31 Dezember 2020

Erdbeben in Kroatien

Liebe Freunde,

Wir möchten euch schnell über die Erdbeben in Kroatien informieren, die diese Woche passiert sind.
Wie ihr bemerkt, geht es uns gut, Gott sei Dank.

Am Montagmorgen gegen 6.30 Uhr wurden wir plötzlich von einem heftigen Ruckeln unseres Bettes und unserer Türen geweckt. Einige Minuten später ereignete sich ein weiteres Beben. Wir haben zuerst bei unserer Familie in Zagreb nachgefragt, ob das Erdbeben wieder in ihrer Gegend passiert ist, da sie bereits Anfang März diesen Jahres eines erlebt haben (5,3, gefolgt von 4,8). Sie fühlten es mehr als wir und waren unverletzt, das Epizentrum befand sich diesmal in der Nähe der Stadt Petrinja in Mittelkroatien, die fast die volle Stärke eines 5,5-Erdbebens erlebte. Da es sich um ein so flaches Erdbeben handelte, war es fast in ganz Kroatien zu spüren ("nur" 10 km unter der Erde). Von einem Erdbeben geweckt zu werden, war ein sehr unangenehmes Gefühl.

Leider ereignete sich einen Tag später gegen 12.30 Uhr ein weiteres, noch stärkeres Erdbeben, diesmal eine 6,3, gefolgt von mehreren 4+ Beben. Unser Schrank schwankte sehr stark, ebenso wie unsere Lampen und Wände. Wir versammelten uns im Flur und warteten und beteten. Es fühlte sich an, als hätte jemand unser Gebäude in seine Hände genommen und es wie verrückt hin und her schütteln. Nach ungefähr 20/30 Sekunden verging das erste große Beben und dann kam ein weiteres, schwächeres. Von Montag bis heute gab es in Kroatien fast 100 3+ Erdbeben, von denen einige auch aus einer Entfernung von über 50 Kilometern vom Epizentrum zu spüren waren. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, wie viel stärker die ganze Welt für die Menschen in Petrinja und Umgebung gerüttelt haben muss, da wir es hier schon in so großer Entfernung so sehr gespürt haben! Experten sagen, die Nachbeben werden monatelang andauern, bis sich der Boden beruhigt. Oder es könnte ein noch größeres Erdbeben passieren. Es ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Beben sind unvorhersehbar.

Menschen haben ihre Häuser verloren, einige ihr Leben, andere sind verletzt, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Es ist Trauma und Angst vorhanden. Aber es gibt zumindest (finanzielle) Hilfe von überall her. Das Verbot des Betretens der Provinzen wurde vorübergehend aufgehoben. Jetzt bringen Menschen und Organisationen aus ganz Kroatien notwendige Waren, Wohnmobile, Zelte, Lebensmittel und alles, was die Menschen jetzt brauchen. Viele andere Länder spenden Geld. Es ist unglaublich wunderbar. Tragödie bringt die Menschen oft näher zusammen.

Ein Wunder, dass wir hier vorgestern erlebt haben, war die Rettung der Tochter einer Bekannten, die gerade dabei ist, erste Schritte mit Jesus zu gehen. Während des starken Bebens war sie in einem Fahrstuhl und alle dachten, er würde herunterkrachen. Sie befand sich im 5. Stock und der Aufzug war bereits in den 4. herabgesackt. Aber dann machte "jemand" im 4. Stock die Tür auf und das Mädchen konnte herausklettern, ohne einen Kratzer abzubekommen. Hallelujah! Wir sind gewiss, dass solche Wunder hier in den letzten Tagen sich gehäuft haben. Gott rettet uns nicht von unseren Problemen, aber er geht mit uns durch sie hindurch. Und deshalb müssen auch wir uns entscheiden, der Angst nicht nachzugeben, sie in Gottes Hände zu geben. Wir dürfen uns davon nicht einschüchtern lassen! Denn

"Gott hat uns keinen Geist der Angst gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Selbstdisziplin." (2. Tim. 1: 7)

"Wahrlich, meine Seele findet Ruhe in Gott.
Mein Heil kommt von ihm.
Wahrlich, er ist mein Fels und mein Heil.
Er ist meine Festung, ich werde niemals erschüttert werden. " (Ps. 62: 1-2.)

Und das sollten wir alle für 2021 und die kommenden Jahre in unsere Herzen schreiben.

Möge Gott euren furchtlosen Glauben stärken und möge sein Heiliger Geist euch helfen, unserem König Jesus treu Und gehorsam zu sein, vor dem sich jedes Knie auf Himmel und Erde beugen wird! Maranatha !!!

24 Dezember 2020

Update zu Weihnachten

Liebe Freunde und Familie,

seit Oktober haben wir nur einen Blogeintrag zu den "Zeugnissen von der Straße" geschrieben, deshalb wollen wir jetzt ein wenig mehr berichten.

Nach dem Umzug

"Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann arbeiten umsonst, die daran bauen." - Psalm 127,1

Die ersten beiden Oktoberwochen waren wir natürlich sehr mit dem Einrichten unserer Wohnung beschäftigt: Möbel aufbauen, Kisten ausräumen, kleinere Mängel beseitigen, etc. Gott hat uns wirklich eine wunderbare Wohnung geschenkt, in der manche unserer Möbel bis auf den Zentimeter genau an ihren Platz passen. Für die Kinder konnten wir hier ein Hochbett kaufen, wofür Amos jetzt noch oft beim Abendgebet Danke sagt.^^ Weil wir uns in unserer Gemeinde so herzlich aufgenommen wissen, fühlten wir uns sogar schon ab der ersten Woche hier sehr zu Hause.

Schule und Kinder

"Die Furcht des Herrn ist der Anfang aller Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Zucht." - Sprüche 1,7

Junia hat wöchentlich abwechselnd vormittags ab 7:45 Uhr und nachmittags ab 14:00 Uhr Schule, fünf, fünf, vier, zwei und drei Unterrichtsstunden. Ihre Lieblingsfächer sind Englisch, Kunst, Musik, Sachkunde und Sport. Kroatisch und Mathematik fallen ihr wohl etwas zu leicht, nachdem sie mit Luna ein Jahr lang zu Hause vorgearbeitet hat. Junia freut sich jeden Tag ihre Freundinnen zu sehen, von denen sie sieben zu ihrer Geburtstagsfeier nach Hause eingeladen hatte. Das war ein sehr schöner Nachmittag und hat Junia etwas darüber hinweg getröstet, dass sie nun nicht mehr mit ihren Freunden und Freundinnen in DoKi spielen kann. Aber auch in unserer Gemeinde hat sie neue Freunde zum Spielen gefunden. Nach drei Tagen Heimunterricht mit Online-Aufgaben hat Junia nun dreieinhalb Wochen frei - Kroatien hat eine Woche Ferien dran gehangen.

Sowohl Junia als auch Amos machen uns oft sehr viel Freude. Er genießt es, auch mal alleine zu spielen oder Hörspiele zu hören und mit einem von uns unterwegs zu sein, wenn sie in der Schule ist. Amos fährt viel "Puky" Laufrad, während Junia seit ihrem Geburtstag schon ihr zweites, größeres Fahrrad fährt (wir alle werden auch durch die 80 Stufen zu unserer Wohnung hoch fit gehalten). Sie zeichnet und malt viel und gerne, und sie spielt auch lieb zusammen, abgesehen von den Zeiten, wo sie sich streiten oder Schwierigkeiten haben auf uns zu hören ;-). Auch wenn das natürlich nervig ist, haben wir dadurch Gelegenheiten, sie auf Jesu Gnade hinzuweisen und zu zeigen, wie Gott möchte, dass wir leben. Dabei helfen uns auch Bibelverse, die wir am Tisch zusammen lesen, proklamieren und/oder auswendig lernen (zuletzt z.B. die "Haustafel" aus Kolosser 3,18-21, mit Bewegungen^^).

Der "DNA"-Prozess unserer Gemeinschaft

"Was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren." - 2. Timotheus 2,2

Seit September gehen wir als Hausgemeinde durch einen "DNA-Prozess", bei dem wir bewusst zentrale Grundlagen aus der Bibel auffrischen und als verbindlich für uns alle bestätigen, um darauf vorbereitet zu sein, wenn Gott uns eine größere Ernte schicken möchte und wir uns in mehrere Hausgemeinschaften aufteilen. Die 10 Punkte der "DNA" sind nicht allumfassend, sondern beschreiben die Arbeitsweise, die uns Gott hier aufs Herz legt:

  1. Die Vision einer Jüngerschaftsbewegung
    (d.h. Jesu Jünger machen neue Jünger, die wieder Jünger machen, usw.)
  2. Das Evangelium
  3. Die Wiedergeburt
  4. Der Prozess der Jüngerschaft
  5. Das Gemeindeleben
  6. Die Rolle des Heiligen Geistes
  7. Leiterschaft
  8. Evangelisation
  9. Multiplikation
  10. Aussendung in den Dienst
Wenn wir uns Mittwoch abends treffen, erzählt erst einer/eine zur Übung das Evangelium ("von der Schöpfung bis zur Errettung"), und dann ist einer dieser Punkte oder ein Unterpunkt dazu dran. In unseren Treffen am Samstag Abend gibt es dagegen thematisch kein Muster, und der Schwerpunkt liegt neben einem Wort aus der Bibel auch auf Zeugnissen und Gebetsanliegen, Lobpreis, Gebet, Anbetung und Gemeinschaft. In der Regel dauert das von 18 bis ca. 22 Uhr, kann aber auch länger gehen.

Langsames Wachstum im Äußeren und im Inneren

"Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker. Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles tun, was ich euch befohlen habe." - Matthäus 28,19-20a

Wir sind gespannt, wie Gott uns als Gemeinschaft weiter leiten wird. Nach außen hin haben alle von uns immer wieder offene Türen für das Evangelium und einige neue Kontakte befinden sich im Prozess der Wiedergeburt. Das heißt aber nicht immer, dass sie zu unseren Treffen kommen, denn Arbeit, Partner oder andere Umstände können das mitunter verhindern. Das ist aber gar nicht schlimm, denn Jesus hat uns ja befohlen hinzugehen und zu Jüngern zu machen, nicht einzuladen und zu Jüngern zu machen. Diesen Prozess der Jüngerschaft nehmen wir sehr ernst. Viele von uns gehen wöchentlich zu einer festen Person um ihn/sie als Jünger zu trainieren, durch Gemeinschaft, Bibelstudium, Gebet und Praxis. Das fängt in der Regel schon vor der Taufe an, und geht danach weiter, bis die/derjenige geistlich so weit aufgewachsen ist, dass er selbst andere zu Jüngern macht, bzw. aus den Babyschuhen und der Milch herauswächst. Unser Gebet ist, dass sich daraus eine "Jüngerschaftsbewegung" mit vielen kleinen Gemeinschaften entwickelt, durch die Gott sich verherrlicht und viele Menschen gerettet werden.

