem oder allen in der Familie das Verhalten entgleitet, proklamieren wir diese Frucht über unserer Familie, bekennen und vergeben einander und merken dabei, wie uns Gott immer fester zusammenfügt und wachsen lässt. Das wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, aber es kam mir gerade und es trifft in jedem Fall zu. 😅

Zu der Treue in den kleinen Dingen gehört auch, dass wir für unsere Bedürfnisse einer Arbeit nachgehen, während wir gleichzeitig kostenfrei das Evangelium verkünden und Menschen dienen. So hat es der Apostel Paulus gehalten (Apostelgeschichte 20,34; 1. Korinther 9,15-19), auch wenn er es nicht zur Regel machte. Dieses Jahr erst wurde mir bewusst, dass Gott uns denselben Weg leitet. Daher sehe ich mich seit ein paar Tagen dazu geführt, mich als Sprachen- und Nachhilfelehrer (Deutsch und Englisch) bei den örtlichen Instituten zu bewerben oder mich damit ab dem Herbst selbstständig zu machen. In meinem Kopf hardere ich immere noch mit der Belastung für uns als Familie und der weiteren "verlorenen" Zeit für die Arbeit im Reich Gottes, doch ich weiß im Geist, dass das nur meine menschliche Logik ist und Gott sich in allem verherrlichen wird. Nichtzuletzt verherrlicht er sich in mir, indem er meinen Charakter schleift und mein Vertrauen auf Ihn durch völlige Abhängigkeit von Ihm und viele kleine Gebetserhörungen stark macht. Ich vermute fast, dass die Glaubensprüfungen nicht weniger sondern eher mehr und größer werden werden.

Diese treffende Geschichte hat mir meine andere Schwester
zum Geburtstag geschickt. Ich hoffe ihr könnt sie lesen. ☺

 

Gefestigt werden.

"Petrus [sah Jesus auf dem Wasser laufen] und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir auf das Wasser zu kommen!
Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen.
Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach: Herr, rette mich!
Jesus aber streckte sogleich die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?"

Matthäus 14,28-31

Vor Kurzem berührte mich der Geist Gottes am Samstagabend durch das Lied "Meer", in dem es auch darum geht, wie Petrus auf dem Wasser zu laufen. Ich merkte, wie müde ich es war keinen festen Boden unter den Füßen zu haben. Unter Tränen bekannte ich dem Herrn meine Schwachheit. Er baute mich wieder auf und zeigte mir neu die Schönheit, Kraft und Faszination darin, in Unsicherheit und Gefahr (aber an Seiner starken Hand völlig geborgen) über das "Wasser" zu laufen.

Jedes Problem und jede Schwierigkeit in unserem Leben ist eine Gelegenheit für Gott, sich zu verherrlichen! Was für ein Privileg, Seine übernatürliche Gnade in meinem Unvermögen zu erleben.

Im Geist kann ich einige Umrisse von dem erkennen, was Gott in Karlovac tut. Die Vision der Jüngerschaftsbewegung, die Er uns gegeben hat, nimmt schon Gestalt an. Doch es ist kein Triumphzug ohne ernsthafte Schwierigkeiten. Der geistliche Kampf (hinter den Kulissen unserer sichtbaren Welt) zwischen Satan und seinen dunklen Mächten und unserem König Jesus und seinen Engeln ist ein echter Kampf, auch wenn der Sieger seit Seinem Tod am Kreuz schon feststeht! Die Welt erkennt uns nicht als sieghafte Krieger, sondern

"wie geschrieben steht: 'Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet!' Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat."
Römer 8,36-37

Jetzt nimmt der Post ein ziemlich ernstes Ende, was ich wiederum nicht geplant hatte. Lieber Leser, wenn du noch nicht zu Christus gehörst, dann gehe heute einen Schritt auf Ihn zu - denn am Ende dieser Weltzeit und gerade in den nächsten Jahren wirst du nicht "neutral" bleiben können, sondern du wirst dich entscheiden müssen: Machst du Jesus zum Herrn und folgst Ihm nach oder lässt du dich von Satan und seinen menschlichen Herrschern belügen und beherrschen?

Und wenn du schon zu Christus gehörst, darf ich dich fragen, ob du bereit bist, mit ihm zu leiden?

"Wenn wir aber Kinder [Gottes] sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus, wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden."
Römer 8,17

Der König der Welt, Jesus zu Christus gehörst Christus, Gottes Sohn, hat uns durch Schwachheit und Opfertod einen Weg zur Versöhnung mit dem Vater und zu Auferstehung und neuem Leben gebahnt. Wir sind berufen, denselben Weg durch Leiden zur Herrlichkeit zu gehen, denn in unserem Leben offenbart Jesus neu seine Macht und Herrlichkeit, die so anders ist als die Welt es kennt - nämlich voller Liebe und Gnade für den Geringsten seiner Nachfolger.

Seine Gnade und sein Frieden sei mit euch :-)

Euer Harry und eure Müllers aus Karlovac

22 Mai 2021

Frühling in Kroatien


Blick aus unserem Fenster
 

Wenn ich über diese letzten Monate nachdenke, die blitzschnell vergangen sind, freue ich mich darauf, euch hier noch einmal ein paar Teile unseres Lebens und Dienstes aufzuschreiben.

Wo haben wir das letzte Mal aufgehört? Ach ja, das Erdbeben. Bisher war der Boden dank Gott viel ruhiger. Von Zeit zu Zeit waren ein paar kleinere zu spüren, aber nichts war so dramatisch wie im Dezember.

Meine Oma: Es geht ihr gut, vielen Dank für eure Gebete. Als wir das letzte Mal dort waren, hatten wir ein sehr schönes, langes und tiefes Gespräch über viele Dinge. Dies sind einige der Momente, für die ich lebe. Oma hatte eine Kataraktoperation an einem Auge und erholt sich jetzt langsam aber stetig davon. In einigen Wochen kann sie sich einer Operation für das andere Auge unterziehen. Ich bewundere wirklich ihren Mut! Obwohl ihr Körper alt ist und sie jeden Tag Schmerzen verspürt, schickt sie diese immer wieder weg und geht einfach so gut sie kann weiter. Sie ist so eine Heldin! Ich hoffe und bete, dass sie vom Schmerz befreit wird, damit sie das Leben in vollen Zügen genießen kann, aber vor allem für Papa Ehyeh (haha, googlet das jetzt! Kleiner Hinweis: seht euch mal das Bibelprojekt auf yt an, eventuell aber nur Englisch), um die Kraft des Namens Jesus zu verherrlichen, wenn wir in seinem Namen beten. ... wie er es so oft hier und auf der ganzen Welt tut !!!

Bitte betet für die junge Frau, von der wir euch das letzte Mal erzählt haben. Anscheinend hat sie ihr Kind und ihren Partner verlassen, um mit ihrem Geliebten zusammen zu sein, obwohl sie das letzte Mal, als wir sprachen, so viel aufrichtiges Interesse für Jesus zeigte. Es machte mich wirklich traurig, das zu hören, denn ich war schon in Vorfreude darüber, in Zukunft eventuell eine Jüngerschaft mit ihr zu beginnen, und mochte ihren lieben und offenen Charakter. Es gibt aber auch viele spirituelle Hochburgen aus früheren religiösen / New Age- / Sektenerfahrungen in der Familie, die sie davon ablenken, die einzig wahre Wahrheit in Jesus zu sehen. Es gibt definitiv einen starken spirituellen Kampf um diese Familie.

Harry geht regelmäßig mit einem oder zwei anderen Brüdern auf die Straße und sie verkünden die gute Nachricht und das Königreich Gottes in ganz Karlovac und bieten den Menschen auf dem Weg Gebet und Gespräch an. Als Kirche haben wir auch begonnen, gemeinsam jeden Samstag zu strategischen spirituellen Orten und Hochburgen in der Stadt zu gehen und für die Menschen und für die Stadt zu beten und alle Flüche im Namen Jesu zu brechen und zu binden. Wir haben viele sehr ermutigende Prophezeiungen für unsere Stadt und unser Land erhalten und freuen uns darauf, wenn der Herr sie erfüllen wird!

Wir erhielten eine Liste von Familien, denen wir geholfen haben, und brachten ihnen Nahrung und das Evangelium um zu schauen, ob es unter ihnen einige gab, die Häuser des Friedens waren und um Beziehungen zu diesen Familien aufzubauen, die unter bescheidenen Umständen leben. Manchmal ist es wirklich verheerend, in direkten Kontakt mit Armut zu kommen, anstatt nur davon zu hören oder zu lesen. Es gibt uns eine neue Perspektive, wie Jesus mit den Menschen die ganz unten in der Gesellschaft waren zu Tisch lag. Oft liegt eine solche Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit in der Luft, manchmal auch Kriminalität und Lüge. Es braucht ein gemeinsames Unterscheiden und beten, um die Wahrheit in der Unehrlichkeit zu erkennen, die leider oft in solchen Familien vorherrscht.