Gleichzeitig wachsen wir auch nach Innen. Damit meine ich, dass wir in der "Kerngruppe" vom Wort Gottes und von einander lernen müssen, was nicht immer leicht ist. Erst letzte Woche gab es dabei einen geistlichen Durchbruch für ein Ehepaar, die schon einmal vor drei Jahren in der Gemeinschaft waren, dann aber wegen Eheproblemen und mangelnder Lernbereitschaft weggeblieben sind. Jetzt beten wir für eine völlige Erneuerung dieser Familie und so Gott will, dürfen wir uns dabei auch durch wöchentliche Treffen gebrauchen lassen.

Wie unser Alltag bis jetzt aussah

"Was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn." - Kolosser 3,17

Vielleicht fragt ihr euch: Was macht ihr eigentlich jeden Tag? Diese Frage habe besonders ich (Harry) Gott in den letzten Monaten auch immer wieder gestellt. "Herr, jetzt sind wir hier. Was willst du, das wir tun sollen?" Für meinen Geschmack könnten sich die Dinge ruhig etwas schneller entwickeln!

Klar, ich habe genug zu tun mit Kroatisch studieren und üben. Ich kann mich inzwischen an den meisten Orten verständigen, einfache Unterhaltungen führen und verstehe zwischen 30% und 60% von dem, was andere erzählen. Darüber hinaus konnte ich schon mehrere Male eine Lehre vorbereiten für die Gemeinschaft, auch für den "DNA-Prozess". Sechs bis sieben Wochen lang sind wir zweimal wöchentlich zum Beten und Menschen ansprechen auf die Straße gegangen; davon haben wir ja schon berichtet. Manchmal kann ich Geschwistern oder anderen Leuten praktisch helfen, so wie neulich, als ich eine kaputte Waschmaschine von einer Schwester im Glauben abholte, reparierte und später an eine arme Familie auf dem Dorf weitergeben konnte.

Innerhalb der Gemeinschaft haben wir viel Kontakt, dürfen von unseren Geschwister lernen und auch anderen helfen in der Jüngerschaft weiterzuwachsen. Luna trifft sich, meist zusammen mit einer anderen Schwester, wöchentlich mit einer jungen Frau zur Jüngerschaft. Einmal die Woche "Whats-Appen" wir spätabends mit einer guten Freundin in Deutschland, die wir in der Nachfolge Jesu begleiten dürfen. Solche Beziehungen sind ja wie gesagt der Fokus unserer Vision als Gemeinschaft. Und um diesen Auftrag des Jüngermachens ausführen zu können, müssen und dürfen wir auch reichlich Zeit im Gebet verbringen, damit wir auch so mit Jesus verbunden sind, dass der Geist frei fließen und wirken kann, wie Er möchte. Eine der Dinge, die Luna und ich gerade am meisten genießen, ist unsere gemeinsame morgendliche Gebetszeit.

Gerade Zeiten der Stille sind aber auch nicht einfach einzurichten, selbst wenn wir beide zu Hause sind. Der Alltag als Familie bringt genügend Trubel und Aufgaben mit sich. Und wir dürfen dabei nie vergessen, dass unsere Kinder die ersten beiden Jünger sind, die uns der Herr anvertraut hat! Sie lernen auf jeden Fall am meisten von uns, das Gute und das Schlechte, ob wir wollen oder nicht.

Für den Kontakt nach außen in die Welt möchte ich euch bitten: "Betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffne für das Wort, um das Geheimnis des Christus auszusprechen" (Kolosser 4,3). Wir hatten einige ermutigende Erlebnisse mit Fremden auf der Straße, preist den Herrn!!! Hier und da können wir in unserem Umfeld Zeugnis von Gottes Existenz und Güte geben. Doch wir beten schon seit einigen Wochen, dass Gott uns die Menschen zeigt, die wirklich offen für das Evangelium sind. Ich bete für jeden unserer Nachbarn mit Namen, und in der späteren Weihnachtswoche wollen wir, wenn es Gott erlaubt, anfangen, bei einzelnen Nachbarn zu klingeln, sie auf einen Kaffee einzuladen und fragen, ob wir ihnen die Botschaft von Jesus (neu) erzählen dürfen. Dafür und für andere Gelegenheiten lerne ich das Evangelium in 12 Schritten auf kroatisch auswendig, mit vielen Bibelversen dazwischen, die man ja dann vorlesen kann. Luna kann natürlich freier von Jesus erzählen. Eine Ermutigung aus Deutschland kam, als eine Bekannte ein prophetisches Bild für uns von einer Frau vom Dorf hatte, durch die viele das Evangelium hören werden. In jedem Fall sind wir uns bewusster denn je, dass wir gar nichts tun können, wenn Gott nicht die Herzen vorbereitet und uns Türen öffnet!

Harry lernt geduldig zu sein

"Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut!" - 1. Timotheus 6,11

Gerade auch wegen unserer Kinder bin ich sehr dankbar, dass Gott mich freundlich durch eine Schule der Geduld leitet. Gerade vor einer Woche ist mir meine häufige, fleischliche Ungeduld mit Gottes Zeitplan, sowie im Alltag mit meiner lieben Frau und den Kindern, richtig bewusst geworden. Ich tat Buße, entschuldigte mich aufrichtig beim Herrn und meiner Familie und lasse mich nun bewusster auf den Zeitplan des Geistes ein. Wenn die alte Ungeduld wiederkommt, sage ich ihr, dass sie am Kreuz mit Jesus starb und schicke sie fort (s. Römer 6,11). Möge Gott mir weiter seine Gnade dabei schenken!

Die Wahrheit ist: Gott hat uns hierher geführt und Er hat den perfekten Zeitplan. Eigentlich sollten wir das schon aus der Erfahrung der letzten Jahre wissen. Aber egal, was unsere Erfahrung und unsere Gefühle sagen: Es steht so in seinem Wort (Z.B.: Psalm 18,31: "Dieser Gott - sein Weg ist vollkommen")! Und darauf, bzw. auf Ihn, verlassen wir uns!
Wenn Er eine Tür öffnet, um das Evangelium weiterzugeben, wollen wir bereit sein und durch sie durchgehen (wichtig ist es, dass wir dann in die Ernte gehen und nicht darauf warten, dass der Weizen in die Scheune spaziert). Wenn Er uns einen Jünger/eine Jüngerin anvertraut, wollen wir ihm/ihr treu dienen. Wenn Türen und Menschen sich wieder verschließen, hat Gott andere Pläne. Wenn Er andere Aufgaben hat, dann widmen wir uns ihnen. Der Apostel Paulus verbrachte nach seiner Bekehrung über 10 Jahre im stillen Dienst in Damaskus, Arabien und Tarsus, bevor er in den Gemeindedienst in Antiochien und später auf Reisen ging (Gal 1,17-2,1; Apg 9,30; 11,25-26).

Meine Ungeduld ist eigentlich Unglaube.
Wenn ich mir wünsche, dass Gott mehr oder schneller durch uns wirkt, zweifle ich insgeheim daran, ob er überhaupt vor hat, durch uns zu wirken.
Ich will aber nicht aus Geltungsdrang heraus dienen, sondern in der Kraft des Geistes, egal ob es sich um kleine oder große Dinge zu handeln scheint.

Deshalb danke ich Gott, dass Er mein Herz an dieser Stelle verändert!

Versorgung

"Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?" - Matthäus 6,26

Gott ist absolut, 100% treu und steht zu seinen Versprechen. Er versorgt uns jederzeit mit allem was wir brauchen, und vielem mehr, auch sechs Monate nachdem wir zuletzt einer bezahlten Arbeit nachgingen! Da unser Grundsatz weiterhin bleibt, nur Gott um die Erfüllung unserer finanziellen Bedürfnisse zu bitten, damit auch nur Er die Ehre dafür bekommt, haben wir nicht die Freiheit, euch von den einzelnen Gebetserhörungen zu berichten. Aber wir glauben, die Zeit für diese Zeugnisse wird kommen.

Mit den eigenen Händen arbeiten

"Diese Hände haben für meine Bedürfnisse und für diejenigen meiner Gefährten gesorgt. In allem habe ich euch gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen soll, eingedenk der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist glückseliger als Nehmen!" - Apostelgeschichte 20,34-35

Ich habe immer wieder dem Herrn gesagt, dass ich gerne bereit bin in einem Job zu arbeiten, wenn er mir einen zeigt. Allerdings habe ich bisher eine derartige Führung nicht erlebt. Luna dagegen hatte sich Ende November und Anfang Dezember auf einige Jobangebote beworben, bei denen sie von zu Hause arbeiten würde, zum Beispiel im deutschsprachigen Kundenservice für einen kroatischen Arbeitgeber. Bis jetzt hat sie aber noch keine Rückmeldungen bekommen.

Dafür nimmt ein von mir (Luna) lang gehegter Traum vor unseren Augen plötzlich Gestalt an: ich habe begonnen, mich als Künstlerin selbstständig zu machen und kleine Leinwände und Grußkarten zu verkaufen, die ich mit Bibelversen gestalte. Als ich letzte Woche damit begann, kam in kurzer Zeit so viel Bestätigung, dass wir wirklich gespannt sind, was Gott daraus machen wird!
Seit ich klein bin, habe ich auf jeden kleinen Schnipsel Papier, dass ich ergattern konnte, herumgekritzelt und daher schon früh meine eigenen Bücher und Comics gestaltet. Allerdings hat mich mein eigener Perfektionismus und das Vergleichen mit anderen, "viel talentierteren" Künstlern sehr entmutigt und davon abgebracht, etwas aus dieser Gabe zu machen. Ich hatte ein sehr niedriges Selbstbewusstsein und Selbstwert.
Die ganze Zeit nachdem ich mich vor 20 Jahren bekehrt habe wollte ich meine Hände eigentlich nur noch für Gott einsetzen, hatte aber keine klare Vorstellung davon, wie genau und mit welchem Medium das aussehen sollte. Aber ich spürte, dass die Zeit kommen würde, aber noch nicht reif dafür war, vor allem weil meine schlechte innere Einstellung noch nicht bereit war.
In den letzten Jahren führte Gott mich auf einen Weg der Heilung und Befreiung. Er ließ mich erkennen, wie krank und zerstörerisch Perfektionismus und extreme Selbstkritik ist, nicht nur in der Kunst, sondern in allen Lebensbereichen. Diese Befreiung durfte ich zB auch bezüglich meiner Selbstliebe zu meinem eigenen Körper erfahren, aber davon kann ich nochmal an anderer Stelle gerne erzählen. Jedenfalls lag die Kunst lange Zeit brach.

Vor zwei Jahren erhielt ich dann eine Prophetie von einem Bruder im Gebetshaus Slavonski Brod, der mich vorher nicht kannte: Er sagte er sieht mich wie ich Bilder für Gottes Königreich male und Er es segnet (ich berichtete davon hier im Blog). Und das war eine Initialzündung. In diesem Sommer malte ich tatsächlich auf Leinwände und schrieb Bibelverse auf sie. Diese verschenkten wir dann an verschiedene Geschwister, die wir hier auf unserer Rundreise durch Kroatien trafen. Gott ließ mich Bilder malen, die alles andere als perfekt waren und es war mir egal! Und das war unglaublich befreiend. Er führte mich auf den Weg der Aquarellfarben und ich verliebte mich in sie. Ich begann, zu üben und online über das Medium zu lernen. Letzte Woche ist die Rakete dann tatsächlich gestartet. Die kleinen Puzzleteile, die mir noch fehlten waren der Mut anzufangen und eine klare Vision davon, was genau ich eigentlich kreieren will. Der folgende Rat einer anderen Künstlerin und der Mut einer Glaubensschwester, die hier begonnen hat ihre Strickdeckchen zu verkaufen hat mir dann geholfen, einfach anzufangen: "Du musst nicht der beste Künstler auf der Welt sein, damit du deine Kunst zum Beruf machen kannst. Der größte Fehler den du machen kannst ist, nicht anzufangen. Also, fang einfach an und lerne und entwickle dich weiter im Tun!" (Kirsty Patridge). Wir lernen alle durch unsere "happy little accidents" (fröhlichen kleinen Fehler, Zitat von Bob Ross). Und diesen weisen Rat kann man eigentlich in allen Lebensbereichen befolgen, oder?
Und das ist nun meine Vision und Mission: Ich möchte mit Aquarellfarben und Handlettering als Medium arbeiten und die Bilder mit Bibelversen bestücken, um damit Hoffnung und Gottes lebendiges und mächtiges Wort in das Leben von anderen Menschen zu bringen. Denn ich glaube fest, dass "d
as Wort Gottes lebendig und wirksam ist. Es ist schärfer als das schärfste zweischneidige Schwert, das die Gelenke durchtrennt und das Knochenmark freilegt. Es dringt bis in unser Innerstes ein und trennt das Seelische vom Geistlichen. Es richtet und beurteilt die geheimen Wünsche und Gedanken unseres Herzens." (Hebräer 4, 12). Das Wort Gottes verbunden mit Gebet ist auch unsere einzige Waffe gegen den Feind (Epheser 6, 17)! Zudem ist es auch Medizin. Am besten drei Mal täglich einnehmen! Wenn nun eines meiner Bilder in einem Haus hängt, es mehrmals täglich gelesen wird, dann glaube ich ganz fest daran, dass die Kraft Gottes in diesem Haus wirkt. Oft liest man ja auch ein ganzes Kapitel ohne länger über einen Vers nachzudenken und somit ist das auch eine Gelegenheit, tatsächlich mal tiefer über einen spezifischen Vers nachzudenken und darüber zu meditieren. Ich habe das schon öfter gemacht und, wow, mir wird bewusst, wie kraftvoll Worte sind, vor allem das lebendige Wort Gottes. Mit ihnen können wir niederreißen oder aufbauen. Ich habe mich entschieden, mit meiner Kunst Menschen aufzubauen, damit sie in jeder Lebenslage ihr Sein auf Gott und sein mächtiges Wort ausrichten. Deshalb empfehle ich, Bibelverse an einem zentralen Ort aufzuhängen, wo sie gut lesbar sind und an den man mehrmals täglich hinschaut. Man kann und sollte es dann nicht nur in der Stille kontemplieren, sondern regelrecht laut proklamieren!
So dürft ihr nun gerne beten und durchs verbreiten meiner Seite aktiv daran mitwirken, dass nun ein "Publikum" aufgebaut wird, also möglichst viele Menschen davon hören und damit gesegnet werden. Es gibt bisher nicht viele christliche Künstler, die genau das machen und vor allem, nicht nur einfach die Leinwände bedrucken, sondern selbst bemalen, sodass jedes ein unikat ist. Ich merke, dass das genau das ist was ich machen will und soll. Gott ist so gut! Er sah meine Sehnsucht, diese Gabe für ihn einzusetzen und ließ mich einen Prozess der Heilung und Reinigung durchlaufen, damit dieser Traum nun tatsächlich wahr würde. Ich bin so dankbar und voller Freude und Tatendrang!

Hier kann man die ersten Werke anschauen:
https://www.instagram.com/bojenade_watercolorsofhope/

Oder wer Facebook hat:
https://www.facebook.com/PaintingHumbly/

Bestellungen und Lieferungen sind an sich auch International mit Deutschen oder Englischen Versen möglich, wenn das gewünscht wird. ;-)

Die rechtliche Selbstständigkeit muss Luna noch anmelden. Dabei kann sie sich auf die Erfahrungen einer Schwester aus der Gemeinschaft stützen, die damit angefangen hat ihre Strickereien für Babys online zu verkaufen. Durch sie kam es bei Luna auch zu der Initialzündung für den eigenen Onlineshop.

Lunas Oma in Zagreb

"Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Gebrechen." - Psalm 103,2-3

Lunas Oma hatte vor einigen Wochen einen Herzinfarkt, den sie aber selbst zu Hause mit ihren Medikamenten aussaß. Zumindest sah es so aus. Dann, am 14.12., hatte sie etwas, was zunächst nach Schlaganfall aussah, konnte gerade noch so Hilfe rufen und kam ins Krankenhaus. In der ganzen Zeit wir alle als Gemeinschaft viel für sie gebetet, und sicherlich auch ihr. Im Krankenhaus lag sie zunächst auf der Intensivstation und konnte ihre rechten Gliedmaßen nicht vollständig nutzen. Dann das Wunder: Es war doch kein echter Schlaganfall, sondern ein Vertigoanfall, der durch eine verengte Ader im Nackenbereich ausgelöst wurde. Am 17.12. abends war sie aufgrund der Coronageschichte im Krankenhaus wieder nach Hause entlassen worden, zwei Tage später fühlte sie sich stark genug um die eigenen Vorhänge abzunehmen, zu waschen und aufzuhängen und am 4. Advent, dem 20.12. saßen wir mit ihr und der Familie von Lunas Onkel zusammen beim vorgezogenen Weihnachtsessen um ihren Esstisch herum. Es war überwältigend und erstaunlich, wie gut sie schon wieder auf den Beinen war, auch wenn sie sich tatsächlich wohl zum ersten Mal in ihrem Leben überhaupt viel von der Küchenarbeit hat abnehmen lassen. Doch das Wunderbarste: Am Mittwoch, dem 15.12. konnte Luna mit ihr im Krankenhaus telefonieren und wie von selbst berichtete ihre Oma ihr, dass sie ihr ganzes Vertrauen auf Jesus und sein Opfer am Kreuz setzt, ihm alle ihre Sünden bekannt hat und auf die Ewigkeit vorbereitet ist. Genau diese Frage: "Glaubt Oma wirklich an Jesus, so dass er sie retten wird und wir sie nach dem Leben hier im ewigen Leben wiedersehen werden?" hatte Luna zuvor vor Gott gebracht und nun gab er seine herrliche Antwort! Möge Er sich durch Lunas Oma noch in diesem Leben vielfach verherrlichen. Und sie ist auch schon ein wandelnder Segen für viele und auch ein Wunder Gottes, denn Er hat sie gesundheitlich schon durch viele schwere Stunden getragen und sie hat sich schon häufig auf wundersame Weise unglaublich schnell erholt und geheilt! Wir sind unglaublich dankbar und froh darüber, auch, dass wir die Familie nach so langer Zeit wiedergesehen haben. Es war ein wirklich schönes Beisammensein.

Weihnachten feiern

"Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind!" - Offenbarung 19,9

Letztes Jahr zu Weihnachten war die Rückkehr Jesu für mich noch ein vernebeltes Bild der Zukunft. Das Jahr 2020 hat in mir persönlich Vorfreude und Fokus auf dieses großartigste Fest der Weltgeschichte hervorgerufen! Wenn wir Weihnachten feiern, oder ein anderes Fest oder den Sonntag als Auferstehungstag, dann verkörpern wir diese unsere größte Hoffnung - und ich glaube, das freut unseren Herrn.

Freust du dich auch auf Ihn?

Wir werden den Heilig Abend als Familie verbringen, am 25. zusammen mit einer anderen Schwester eine weitere Familie besuchen und am 26. haben wir wie gewohnt unser Samstagstreffen.

Jetzt haben wir viel erzählt - Aber wie geht es dir/euch? Bitte, bitte nimm dir einen Moment und schicke uns eine Videobotschaft oder eine Sprachnachricht mit Selfie und wenn du möchtest, erzähle uns doch kurz, was Gott in deinem Leben gerade tut. Wir möchten gerne von dir und von euch hören! Dankeschön :-)

Gott segne Euch!
Die Müllers

P.S.: Wenn du unseren Photo-Weihnachtsgruß noch nicht erhalten hast, dann kannst du ihn hier ansehen oder herunterladen.

Alternativ gibt es hier eine PDF-Version (bei Videos bitte draufklicken).

10 November 2020

Zeugnisse von der Straße

 

Was dieses Video hier zu suchen hat?
Schau selbst ab Minute 9:50 oder lies unten im Text. ;-)

Oder klickt auf diesen Link, da das video auf der mobilen Version nicht zu sehen ist: https://www.youtube.com/watch?v=Y5MRoX_USWc

"Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer unter die Wölfe!"
Lukas 10,3

So wie ein Lamm unter den Wölfen habe ich mich gefühlt, als wir in Doberlug-Kirchhain im Frühjahr und dann im Sommer hier in Kroatien unsere ersten zaghaften Versuche starteten, Menschen auf der Straße auf Jesus anzusprechen und für sie zu beten. Gerade ich (Harry) fühlte mich sehr unwohl, weil ich ja bislang hier schon sprachlich nur begrenzte Möglichkeiten habe.

Trotzdem schenkte mir der Herr auch schon im September zweimal Begebenheiten, bei denen ich auf Kroatisch nach Krankheiten/Schmerzen fragen und auf Deutsch beten konnte. Die Rückenschmerzen einer Frau waren gleich besser und ein Mann mit Namen Josip, der nur noch einen Arm hat und regelmäßig vor dem Kaufland bettelt, wurde von langwierigen Fußschmerzen befreit. Der Herr war so gnädig, diese kleinen Wunder zu schenken, und machte uns damit Mut.

Sich auf die Leitung des Heiligen Geistes verlassen

Seit vier Wochen nun gehe ich zweimal die Woche für ca. zwei Stunden auf die Straße. Einmal mit unserem jungen Bruder Juraj und einmal mit Juraj und Kristijan, dem Leiter unserer Hausgemeinde.