Wir glauben, wir haben mindestens ein Haus des Friedens gefunden. Es ist eine ältere Witwe mit zwei erwachsenen behinderten Kindern, von denen keines arbeitsfähig ist. Aber sie hat einen kleinen Garten, den sie jedes Jahr freudig mit Essen bepflanzt, und Gott hat sie immer mit einer reichlichen Ernte gesegnet und sie Pilze und Kastanien im Wald finden lassen. Aber der Winter ist für manche Menschen, die hier in einfachen Verhältnssen leben, schwierig, da mehr Geld für Lebensmittel und fürs Heizen ausgegeben werden muss. Wir haben die Frau und ihre Kinder inzwischen dreimal besucht und jedes Mal gab es Interesse und Offenheit, das Evangelium und die Lieder zu hören, die wir sangen. Es muss jedoch festgestellt werden, ob wir nur eine nette Ablenkung von Langeweile und eine neue Quelle der Versorgung sind oder ob diese wunderbaren Herzen bereit sind, durch das Blut unseres Königs verändert zu werden. Als wir das letzte Mal dort waren, haben wir keine Lebensmittel mitgebracht, nur ein paar Pflanzen für den Garten und etwas Kuchen. Das mag seltsam klingen, aber die Menschen in diesem bestimmten Dorf sind es sehr gewohnt, Hilfe von Außenstehenden zu erhalten und zu bekommen, und gingen oft hin und bettelten. Wie auch immer, Gott schüttelt dort definitiv etwas auf, denn als wir das erste Mal dort waren, haben wir darum gebetet, dass das Knie der Witwe geheilt wird, und was soll ich sagen, ein bechergroßer Tumor ist jetzt verschwunden, wie ihr Arzt bestätigt hat. Wir glauben, dass Gott dadurch die Tür weit geöffnet hat, damit das Heil in diese Familie kommt! Also werden wir diese Familie weiterhin besuchen und die Beziehung weiter vertiefen. Als ich der Dame zum ersten Mal in die Augen sah, mochte ich sie schon sehr. Sie hat eine wundervolle Einstellung und einen besonderen Glanz in ihren Augen. Wenn ich das schreibe, fühle ich eine große Liebe für sie. :-D Das zweite Mal haben wir gebetet, dass das ganze Haus mit der Gegenwart des Herrn und Shalom gefüllt wird, besonders für den älteren Sohn, der seit dem Erdbeben in der Nacht Angstattacken bekommt. Es war das erste Mal, dass ich fühlte, wie etwas buchstäblich an meinem Körper zerrte und dann ging, und nach dem Gebet fühlten wir, wofür wir beteten, und es blieb auch so, bis wir zum dritten Mal zurückkamen. Der Sohn berichtete auch, dass er nach dem Gebet keine Angstattacken mehr hatte. Unser Gott ist ein wunderbarer Gott!!! Das nächste Mal werden wir uns konzentrieren mehr über Buße und Sünde zu sprechen und warum wir das Blut Jesu brauchen, um wiedergeboren zu werden. Die Frau hat gesagt, dass sie ein neues Leben will, aber sie muss wirklich mit ihrem Herzen verstehen, dass wir alle im Zustand eines Sünders nichts vor Gott sind. Kämpft hier mit uns im Gebet. Wirklich aufregende Zeiten, in den wir alle Leben!!!

Ich konnte auch einigen meiner Mitarbeiter am Karfreitag durch Teams eine kleine evangelistische Osterpredigt predigen. Danach sagten sie, ich könnte Pastorin werden, haha. Ich bete für mehr Gelegenheiten, ihnen Zeugnis zu geben, aber alles in Gottes Zeitplan. Es ist nie gut, gegen Seine Zeitordnung zu arbeiten, ob wir nun versuchen, seine Pläne zu verzögern oder zu beschleunigen, also bin ich ziemlich gelassen darüber. Sie werden gerettet, wenn die Zeit dafür reif ist. Bis dahin werde ich die Samen säen und gießen. Alles in allem fühle ich mich mit all meinen Kollegen mehr als gesegnet. Wir sind ein netter Haufen und haben uns zu einem guten Team entwickelt, das teilweise auch das private Leben miteinander teilt und gemeinsam viel lachen kann, mehr als wir es in einem normalen Büro tun würden, denke ich. Übrigens, bestellt wirklich niemals etwas online bei Möbel Höffner oder Matratzen Concord, sie haben einen schrecklichen Kundenservice und viele Probleme mit verspäteten Lieferungen und Menschen, die ihre Rechnungen nicht erhalten und daher zu Unrecht ins Inkasso rutschen.
 

Ich persönlich liebe es, von zu Hause aus zu arbeiten. Hier fühle ich mich sicher und entspannt, ich muss nicht irgendwo hinfahren, spare daruch viel Zeit, meine Kinder und meinen Mann kann ich zwischendrin schnell küssen und begrüßen, und eine angenehme Umgebung ist wirklich ein großer Bonus, der nicht in Zahlen ausgedrückt werden kann. Der Arbeitgeber ist sehr zufrieden mit meiner Arbeitsleistung, so dass ich eine Vertragsverlängerung um weitere drei Monate erhalten habe. Emotionale Intelligenz sowie praktische und theoretische Ausbildung in der Sonderpädagogik sind mir hier ein großer Vorteil, wenn ich mit Geschäftskunden spreche, und denen, die falsch bei uns sind, aber dickköpfig behaupten, sie seien richtig (Endkunden)! Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich Anfang des Jahres 2021 einen solchen Job beginnen würde, hätte ich ihnen nicht geglaubt. Denn wisst ihr, bis März 2020 hatte ich tatsächlich eine Telefonierphobie, bis ich eine lebensverändernde Befreiung und die vervollständigte Taufe im Heiligen Geist erlebte. Es war jedoch viel später im letzten Jahr, als mir klar wurde, dass meine Angst, mit Leuten am Telefon zu sprechen, völlig verschwunden war. Oh ja, die Freiheit, die Jesus bringt, ist voller Geschmack, Farbe und frischer Luft, sogar in solch scheinbar banalen Dingen!

Gott hat uns gelehrt, in dieser Frühlingssaison im Glauben auf dem Wasser zu wandeln, um wirklich an ihn und seine Güte zu glauben. Derzeit stärkt er unseren Charakter durch einige großartige Lehrserien und Lektionen fürs Leben für die kommenden Dinge. Sei der gute Boden. Fürchte dich nicht. Vertraue auf Ihn. Unser Papa ist treu und das wird sich nie ändern. Möge der Name unseres großen Königs Jesus in unserem ganzen Leben verherrlicht werden! Möge dein Tag mit Seinem Shalom, Seiner innigen Gegenwart und Seiner ewigen Liebe erfüllt werden.


Und dent daran: Es gibt nur zwei Arten von Christen auf der Welt. Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die glauben, dass sie glauben. Welcher willst du sein?



05 Februar 2021

Neue Arbeit für Luna


Liebe Freunde und Familie,

es ging alles sehr schnell. Vor 3 Wochen erhielt Luna einen Anruf und Termin für ein Bewerbungsgespräch über Skype als Reaktion auf ihre Bewerbung, die sie schon Anfang Dezember abgeschickt hatte. Wir hatten gleich den Eindruck, dass es nun Gottes Zeit dafür ist.

Nach dem Bewerbungsgespräch folgte ein Weiteres, dann Formalitäten, vor 2 Wochen begann das Training und nun arbeitet sie schon ihre dritte Woche.

Der Arbeitgeber heißt "QExperience" und hat seinen Sitz in Zagreb, aber die meisten Mitarbeiter arbeiten seit März 2020 im HomeOffice. "QExperience" bietet Customer-Service-Dienstleistungen an, v.a. für Deutsch- oder Englischsprachige Länder. Luna arbeitet also im Customer Service für die deutsche Firma "Unzer", die für ihre Kunden Online- und Laden-Zahlungsmethoden zusammenstellt.

Dafür hat sie sich im Schlafzimmer eine Ecke mit Schreibtisch eingerichtet. Laptop, Bildschirm und Zubehör wurde ihr mit der Post zugeschickt. Dort sitzt sie nun 7 Stunden Montag-Freitag (1 Stunde hat sie Pause), entweder Vormittags ab 7 Uhr oder Nachmittags ab um 14 Uhr, bearbeitet Kundenanfragen, leitet sie an die richtigen Ansprechpersonen von "Unzer" weiter oder beantwortet Telefonanfragen. Gemeinsam mit ihr sind 2-3 andere Kollegen in der Schicht, die in der Regel die Arbeit ziemlich gut abdecken können.