Beim ersten Mal haben Juraj und ich sicherlich 50 Leute angesprochen, ohne dass jemand wirklich offen war. Etwas frustriert, aber auch mit dem Gespür, dass Gott noch was vorhatte, standen wir dann auf einem Platz zwischen Kaufland und Markthalle. Juraj begann spontan laut Jesus als König zu proklamieren und für Karlovac zu beten. Ich half ihm auf Deutsch und in Zungengebet. Nach ca. 10 Minuten kam ein Afrikaner aus Senegal um die Ecke, der seine Holzkunstwerke verkaufen wollte. Wir fanden schnell heraus, dass er schon lange Beschwerden im Schienbein hatte, was bei seiner Arbeit natürlich sehr behinderlich war. Ich betete für ihn und er wurde geheilt! Später an dem Tag rief er uns an und wir setzten uns zum Tee zusammen und versuchten ihm auf Englisch das Evangelium zu erklären, bevor er wieder nach Zagreb fuhr. Allerdings war er als Moslem nicht wirklich offen für die Nachricht, dass Jesus mehr als ein Prophet, nämlich der auferstandene Herr sei. Wir beteten zum Schluss, dass Jesus sich ihm selbst offenbaren würde.

Aus diesem Erlebnis lernten wir etwas über die Kraft von vollmächtigem Gebet und Proklamation in der geistlichen Welt! Wir hätten wohl lange Menschen ansprechen können, ohne dass etwas passiert, wenn Juraj nicht mutig und öffentlich proklamiert hätte! Dinge in der physischen Welt sind ein Ergebnis von Geschehenissen in der geistlichen Welt.

Ein paar Tage später trafen wir uns mit Kristijan zuerst zum Gebet und zum kurzen, stillen Hören auf Eindrücke vom Heiligen Geist. Luna saß auch bei uns, und Juraj, sie und ich sahen alle auf verschiedene Weise die Bahnhofsstation in der Stadt mit ihrem geschwungenen Dach. Es war ein kalter und nasser Tag und ich wäre lieber in ein Einkaufszentrum gegangen (wo es natürlich wegen der Maskenpflicht auch nicht einfach ist, Leute anzusprechen). Kristijan hatte Tage vorher einen Traum von einer Frau in rotem Mantel und ein Kind, war sich aber nicht sicher, ob er der Traum für diesen Tag war.

Wir machten uns also auf zum Bahnhof und sprachen unterwegs auch ein paar Leute an. Dort angekommen fanden wir - gar niemanden. Der nächste Zug kam erst in 40 Minuten, so dass wir uns überlegten, dann wiederzukommen. Als wir die Treppe zur Straße und dann zur Unterführung hinuntergingen, sahen wir hinter uns eine Frau im roten Mantel herankommen. Wir sprachen sie auf Krankheiten/Schmerzen an und ihre Reaktion: "Ich brauch kein Gebet, aber meine Tochter!" Daraus entwickelte sich ein halbstündiges Gespräch. Die Frau hat vier Kinder und ist schon lange geistlich auf der Suche, so dass sie zum Beispiel manchmal in der Bibel liest und hatte auch schon mehrere gesitliche Erfahrungen mit Gott! Ihre älteste Tochter hat psychische und physische Probleme. Normalerweise gehe sie im Regen so gut wie nie raus und treffe sich auch nicht mit fremden Leuten, aber gneau an dem Tag hat sie sich wider Gewohnheit anders entschieden! Seit diesem Tag hat sie sich schon zweimal mit Geschwistern getroffen und will uns weiter kennenlernen, auch wenn sie wegen negativen Erfahrungen mit christlichen Gemeinden Angst hat, in ein religiöses System gesperrt zu werden. Aber jedes Mal, wenn sie sich mit jemanden von uns trifft, hört sie das Evangelium von Jesus, so kann er in ihrem Herzen Glauben wachsen lassen! Neugeburt ist ein Prozess, genauso wie eine normale Geburt auch.  

An diesem Tag lernte ich etwas darüber, auf die Leitung des Heiligen Geistes zu hören, anstatt einfach selber "loszulegen"!

Und nun zum YouTube-Video :-)

Eine Woche später waren wir zu viert unterwegs. Wieder hatten wir zuvor gebetet und unser Bruder Mateo, der zu Besuch in der Stadt war, hatte Bilder von Treppen, einem Busch und einem Basketballplatz gesehen. Kristijan sah ein gemaltes Eichhörnchen und Juraj sah wie Kristijan jemanden vor einem McDonalds-Zeichen die Hände zum Gebet auflegte. Ich bekam an dem Tag keinen klaren Eindruck.

Wir gingen also zuerst zu McDonalds, aber die einzige Frau mit Schmerzen, die wir da fanden, hatte eher Angst vor uns als dass sie Gebet wollte. Wir gingen, beteten und quatschten weiter, und nach einer halben Stunde kamen wir an die Orte, die Mateo vorher im Gebet gesehen hatte (er war vorher noch nie in Karlovac gewesen). Doch niemand schien uns ins Auge zu fallen, also gingen wir weiter. Als wir vor einer Wand mit dem gemalten Eichhörnchen standen, fiel uns auf, dass sich in der Mitte des Platzes eine Litfassäule mit McDonalds-Werbung befand! Nun begannen wir wieder laut zu beten und zu proklamieren, besonders Juraj - und er wurde prompt dabei von zwei alten Freunden bemerkt. Das waren die "Braca Zakona" (Brüder des Gesetzes/der Großartigkeit, hat im kroatischen eine Doppelbedeutung), YouTuber mit über 450000 Followern (das sind rund 1/8 von der Gesamtbevölkerung Kroatiens mit 4 Millionen). Sie fragten uns vor laufender Kamera ein wenig aus und Juraj bekam die Möglichkeit, das Evangelium zu erklären. Er kam bis zur Sünde und menschlichen Verlorenheit, als er unterbrochen wurde mit den Worten des einen Youtubers: "Die Pointe ist Umkehr" (echt mal wow!). Dann hatte Kristijan einen guten Bibelvers parat, als sie uns zu Korona fragten. Er erklärte, dass Satan momentan noch bis zu einer begrenzten Zeit die Herrschaft erlaubt ist, bis zu dem Zeitpunkt an dem Jesus wiederkommt und Sein Königreich vollkommen beginnen wird. Und dann fand er heraus, dass der eine von beiden Rückenschmerzen hatte. Nach dreimal beten im Namen Jesu waren sie weg. Die Jungs waren überrascht und verabschiedeten sich - und wir standen da mit einer Mischung aus Verwunderung und Begeisterung. Wir wussten nicht, was sie mit dem Videomaterial machen würden. Sie könnten sich über uns lustig machen oder alles so zusammenschneiden, dass nicht viel von Jesus übrigbleibt. Als wir am nächsten Tag das Ergebnis auf YouTube sahen, staunte ich nicht schlecht: Sie hatten die ganze Begegnung ehrlich und unkommentiert übernommen und das Video hatte bereits tausende von Klicks! Egal, wie sehr wir uns angestrengt hätten, wir hätten an diesem Nachmittag kaum ein Duzend Leute mit derselben Botschaft erreichen können - doch als wir uns entspannt auf Gott verließen und im Glauben (und auch mit einigen Zweifeln) losgingen, sorgte er dafür, dass die kleinen Samen auf YouTube-Weise multipliziert wurde! Wer weiß, wann er uns jemand von den Menschen über den Weg schickt, die dieses Video gesehen haben! Oder ob er vielleicht noch in den Herzen der "Brüder des Gesetzes" wirkt, so dass sie sich bekehren, die Gnade Gottes erleben und ihren Followern von Jesus erzählen!

Allerdings - nur, weil jemand von Schmerzen befreit wurde oder ein YouTube-Video gesehen hat, hat sich sein Herz noch nicht geändert. Glaube und Buße, Wasser- und Heilig-Geist-Taufe, das sind die echten und ewigen Wunder, für die wir beten. Josip treffe ich immer mal wieder und bete, dass er einmal mit mir die Bibel (Lukas 15, Der verlorene Sohn) liest und dadurch Glauben in seinem Herzen wachsen kann. Wir hatten auch einige andere Gespräche und beten für diese Menschen. Vor allem beten wir aber, dass der Heilige Geist uns zeigt, für wen wir beten sollen und uns zu einem Haus des Friedens leitet (Lukas 10,5-8).

Auf die Straße oder in die Häußer gehen?

Tatsächlich kamen alle neuen Jünger und die meisten aktuell interessierten Menschen nicht durch den Straßeneinsatz zu uns, sondern durch persönliche Kontakte auf der Arbeit, unter Freunden oder durch online Möglichkeiten. Juraj hatte sich bei Kristijan über die "The Last Reformation"-Weltkarte gemeldet. Erst letzte Woche war eine gläubige Südafrikanerin das erste Mal in unserer Gemeinschaft, die uns über eine Art Facebook-Anzeige eines christlichen Dienstes kontaktiert hat. Sie ist mit einem Kroaten verheiratet, der in einer New-Age-Sekte steckt. Beide sind Models und viel unterwegs. Erstaunlicherweise hatte Kristijan schon vor mehr als zwei Jahren einen Traum, in dem der Anführer der Sekte vorkam, ohne dass er damals wusste, wer er war - er notierte sich nur seinen Namen aus dem Traum! Nun beten wir für diese gefangenen Menschen und sind gespannt, was Gott tun wird. :-)
Luna konnte mithelfen, unsere neue Schwester im Namen Jesu von bösen Geistern zu befreien, die sie schon so lange gefangen hielten, wofür sie sehr dankbar war. Es ist ein unglaubliches Vorrecht, von Gott und durch unsere Geschwister hier auf diese Weise geschult zu werden! Jedes Mal, wenn Er wieder ein kleines Wunder oder einen Schritt vorwärts schenkt, merken wir: Er hat alles längst vorbereitet, und solange wir mutig den Weg gehen, den er uns weist, können wir "nichts falsch machen":

"Wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen."
Epheser 2,10

Liebe Leute, die Ernte da draußen ist wirklich reif und reich! Gott segne euch und schenke euch die Gnade, die nächsten Schritte in der Nachfolge zu gehen, die für euch dran sind!

Eure Müllers aus Karlovac!

20 Oktober 2020

Umzug und Beginn unseres Dienstes

Karlovac, 3 Monate nach unserer Einreise nach Kroatien

Karlovac von der Burg Dubovac aus.
Oranger Pfeil: Unser Wohnblock. Pinker Pfeil: Junias Schule, nicht im Bild.
 

Ja, wo fangen wir an... Es ist so viel passiert, dass wir gar nicht hinterher gekommen sind, etwas auf dem Blog zu schreiben! 

Vielleicht von hinten anfangen? Also, kurzum: Wir sind umgezogen! Somit ist das Projekt Auswandern, abgesehen von einigen Behördenangelegenheiten, abgeschlossen! Wow. 