Das Einarbeiten ging ziemlich schnell und ohne Stress. Luna mag ihr ganzes Team; ihr Teamleiter heißt "Emanuel", was für uns noch eine kleine göttliche Bestätigung dieses Jobs ist, denn Emanuel (=Jesus) war schon die letzten 22 Jahre ihr Chef. :-)

(Und Harrys Schulleiter, als er seinen letzten Job begann, hieß auch Immanuel.^^)

Durch Lunas Angestelltenverhältnis wird es nun auch endlich möglich sein, Harry polizeilich anzumelden, denn dazu müssen wir ein regelmäßiges Einkommen und eine Krankenversicherung für Luna vorweisen, was nun gegeben ist. Außerdem freuen wir uns, dass sie bei ihrem Kunden nur Montag bis Freitag arbeitet und nicht am Wochenende und auch keine Nachschichten abdecken muss. Der Vertrag läuft erst einmal drei Monate und dann sind wir gespannt, wie es weitergeht. Die Arbeit als solche ist nicht sehr anstrengend, sie genießt die Ruhe im Vergleich zum Arbeiten im Kindergarten. Es werden mit der Zeit aber auch mehr Verantwortungen hinzukommt, die sie jedoch gemeinsam als Team angehen werden. Nur das Sitzen ist etwas anstrengend, mit genug Bewegung außerhalb der Arbeitszeiten und aufgebauten Muskeln aber machbar. Dieser Job ist schon ein echter Segen: nicht viel Stress, man ist gemütlich zu Hause, hat keinen Arbeitsweg und die Liebsten sind immer um die Ecke. :-D

Ich (Harry) übernehme also jetzt die meisten Aufgaben was Kochen, Haushalt und Betreuung der kostbaren Kleinen angeht. Meistens ist das für mich auch kein Problem; ich mag es zu Kochen und weiß, wie wichtig die Zeit mit meinen Kindern ist - sie sind schließlich die ersten beiden Jünger, die der Herr uns schenkte. ;-)
Oft funktioniert das alles sehr gut. Luna kann zum Abend- bzw. Mittagessen Pause machen und auch so können die Kinder mal zu ihr um etwas zu zeigen oder Gute-Nacht zu sagen. Manchmal bin ich abends sehr geschafft von allem.

Ich muss auch zugeben, dass mein Verstand zwar weiß, dass ich mit diesen Aufgaben einer wichtige Arbeit nachgehe, aber mein Männerherz sich ab und an auch am falschen Platz fühlt. Normalerweise hat Gott eben den Mann zum Versorger der Familie bestimmt (siehe z.B.: 1. Mose 3,17, 1. Thessalonicher 4,11-12) und die Frau als sein Gegenüber und seine Helferin, als Mutter und Managerin des Hauses eingesetzt (1. Mose 2,18; 3,16; Titus 2,3ff, Sprüche 31,10-31). Was ich da spüre, ist also Gottes normale Ordnung, die er in uns gelegt hat (... zusätzlich zum Druck der Gesellschaft, die verdreht was wichtig ist und was nicht!).

Andererseits weiß ich, dass Gott das für uns momentan absichtlich so geordnet hat. Ein paar Gründe dafür sind schon sichtbar: So kann ich weiter meine Zeit relativ frei einteilen um Gebet, Evangelisation, Jüngerschaftstraining mit Geschwistern oder Vorbereitung von Lehre für die Gemeinschaft Raum zu schaffen. Wann immer ich eine Stunde dafür Zeit finde, lerne ich weiter kroatische Grammatik. Vokabeln übe ich sowieso jeden Tag, aber die meiste Übung kommt von alltäglichen Begegnungen in der Stadt oder mit Geschwistern. (In den meisten Fällen kann ich mich verständlich machen und verstehe grob, was andere sagen wollen. Auch das Evangelium habe ich auf Kroatisch auswendig gelernt, mit vielen Bibelversen dazwischen, die ich dann vorlesen kann.^^)
Außerdem kann ich, wie schon erwähnt, unseren Kindern Aufmerksamkeit, liebevolle Erziehung und kindgerechte "Jüngerschaft" schenken. Das ist schließlich auch die Aufgabe der Väter (siehe Sprüche 22,6; Epheser 6,4). Letztlich habe ich Gott ja auch immer wieder gesagt, dass ich gerne eine Arbeit annehme, wenn er es möchte. Er zeigte mir aber nichts dergleichen, sondern legte es Ende November/Anfang Dezember Luna aufs Herz, einige Bewerbungen zu schreiben. Durch ihre Arbeit hat Luna natürlich weniger Zeit für ihr Kunsthandwerk. Das ist aber auch in Ordnung, da sie zwar bis jetzt fast alles verkauft hat, was sie malte, doch das war auch alles innerhalb unserer Gemeinschaft. Onlineanfragen gibt es bis jetzt noch nicht. So kann sie nun ohne Druck dann etwas erschaffen, wenn sie der Geist dazu leitet oder wenn jemand gerne ein Bild kaufen möchte.

Neben dieser jüngsten Veränderung erleben wir einen ziemlich regelmäßigen Alltag: Harry fährt Junia entweder morgens oder nachmittags zur Schule und holt sie wieder ab, zu Hause muss sie dann Hausaufgaben erledigen und spielt allein, mit Amos oder ihrer neuen Nachbarsfreundin. Amos spielt auch gerne allein oder mit Mama oder Papa. Die letzten Tagen haben wir uns sehr an den ca. 30 cm Schnee gefreut, die Sonntag gefallen waren, haben Schneehöhle und Schneemänner gebaut und die Kinder waren bei Freunden auch schon rodeln. In der Zeit konnten Luna ich auf einen wunderschönen Winterwaldspaziergang gehen. :-)
Mittwoch und Samstag Abend treffen wir uns als Hausgemeinde, wie immer, und jedesmal mit großem Segen. Donnerstags treffe ich mich mit 2 Brüdern zum Evangelisieren, für Kranke beten und davor/danach zu Gemeinschaft und Gebet. Ab und zu kommen wir auch zu viert als Männerrunde zusammen. Donnerstagabend ist Jüngerschaft per Whats App mit jemand in Deutschland; Sonntagabend geht Luna mit einer anderen Schwester zu einer jüngeren Schwester, die sie gemeinsam "bejüngern". In letzter Zeit gab es einige Angriffe auf unsere Gemeinschaft, durch die wir sehr ins Gebet und in den Lobpreis gezogen wurden und dann auch geistliche Siege erlebten.

"Aber in dem allem überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat."
(Römer 8,37)

Durch die Angriffe werden wir auch in unserer Einheit gestärkt. Wir gehen gemeinsam in dem Glauben voran, dass Gott durch uns neue Hausgemeinden starten möchte, die in ihrer Zeit wieder neue Jünger und neue Hausgemeinden hervorbringen!

Manchmal dürfen wir anderen auf besondere Weise dienen: Einmal besuchten wir eine junge Familie etwa 45 Minuten entfernt, in der der Mann gefangen ist in falschen religiösen Mischvorstellungen, die Frau aber bereits angefangen hat mit Jesus zu leben. Luna konnte sie sehr ermutigen.
Ein anderes Mal bekam Harry unverhofft die Gelegenheit, für den Freund eines Nachbarn zu beten. Erst verschwanden seine Knieschmerzen, wegen denen er seinem Beruf nicht mehr nachgehen konnte, dann wollte er noch Gebet für seine Ehe, bzw. gegen den Streit mit seiner Frau.^^
Auch zu ein paar Nachbarn haben wir schon Kontakt und konnten Teile des Evangeliums weitergeben. Luna durfte "auf Arbeit" bereits Zeugnis geben und für eine Kollegin beten. Doch wir beten auch weiter für offene Türen zum Zeugnis geben - das könnte nach unserem Geschmack mehr sein. :-P

Familie: Lunas Oma hatte sich ja von dem verengten Blutgefäß im Nacken und dem damit verbundenen leichten Schlaganfall und Krankenhausaufenthalt im Dezember schnell erholt. Letzte Woche wurde sie nun an der linken Arterie operiert, bei der ein Beipass gelegt wurde und Gott sei Dank war das auch erfolgreich. Sie ruht sich nun viel aus, kann sich aber alleine bewegen, was ein großer Segen ist, denn die Ärzte hatten 6 Wochen Erholungszeit vorausgesagt.

Erdbeben: Da haben wir schon einige Wochen nichts mehr gespürt, doch in der Region um Petrinja gibt es immernoch Nachbeben. Leider kann man nicht voraussagen, ob nochmal ein großes Beben kommt oder nicht.

Kurz zusammengefasst: Uns geht es hevorragend. :-D
Wie geht es euch?

Gott segne euch und Er führt auch euch auf saftige Wiesen an frischen Wassern und auf den richtigen Weg! (Psalm 23,3)

Viele liebe Grüße, 2 Küsschen links und rechts und Umarmungen,

Die Müllers aus Karlovac :-)