Wir wohnen nun in:
Miroslava Krleže 29
47000 Karlovac
CROATIA / HRVATSKA

Unsere Telefonnummern, gemäß unserem Alter^^
095 580 94 31 (Harry)
095 580 94 35 (Luna)

Seit zwei Wochen wohnen wir nun in unserer hübschen, kleinen Wohnung mit Blick auf Wald und Burg, Straße, (Wohn)häuser und Feld. Mittlerweile sind auch alle Möbel aufgebaut, Kisten ausgeräumt und Dinge einsortiert, einige kleine Reparaturen in der Wohnung erledigt und manche Bilder aufgehängt. Andere Arbeiten stehen noch aus, aber wir fühlen uns in jedem Fall schon wohl hier.
 
Fun Facts: Hier muss man nachts einen Boiler anmachen, sonst hat man am nächsten Tag kein warmes Wasser. Warum nachts? Weil es hier zwei Stromtarife gibt, einer ist der günstigere Nachttarif. Da wird auch mal die Wäsche in Familien nachts gewaschen.
Die Heizung in unserem Wohnblock wird vom städtischen Fernwärmewerk gespeist. Die Einheimischen heizen aber lieber dezentral mit Holz, weil das wohl viel günstiger ist. Na mal sehen, jedenfalls können wir wie gewohnt die Heizkörper aufdrehen und dann wird es warm. Momentan nutzen wir das kaum, da die Heizungsrohre selbst schon einiges an Wärme abgeben und wir im vierten Stock auch von unten gewärmt werden. ;-)
Die Tage sind nun allerdings nicht mehr wesentlich wärmer als in Deutschland.
Außerdem kochen wir nun mit Gas (aus der Flasche), was wir uns eigentlich schon immer gewünscht haben, weil es schneller geht, besser schmeckt und man (Kind) sich nicht so schnell verbrennt als beim E-Herd. Alle sehr spannend, diese Länderunterschiede!
 
So, aber jetzt muss ich noch von einer Versorgung Gottes erzählen, die zeigt: Gott versorgt einen mit genau dem, was man braucht. Er hat Humor. Und er kennt uns. Wir haben ja unsere alte Couch und den Kleiderschrank in der alten Wohnung gelassen. Nun wurden wir hier von der Vormieterin herumgeführt und sie sagte beiläufig: "Ach so, die Couch und den Kleiderschrank würden wir übrigens hier lassen." Leute, der Kleiderschrank ist der Kleiderschrank meiner (Lunas) Träume vom Aussehen und von der Aufteilung her (Harry findet ihn auch praktisch)! Das (Schlaf)Sofa ist auch gemütlich und unsere alten Möbel passen auf den Zentimeter genau überall in die Zimmer!
Auch für den eigentlichen Umzug vom 29.9. bis 2.10. hatte Gott alles wunderbar vorbereitet. Mit Kristijan und Juraj, zwei Brüdern aus der Hausgemeinde, die sich beide frei nehmen konnten, hatte Harry wunderbare Gemeinschaft auf den langen Fahrten und die Arbeit erledigte sich schnell, auch Dank Harrys Papa und weiteren Helfern. Darüber hinaus hatten sie noch Zeit für ein schönes Kaffeetrinken mit dem lieben Hauskreis in Doberlug-Kirchhain und einen Abend mit Harrys Schwestern sowie Kristijans Bruder (aus dem Vogtland) in Hartenstein, Erzgebirge. Dank der Hilfe der anderen Geschwister war am 1.10. abends alles innerhalb von gut zwei Stunden die vier Stockwerke hinauf getragen!
Wir sind Gott so dankbar für die vielen kleinen und großen Details, um die er sich schon gekümmert hat, als wir noch nicht einmal von der Wohnung wussten, geschweige denn planten, dieses Jahr schon nach Kroatien zu ziehen!
 
Die Wohnung in Bildern:
 
Wohnzimmer im Panorama


Wohnzimmer Sitzecke
Flur, vom Eingang her


Schlafzimmer, während einer Sortieraktion

Küche mit Essbereich

Kleines Bad mit Waschmaschine

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heute blühte diese Lilie auf
unserem kleinen Balkon auf.

Badezimmer mit Dusche

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Großer Balkon mit Fenster

 
Kinderzimmer

 
Auch was die Hausgemeinde betrifft, bestätigt es sich immer wieder, dass wir genau hier sein sollen und wie ein Puzzleteil in die Einheit des Leibes Christi hier hineinpassen. Gott ist gut!!!
Wir dürfen hier viel über geistliches Kämpfen lernen, über Einheit im Geist, und trainieren die Geistesgaben, die zur gegenseitigen Erbauung dienen. Wir haben einige wundervolle Befreiungen erlebt, und viele Heilungen. Und vor allem wird das Evangelium verkündigt! Gott sorgt immer wieder für Kontakte mit Menschen des Friedens (vgl. Lukas 10,6), die reif für eine Neugeburt sind. Zusätzlich geht Harry mit ein oder zwei Brüdern zur Zeit zweimal die Woche für zwei Stunden auf die Straße. Sie fragen Passanten, ob sie Krankheiten oder Schmerzen haben und Gebet annehmen würden, erklären das Evangelium und proklamieren Jesu Herrschaft über die Stadt. Das ist manchmal nicht leicht, aber eigentlich auch nicht schwer, selbst für Harry auf Kroatisch. ;-)
An einem Tag letzte Woche war niemand wirklich offen für Jesus, bis am Ende der junge Bruder Juraj, selbst erst 6 Monate im Glauben, anfing laut zu beten und zu proklamieren. Kurz danach kam ein Afrikaner, dessen langjährige Schmerzen aus dem Bein im Namen Jesu verschwanden und dem wir bei einem Kaffee das Evangelium erklären durften.
Ein anderes Mal hatten sie im Gebet vorher den Eindruck, sie sollten zum Bahnhof gehen (obwohl es den ganzen Tag regnete) und sie würden eine Frau im roten Mantel treffen. So war es dann auch! Die Frau ist sehr offen für Jesus und wir sind gespannt, ob sie ihn auch zum Herrn machen wird. Diese Art von Straßeneinsatz ist bewusst auf Jesu Sendungsbefehle aufgebaut, z.B.:
"Geht und verkündigt ... heilt Kranke ... treibt Dämonen aus!"
(Matthäus 10,7-8)
 
In einem Jüngerschaftstraining, dass ich (Harry) seit kurzem im Selbststudium absolviere, sollten wir alle Befehlsformen aus diesen Sendungsbefehlen aufschreiben. Ich sage euch, durch diese Übung bekommt man die Augen geschärft für den Auftrag, den wir von Jesus haben, gegenüber den vielen Aktivitäten, die wir manchmal an seine Stelle setzen!
Wer Interesse hat an diesem umfangreichen und lang erprobten Kurs:
www.besent.ch (auf Deutsch und Englisch)

Und wer einmal die Sendungsbefehle durchlesen möchte:
Mt 9,37-10,17; Mk 6,7-13; Lk 9,1-6; Lk 10,1-20 und
Mt 28,18-20; Mk 16,15-20; Lk 24,45-49; Joh 20,21-22; Apg 1,4+8

Vor einigen Wochen hatten wir ein Seminar mit anderen Geschwistern aus befreundeten Hausgemeinden in Kroatien, während dem wir viel über biblische Evangelisation und Jüngerschaftstraining lernen durften. Wir übten z.B. praktisch das Evangelium in etwa vier Minuten erklären zu können. Eine frisch Bekehrte wurde getauft und erzählte ihr atemberaubendes Zeugnis davon, wie Gott in ihr Leben kam. Viele unserer Geschwister hier sind übrigens aus New Age und Okkultismus herausgerettet und befreit worden; andere kommen aus toten, religiösen Systemen. Es ist wunderbar, Gottes Wirken hier zu sehen und sich von Ihm gebrauchen zu lassen! 

Unserer Junia geht es Gott sei Dank sehr gut in der Schule. Alles Inhaltliche ist noch ein Klacks für sie, ihre Sprache entwickelt sich schnell und sie durfte einige neue Freundinnen kennen lernen, vermisst aber auch von Zeit zu Zeit ihre Freunde in Deutschland sehr. Die Lehrerin ist noch jung und sympathisch, vor allem empathisch den Kindern gegenüber, aber auch klar in ihren Regeln. Harry geht es auch gut "in der Schule", nämlich jeden Morgen bei Kroatisch lernen zu Hause. Geübt wird bei Besuchen und Besorgungen. Es geht schon deutlich besser als vor einigen Wochen. Hoffentlich kann er irgendwann nächstes Jahr eine flüssige Unterhaltung führen. Amos hat gerade eine neue Art des Lachens entdeckt, mit der er uns gerade oft zum Lachen bringt. Er ist meistens gut drauf, ein Spaßvogel und solange sein Laufrad und einer der vielen Bälle in der Nähe sind, ist alles in Ordnung (und natürlich mama, Papa und die Schwester). Wir genießen es als Familie Vieles gemeinsam zu machen und freuen uns, dass die Kinder nun wieder eine Routine und ihren eigenen Bereich haben, nachdem wir fast vier Monate lang unterwegs waren und dann hier zwei Wochen lang so viel zu tun war. Wir treffen nun momentan die Einzelnen aus der Hauskirche um sie besser kennen zu lernen. Es ist schön, anderen Menschen Zeit und Aufmerksamkeit schenken zu können, gemeinsam zu beten und zu kämpfen für das Reich Gottes. Wir Gläubigen als eine Familie, in der Babys, Teenies und Erwachsene im Glauben Teil sind, ist wirklich eine tolle "Erfindung" Gottes. Wie schön, dass niemand von uns alleine durch diese verwirrende und dunkle Welt stolpern muss. Da fällt mir glatt diese Bibelstelle ein:
"Zwei sind besser dran als einer, denn sie haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Wenn sie fallen, hilft der eine dem anderen auf. Doch weh dem Einzelnen, der hinfällt, und keiner ist da, der ihm aufhilft. Wenn zwei beieinander schlafen, wird ihnen warm. Doch wie soll ein Einzelner warm werden? Ein Einzelner ist leicht zu überwältigen, doch die zwei halten stand. Und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so schnell."
Prediger 4:9‭-‬12 NBH

Unser Gott ist ein Gott der Liebe und der Gemeinschaft und deshalb hat er das auch in uns gelegt, weil wir sein Ebenbild sind. Das sieht man schon an der Dreieinigkeit; es könnte ja auch einfach Gott der Vater sein. Aber dann wäre Liebe keine Liebe, nur Selbstliebe. Und so sind wir alle eingeladen in den Liebestanz zwischen Vater, Sohn und Geist und untereinander. Schließlich werden sie "an der Liebe zueinander erkennen, dass wir Seine [Jesu] Jünger sind" (Joh. 13, 35). Ihr Lieben, wir wünschen euch von Herzen, dass ihr in euren Gemeinschaften in diese Liebe und Einheit Gottes immer mehr hineinwachst! Wir beten für geistliche Erneuerung, falls ihr gerade in der Dürre seid, für Reife, falls ihr noch Babys im Glauben seid, und dass Gott in eurem Leben alles abschneidet, was abfallen muss, um Ihm gehorsam dienen und voller Feuer die Ernte für Sein Königreich ernten zu können und zwar durch den Geist, durch den Jesus von den Toten auferstanden ist, und der nun in uns allen lebt und wirkt! (vgl. Römer 8, 11)

Wir grüßen euch aus Karlovac,
Shalom,
Harry und Luna




08 September 2020

Wohnungssuche und die Leitung des Heiligen Geistes

Dieses Bild davon, wie Jesus den Storm stillt, hat Junia nach einer Vorlage gemalt.
 

Hallo ihr Lieben,

in Johannes 10,27 sagt Jesus:

„Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir nach.“

Und in Römer 8,14 steht:

„Alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“

Eins der großen Gebetsanliegen für unser Leben in Kroatien ist, dass wir vom Heiligen Geist geleitet werden. Wir baten Jesus, dass er uns einen Ort mit einer lebendigen Hausgemeinde zeigt, damit wir dort eine Wohnung suchen können. Er zeigte uns Karlovac und die Geschwister hier. Also waren wir uns sicher, dass er uns auch zu der richtigen Wohnung leiten würde. 

Davon möchten wir euch heute erzählen. :-)

Ab Montag, dem 24.9. machten wir uns auf Wohnungssuche. Allerdings war Luna erst einmal für zwei Tage krank und besichtigten wir erst Mittwoch die erste Wohnung. Wir merkten schnell, dass es hier nicht viele Wohnungen zu mieten gibt, denn die meisten Kroaten kaufen ihre Wohnung oder ihr Haus. Außerdem sind die meisten Mietwohnungen möbliert! Das stellte uns vor die Frage, was wir mit unseren Möbeln auf dem Dachboden in Doberlug-Kirchhain machen sollten.

Die Mieten sind vergleichsweise günstig, entsprechend dem niedrigen Lohnniveau hier; eine 3-Zimmer-Wohnung kostet in der Regel zwischen 200 und 350€ Kaltmiete. Die Heizkosten können allerdings recht enorm sein, denn die städtische Zentralheizung ist sehr kostenintensiv. Deshalb heizen viele auch mit Holz, selbst in der Innenstadt.

Wir suchten also auf Internetseiten, in der lokalen Zeitung, über unsere Freunde vor Ort und auf Facebook nach passenden Wohnungen. Und dabei versuchten wir zu hören, welche Wohnung Gott für uns vorgesehen hatte. Ein Kennzeichen seiner Führung ist der Frieden, den er über eine richtige Entscheidung schenkt. Dieser Friede stellte sich in der ersten Woche bei eigentlich keiner Wohnung ein. Die erste Wohnung zum Beispiel war zwar gut eingerichtet, völlig in Takt und sehr schön in einem Dorf am Fluss Mrežnica gelegen. Aber das Kinderzimmer war so klein, dass die Kinder im Wohnzimmer hätten spielen müssen. 3 Balkone schien uns doch etwas überflüssig und die Lage außerhalb der Stadt auch nicht günstig für unsere Aufgabe hier. In anderen Wohnungen fühlten wir uns auf Anhieb unwohl. 

Eines Abends dann besichtigten wir die bisher kleinste Wohnung im Erdgeschoss eines kleinen alten Häuschens mitten in der Stadt, nahe dem Fluss Kupa. Sie hatte nur 2 Zimmer, eine mittelgroße Küche und ein kleines Bad. Aber sie war natürlich sehr günstig und außerdem in der Nähe der Grundschule, die wir gerne für Junia haben wollten. Wollte unser Hirte uns zu dieser sehr einfachen Wohnung leiten? Nach einiger Zeit im Gebet hatten wir beide unabhängig voneinander Frieden darüber. Wir brauchen ja nicht genau die richtige Wohnung um in Jesus glücklich zu sein. Und in dieser Wohnung schien es immerhin möglich, ein paar Möbelstücke heraus zu nehmen, so dass wir unser Bett hineinstellen konnten – denn sonst hätten wir Eltern auf der vorhanden Coach schlafen müssen. 

Wir riefen die Vermieterin an – und es stellte sich heraus, dass sie eigentlich gar nicht bereit war, die Wohnung zu vermieten, weil sie sie verkaufen wollte! Sie hatte sie uns auch nicht gezeigt, sondern ihre Tochter und Schwiegersohn. 

Was für eine Enttäuschung für uns. Dazu müsst ihr euch vorstellen, dass wir immer noch auf dem Campingplatz übernachteten, der zwar schön war, aber auch nicht allzu günstig, und es auch bald nachts zu kalt werden würde für unsere Sommerausrüstung. Unserer Wunsch zum 1. September direkt in eine Wohnung ziehen zu können, erschien sich nicht zu erfüllen.

Am Sonntag, dem 30.8. waren wir zum Mittagessen im Haus von Bruno und Tatjana eingeladen, einem Ehepaar im mittleren Alter aus unserer Hausgemeinde. Da am nächsten Tag viel Regen und danach kältere Temperaturen angesagt waren, packten wir alles zusammen und verließen das Camp, ohne zu wissen, wo wir abends schlafen würden. Wir verbrachten einige schöne Stunden zusammen und dann erklärten sie uns, dass wir gerne eine Nacht bei ihnen bleiben könnten. Allerdings machten sie sich Sorgen, wie es mit ihren beiden Hunden werden würde, wenn sie morgens früh zur Arbeit gingen. Sie haben die beiden erst vor 3 Monaten aus dem Tierheim gerettet mit schweren Störungen wegen vergangener Misshandlungen, so dass sie vor eigentlich allen Menschen, außer Herrchen und Frauchen, eine Menge Angst hatten und laut bellten, wenn ihnen jemand zu nahe kam.

Tatsächlich bellt der eine Hund immer noch, wenn Bruno und Tatjana nicht zu Hause sind und wir bei ihnen vorbei kommen, aber dennoch hat Gott es gefügt, dass wir bis jetzt bei diesen lieben Geschwistern bleiben konnten. Langsam gewöhnen sich auch die kleinen Fellfreunde an uns, aber nur sehr langsam. Wie auch bei Menschen, fassen Tiere mit traumatischen Erfahrungen nur sehr schwer wieder vertrauen zu anderen. Auf jeden Fall dankten wir Gott für diese Versorgung und fuhren mit der Wohnungssuche fort. :-)

Am nächsten Tag besichtigten wir eine neu renovierte Wohnung, die auch nicht zu teuer war. Allerdings hätten wir wiederum im Wohnzimmer auf der Coach schlafen müssen. Frieden hatten wir nicht, aber langsam brauchten wir eine offene Tür! Harrys Gewissheit, dass die Vermieterin der kleinen Wohnung ihre Meinung ändern würde, brachte uns auch nicht weiter. Bei einem weiteren Anruf lies sie sich jedenfalls nicht umstimmen.

Auf dem Rückweg schaute Luna in einer der Karlovac-Wohnungssuche-Facebook-Gruppen nach und sah eine kurze Meldung, die erst vor 3 Minuten hineingesetzt worden war. Tatsächlich handelte es sich um eine NICHT-MÖBLIERTE Wohnung! Wir waren natürlich sofort interessiert!

Bald fanden wir heraus, dass es eine 3-Zimmer-Wohnung mit sehr günstiger Miete, allerdings der teuren städtischen Heizung ist, im vierten Stock eines älteren Wohnblocks ohne Fahrstuhl, nicht weit von unserer favorisierten Schule war. Die Wohnung wäre ab dem 1.10. frei. Leider war die aktuelle Mieterin für eine Woche nicht vor Ort, so dass wir weder Bilder noch Besichtigung haben konnten. Trotzdem hatten wir Frieden und sie sicherte uns zu, dass sie die Wohnung für uns reservieren würde, obwohl sie auch andere Anfragen hatte. Anscheinend lief die Mietersuche in diesem Fall über die Vormieterin, nicht die Vermieterin. :-D

Wir schauten uns zwar noch eine Wohnung an, konzentrierten uns dann aber erst einmal auf Junias Schulanmeldung, was auch ohne Probleme klappte, Preist den Herrn! Allerdings war die Situation doch etwas ungewiss und zermürbend, zumal wir nicht sagen konnten, wie lange wir die Gastfreundschaft unserer Geschwister hier brauchen würden!

Dann, am Mittwoch Nachmittag, bekamen wir Bilder zugeschickt und einen Besichtigungstermin für Freitag – einige Tage früher als erwartet. Der Herr ist so gut und kennt unseren schwachen Glauben. :-)

Um es kurz zu machen: Die Besichtigung lief super, die Wohnung ist in guter Verfassung, mit 80 m² groß genug und für uns gut geschnitten - und mit doppelt so viel Platz nur 200 Kuna (~30 Euro) teurer als die erste Wohnung, in die wir zu ziehen bereit waren (Kaltmiete 1200 Kuna, insgesamt im Schnitt mit Strom, Heizung und Wasser etwa 2200 Kuna, was etwas mehr als 300 Euro entspricht! Wir konnten gleich absprechen, wie die Wohnungsübergabe laufen würde. Es bleiben sogar ein paar Möbel da, genau solche, die wir sonst hätten besorgen müssen: Couch und Schrank, die wir an die liebe Sabine (unsere Freundin und beste Nachbarin der Welt) weitergeben durften. :-) Selbst um den Internetanschluss müssen wir uns nicht kümmern, sondern können einfach den alten Vertrag der Vormieter auf uns übertragen. Gott ist gut und weiß, wie nervig Bürokratie ist, vor allem Internetverträge. ;-)

Wir danken unserem guten Hirten für seine Güte und Leitung und euch für eure Gebete!!!

Ja, und wie war das nun mit der Leitung des Heiligen Geistes? Haben wir die Stimme des Hirten falsch gehört, als wir die kleine Wohnung mieten sollten? Oder wollte uns der Herr zwischenzeitlich auf die Probe stellen, ob wir für ihn auch bereit wären, in einer kleinen Wohnung mit nur einem Holzofen zu wohnen?

So genau können wir das nicht sagen. Offensichtlich brauchen wir noch Übung im Hören auf Gottes Führung. Aber wir sind im Glauben gestärkt, denn selbst wenn wir unsicher werden, ist ER doch in der Lage uns gut zu führen. Außerdem weiß er, wie belastbar unser Glaube ist und wird uns nicht über unser Vermögen testen. Er ist eben so, so gut zu uns – und zu euch auch! :-) 

Amen. :-)


Und hier noch ein kurzer Einblick in Junias Schulstart: Am Montag war ihr erster Schultag. Er verlief sehr gut, trotz Corona Verrücktheit. Es wurde nur ein Elternteil in den Klassenraum zugelassen. Doch Gott sei Dank müssen die Kinder hier bis zur einschließlich vierten Klasse keine Masken tragen! Dafür sind wir sehr dankbar. Auch hat die Lehrerin dann in der Kennenlernrunde in Absprache mit den Kindern ihre Maske runtergezogen. Sie ist das erste Mal Klassenlehrerin, noch jung und wirkt sympathisch. Junia hat im ersten Monat zunächst drei Stunden a 40 Minuten, wobei sich Morgen- und Nachmittagsschule wöchentlich mit den anderen ersten Klassen abwechseln, damit nicht zu viele Kinder in der Schule sind. Das Gebäude selbst umfasst nur Kinder von Klasse 1 bis 4, ist also kleiner, liegt an einem Hügelhang an einer ruhigen Straße und ist umgeben von vielen Bäumen und kleinen Wegen und Wiesen als Spielgrund. Sehr malerisch und schön. Junia hatte zunächst ein bisschen Angst und wollte nicht, dass Luna aus dem Raum geht, hat aber dann alles unglaublich souverän gemeistert und freute sich sehr auf den nächsten Tag, wo es dann richtig losging. Die bestellten Übungshefte sind heute auch pünktlich zum Schulbeginn angekommen, obwohl es letzten Mittwoch hieß, sie hätten ca. 10 Tage Lieferzeit. Wir empfinden es als ruhigen, gesegneten und schönen Schulstart. 

Die Gnade des Herrn Jesus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft und Kraft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! :-)

28 August 2020

Und unsere neue Heimatstadt heißt: ...

Reisetag #57

Hallo ihr Lieben,

(von uns) etwas ungeplant (aber nicht von Gott), verlängerten wir unseren Aufenthalt im Gebetshaus Slavonski Brod bis Dienstag vorletzter Woche. Und das war auch gut und richtig so wie wir bald erleben sollten. Wir erlebten noch einige sehr tolle Tage mit den Geschwistern des Gebetshaus mit sehr intensiven Gebet und guten Gesprächen. Und allein die Nutzung des Gebetsraums war ein sehr bereicherndes und stärkendes Geschenk, für das wir sehr dankbar sind. Das Gebetshaus ist für uns geistlich und menschlich zu einem Hafen geworden.

Als wir allerdings übers Telefon erst einmal eine negative Rückantwort zum Treffen in Rijeka bekamen, waren wir kurz verwirrt, da wir ziemlich sicher waren, dass es unsere nächste Destination sein sollte. Aber wir fuhren dann einfach einige Tage später hin, um noch ein paar Tage mit Lunas Papa und Stiefmutter zu verbringen und um nun zu schauen, was Gott dort noch mit uns vor hatte. Wir kontaktierten also nochmal die Schwester, die wir eigentlich schon am Samstag treffen wollten und sie war sehr offen für ein Treffen. 

Und so trafen wir uns auf einen "kava" (Kaffee, wie man das hier und dort so gerne macht) in einem Café am Hafen. Hätten wir Valentina allerdings am Samstag mit den anderen Geschwistern getroffen, wäre es nie möglich gewesen, sich so ausführlich mit ihr zu unterhalten! Wir erzählten uns unsere Zeugnisse und sie noch eine Reihe von Dingen die sie hier mit Gott und durch die Prinzipien von TLR (The Last Reformation) und DMM (Disciple Making Movement) gelernt und erlebt hatte. So bekehrten sich in letzter Zeit einige neue Menschen in ihrer Gegend zu Jesus und durch das DMM Material haben die reiferen Geschwister hier eine gute Anleitung, den "Babies" im Glauben wachsen zu helfen und selbst die gute Botschaft von Jesus weiterzugeben. Ganz wichtige Grundlage ist aber eine echte Umkehr von der Sünde und die Taufe in Wasser und im Heiligen Geist. So scheint Gott auch hier in Rijeka eine Hausgemeinde zu formen, wie auch in Zagreb, Zadar, Split und anderen Städten Kroatiens. Es war unglaublich spannend zu hören, wie Gott hier Dinge bewegt und Menschen als Menschenfischer gebraucht. Nun wussten wir auch warum wir erst später, aber auf jeden Fall nochmal nach Rijeka kommen sollten. Valentina ist uns auch richtig ans Herz gewachsen.

Abkühlung in der Mrežnica, oberhalb einer der vielen kleinen Wasserfälle

Seit letzten Freitag wohnen wir hier auf einem wundervollen Campingplatz in der Nähe der Stadt Karlovac. Direkt gelegen am saubersten Fluss Kroatiens, der "Mrežnica", fühlen wir uns hier ein bisschen wie im Paradies (mit Campinggeräuschen im Hintergrund). 

Am Samstag Abend beim Hausgottesdienst und am Sonntag beim Picknick durften wir die hier ansässigen Geschwister kennen lernen. Wir erlebten wieder dieses typische Phänomen: wo man auch hingeht zu Gläubigen auf der Welt, man fühlt sich sofort durch die Liebe Jesu miteinander verbunden und zu Hause. Und es ist so wunderbar, was Gott hier tut!!! Ein junger 20-Jähriger ist, zum Beispiel, Anfang des Jahres dem Leiter der Gruppe hier begegnet und Gott hat ihn zu Buße und Glauben geleitet. Während des Corona-Lock-Downs wollte er sich eigentlich taufen lassen, aber seine Familie verbot ihm, andere zu treffen. Dafür taufte Gott ihn zu Hause mit Heiligen Geist und schenkte ihm das Sprachengebet! Einen Monat später wurde er dann in Wasser getauft. Seitdem wird er von seinem Mentor wöchentlich in der Nachfolge geschult, hat schon einen Arbeitskollegen und Verwandten das Evangelium verkündet, und Heilungen und sogar Befreiungen bei seinen Verwandten erlebt! Was für ein Start ins Glaubensleben - für ihn gibt es keine theoretischen Glaubensprinzipien, sondern auf das Hören folgt das Tun!

"Jesus sprach zu seinen Jüngern: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!
Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden."

Markus 16, 15-18

Die Geschwister hier haben genau dieselbe Vision wie wir: Hausgemeinden gründen und multiplizieren, und die Anweisungen Jesu befolgen (z.B. Lukas 10), nach dem Vorbild der Apostelgeschichte. So durften wir an beiden Tagen sehr viele geniale Zeugnisse hören, von Bekehrungen, Heilungen und Dämonen-Austreibungen. Halleluja, das war so ermutigend! Er hat auf wundersame Weise fast alle der Gläubigen der Hausgemeinde zur gleichen Zeit in eine echte, tiefe Umkehr vom alten Leben geführt, die sie so in ihrer alten Gemeinde noch nie erlebt hatten. Dies führte zu einer Ausgießung des Heiligen Geistes und vielen Taufen und Befreiungen. Gott baut gerade hier in Kroatien ein Netzwerk von Gläubigen und da drin werden im Namen Jesu viele Fische für das Reich Gottes gefangen werden! Und wir dürfen nun Teil dieses Netzes sein.

Harry hatte schon während unserer Gebetstage in Zagreb den Eindruck, wir sollen nach einer lebendigen Gemeinde suchen und davon unseren Wohnort abhängig machen. So erhielten wir beide unabhängig voneinander von Gott die klare Bestätigung, dass hier unser Startfeld sein soll. Und somit heißt die Stadt, in der wir wohnen werden... 

... *Trommelwirbel*....

KARLOVAC!!! 🎉

Der erste Wegstein ist nun also gelegt. Und gerade als wir mit der Wohnungssuche starten wollten, wurde Luna krank und war für fast zwei Tage außer Gefecht gesetzt, körperlich wie auch psychisch. Wir sehen darin einen Angriff des Feindes. Er streut gerne Unfrieden und Zweifel an Gottes Pläne für uns. Das gelingt leichter wenn man körperlich angreifbar ist. Bei der aktiven Suche nach Schulen und Wohnungen mit angeknackster Gesundheit wuchs ihr innerlich alles über den Kopf und sie dachte nur: Herr, wie soll das nur werden???!!!!! (ver)Zweifel (ver)Zweifel (ver)Zweifel. Wir sind doch verrückt!!! Im Glauben los und so - Jaja... war es ein Fehler herzukommen? Haben wir dich damals vor zehn Jahren nicht richtig gehört??! 🤔

Aber dann hat sie gemerkt (Gott hat zu ihr gesagt): Ja, was hast du denn erwartet, Prinzesschen? (Ja, du bist und bleibst meine geliebte Prinzessin!) Dass sich alles wie ein Sesam vor dir öffnet? Ein fahrendes Auto lässt sich leichter lenken als ein Stehendes, meine Liebe!!! Deshalb schicke ich euch ja IN die Welt, damit ihr ZU mir hinwachst, tiefer und tiefer verwurzelt werdet IM Vertrauen und Glauben zu mir und an MEINE Kraft und Autorität über alles im Leben. So etwas kann man leider nicht in einem hermetisch sicher abgeriegelten Leben erlernen, sondern da draußen im Schlamm, im Kampf, im Risiko, in den Turbulenzen. Ich habe euch nie gesagt, dass es Zuckerwatte wird. Aber ich habe euch VERSPROCHEN, IMMER BEI EUCH zu sein. Und welcher Gefährte könnte auf dem Weg nach Mount Doom besser sein als der, der den Tod besiegt und das Universum erschaffen hat? 😳💥

Gott 1   Luna 0

Es ist eine Zeit für uns, in der wir uns verletzlich fühlen, weil wir nicht alles unter Kontrolle haben.

Wir durften schon ein paar Wohnungen besichtigen, dürfen das in den nächsten Tagen wiederholen, müssen uns um einen Schulplatz für Junia kümmern, mit der dazugehörigen Bürokratie. Und wie uns Gott finanziell versorgt, wird Er uns auch zeigen.

Auf jeden Fall haben wir schon ... einen Ranzen. Ganz wichtig: mit Schmetterlingen, Pink, Orange und Glitzer! Das ist der Anfang. Und auch in diesem "Banalen" hat Gott sich wieder so bewiesen. Wir mögen ja Second-Hand-Käufe sehr. Und nun konnten wir diesen Herlitz Ranzen für knapp 30€ kaufen (NP 70€) und es war der Einzige, der aufgelistet war, bei dem wir gedacht haben, dass er unserer Junia gut gefallen könnte. Genauso war es dann auch. :-) Genauso wie um diesen "banalen" Ranzen kümmert Gott sich um den richtigen Schulplatz, um eine Wohnung, um Finanzen, um Harrys Kroatischlernen und vor allem darum, dass wir in unsere Berufung hier hineinwachsen.

Doch um das zu lernen, müssen wir da rausgehen und unsere Glaubensmuskeln trainieren. Nur so werden wir stärker. Wie eben ein Sportler seinen Körper für einen Wettkampf stählt, so müssen wir uns im Glauben üben, um den Lauf bis zum Ende zu laufen, wie Paulus schreibt. Wir mögen uns dabei verletzlicher denn je fühlen. Doch wir sollten nie vergessen, dass wir eine Rüstung tragen. Um eine schwere Kampfausrüstung zu tragen, braucht man ebenfalls Muskeln. Wir tragen den Helm des Heils, den Brustpanzer der Gerechtigkeit, den Gürtel der Wahrheit, die Schuhe der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens, den Schild des Glaubens, das Schwert des Geistes/das Wort Gottes und nicht zu vergessen: unablässiges Gebet! 

Vorgestern hat Harry über meinen Kopf-Ohrenschmerzen gebetet und sie verschwanden fast sofort. Gestern sprachen wir nach der Besichtigung im Park eine Frau an und durften für ihre Hüfte beten. Sie fragte erst, ob das Gebet etwas kostet (ja, es gibt hier solche Heiler , die das für Geld machen, aber oft sehr subtil). Als wir fast lachend verneinten und beteten sagte sie sie spüre momentan keine Schmerzen mehr! Halleluja! Dann hatten wir noch ein richtig gutes Gespräch mit ihr über den Glauben und das Leben (es stellte sich heraus, dass sie ebenfalls in Kanada gewohnt hat und merkt, je älter sie wird, dass es da draußen einen Gott geben muss). Sie erzählte auch von einem jungen Mann der ein schlimmes Leben führte und fast gestorben wäre und im Krankenhaus sei ihm Jesus erschienen und seitdem habe er sein Leben komplett geändert und helfe hier in der Wohngegend vielen Menschen auf praktische Weise. Wow! Jesus erscheint also nicht nur Moslems. :-) Hätten wir sie nicht angesprochen, hätten wir diese wundervollen Zeugnisse nie hören und nicht erleben können, wie ihre Schmerzen weichen mussten. Auch hier auf dem Campingplatz hatten wir schon ein paar Gelegenheiten, Zeugnis zu geben. Es ist absolut genial wie Gott durch einen Kieselstein etwas Größeres ins Rollen bringt!

Möge Gott euch die Kraft sein, um die kleinen Kieselsteine ins Rollen zu bringen, damit eure Glaubensmuskeln wachsen und ER verherrlicht wird!!!

Unserem Auto geht es übrigens sehr gut. Die Start-Verweigerung von vor 3 Wochen hat sich nicht wiederholt. ;-)
Aber für Amos' Töpfchen-Training dürft ihr, neben der Wohnungs- und Schulsuche, gerne weiter beten. :-P

Viele liebe Grüße und Umarmungen von unserem "Jesus Bootcamp"!!!

Harry, Luna, Junia und Amos


PS: Leider klappt das Einrichten der automatischen E-Mail-Benachrichtigung bei neuen Blogeinträgen aus uns unbekannten Gründen nicht. Daher werden wir wie gewohnt selbst die Benachrichtigungen weiter E-mail an euch verschicken. ;-)

Wer sich dafür an- oder abmelden möchte, schreibt uns bitte an: berlinmountains@gmail.com. Danke :-)

13 August 2020

Ich bin bei euch

Reisetag #47

Gebetsraum im "Dom Molitve" in Slavonski Brod

Hallo ihr Lieben!

Nachdem wir einen gesegneten und starken Abschluss der besonderen Gebetstage in Zagreb erlebt haben, verbrachten wir eine sehr schöne Zeit des Austauschs und schöner Ausflüge in Rijeka mit Lunas Papa. Wir durften ein paar tolle Strandtage geniessen, inmitten von Gottes wundervoller Schöpfung: vielen bunten Menschen begegnen und beim Schnorcheln vielen bunten Fischen zuschauen. Junia hat so gut wie gar nichts von unserem Schwimmunterricht (Swim To Fly App) durch die lange Corona Pause vergessen und schnorchelte und schwamm wie ein Delfin.
In Zagreb durften wir für das Bein von einen Nachbarn/Freund von Lunas Oma beten. Er berichtete bald aufgeregt, dass es spürbar besser war und so wurden wir eingeladen, nochmal für ihn und seine Frau zu beten und das Evangelium zu teilen. Wir haben ihm auch eine Bibel besorgt. Es ist fast ironisch: da nennen sich hier fast alle Katholiken, aber so gut wie keiner hat eine Bibel zu Hause, geschweige denn je selbst drin gelesen! Nun ja, jedenfalls ist der Mann sich nicht sicher ob er errettet ist oder nicht. So müssen beide nun das Evangelium sacken lassen und wir sind gespannt wie Jesus weiter an ihnen arbeiten wird. Wir bleiben dran.

Inzwischen campen wir hier schon seit Samstag beim Gebetshaus in Slavonski Brod. Hier fühlen wir uns im Geist mit den Leitern sehr verbunden und gesegnet. Mit der Zeit im Gebetsraum wechseln wir uns ab, verbringen aber auch tolle Zeiten als Familie hier. Der Gebetsraum ist so ein Ort an dem man spürt, dass alle Wände mit Gebet getränkt sind. Am Dienstag Abend waren wir beide bei dem Fürbitte/Lobpreisgebet dabei, das war sehr schön und kraftvoll. Witzigerweise wohnen hier unter dem Dach Tauben! Die sind schließlich ein biblisches Symbol für den Heiligen Geist. :-)

Uns wurde bewusst, dass wir konstant weiter üben müssen, auf die Straße zu gehen und Leute anzusprechen und so haben wir das gestern und heute Morgen getan. Wir durften für einen Mann mit viel Stress/Belastung und Bluthochdruck beten und haben die Telefonnummer eines Weiteren bekommen, der offen scheint. Dieser Mann kennt eine Frau in der Nähe von Zagreb, die seit einigen Monaten sehr krank ist, Kinder hat und mit sehr wenig Geld kaum über die Runden kommt. Er bat demütig um Gebet für sie. So werden entweder wir Kontakt mit der Frau aufnehmen oder jemanden in der Nähe bitten für sie vor Ort zu beten. Wir haben neu realisiert, dass es wichtig ist das Evangelium zu teilen auch wenn kein Bedarf für (Heilungs)Gebet besteht. Hier sind wir beide noch wackelig, alles auf kroatisch gut zu erklären. Doch Gott wird seine Gnade geben und seinen Geist. Und euer Gebet wird bewirken, dass wir darin immer besser werden. ;-)

Wisst ihr, alles muss man üben, sei es (Heilungs)Gebet oder das Weitersagen des Evangeliums oder auch die Geistesgaben. Nur wenn wir es tun und üben, werden wir besser darin, unser Glaube wächst und wir erleben, dass Jesus bei uns ist mitten unter den Wölfen, so wie er es versprochen hat. Denn die Ernte ist reif, wir müssen Gott im Gebet (wortwörtlich übersetzt) >anbetteln<, dass die Arbeiter >ausgetrieben< werden auf das Feld (Lukas 10,2). Und das sind wir. Das ist unser Auftrag und unsere Berufung.
Ein Zitat, dass uns gestern nach unserem Ausflug sehr ermutigt hat, weiterzumachen steht in Torbens Buch "The Call of Jesus - Finding the Person of Peace":

"Also, hab keine Angst! Du den ersten Schritt und du wirst sehen, dass Jesus mit dir ist! Jesu Wort zu dir und zu mir ist: 'Geh!' Wir sollen rausgehen wie Lämmer unter die Wölfe. Er sagte nicht: 'Bleib hier, weil da sind Wölfe draußen'. Nein, er sagt: 'Geh!' Ja, da sind Wölfe draußen, und sie werden nie verschwinden. Sie sind da, um dir Angst einzujagen. Es ist wie es ist. Denke an Folgendes, wenn du das nächste Mal einen Schritt machst, zu jemandem hingehst und deinen Mund aufmachst um mit Menschen über Jesus zu sprechen, die du kennst oder nicht kennst:

Du spürst vielleicht die Angst hochkommen. Du fühlst dich vielleicht wie ein kleines Lamm und willst nur 'määääh' sagen während deine Beine wackeln wie die eines neugeborenen Lammes, dass versucht, seine ersten kleinen Schritte zu machen. Aber dann erinnere dich an Jesu Worte, und anstatt 'määäh' zu sagen, sage 'Amäään', wissend, dass Jesus MIT Dir geht! Dann mache den ersten mutigen Schritt im Glauben!

Ich weiß nicht, was deine Wölfe sind, die dich versuchen davon abzubringen, Jesus zu gehorchen, aber ich weiß, dass, wenn du gehst wirst du sehen, dass Jesus mit dir ist, so wie er es versprochen hat. Geh, und geh weiter und es wird mit jedem Mal leichter werden. Öffne deinen Mund und gehe immer weiter. Erzähle den Menschen von Jesus und Er ist MIT dir! Jesus hat uns nie versprochen, dass es leicht sein wird und Er hat nicht versprochen, dass er die Wölfe beiseite schaffen wird. Er hat uns aber versprochen, dass Er mit uns ist wenn wir gehen und, dass er jeden vor seinem Vater im Himmel bezeugen wird, jeder, der Seinen Namen vor anderen bezeugt."

"Habt keine Angst vor denen, die nur den Leib töten, der Seele aber nichts anhaben können. Fürchtet aber den, der Seele und Leib dem Verderben in der Hölle preisgeben kann [Das ist Gott].
Ihr wisst doch, dass zwei Spatzen für ein paar Cent verkauft werden. Doch nicht einer von ihnen fällt auf die Erde, ohne dass euer Vater es zulässt. Habt also keine Angst! Ihr seid doch mehr wert als noch so viele Spatzen.
Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen nicht kennen will, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel nicht kennen."

Matthäus 10:28‭-‬29‭, ‬31‭-‬33 NBH

Heute haben wir wieder bei dem gleichen Melonenverkäufer angehalten, für dessen kranke Mutter wir vor einigen Tagen beten durften. Ihr ging es noch nicht besser, aber wir haben ihm ermutigende und evangelistische Literatur und unsere Telefonnummer in die Hand gegeben. Er fing auch gleich an, interessiert in dem Buch zu blättern (wir hatten den Impuls ihm Joyce Meyers Buch "Frieden - Lege alle deine Sorgen auf Ihn" zu geben) und er hatte einige Rückfragen zu unserem Glauben (ob wir Katholiken seien oder zu einem bestimmten Prediger gehören). Dann durften wir noch üben, zwei neue Menschen anzusprechen, die aber kein Gebet brauchten und in Eile waren/nicht mehr hören, sondern lieber selbst reden wollten. Doch einer dieser Männer fand es toll, dass wir das den Menschen anbieten und wir konnten von ihm frische Rohmilch kaufen. 😄

Luna hatte bei der Abfahrt aus Rijeka den Eindruck, dass wir zurückkehren würden und heute bestätigte es sich dann tatsächlich.
Vor einigen Tagen hat der Geist sie gedrängt, einen Missionar in Split, der auf der The Last Reformation (TLR) Weltkarte verzeichnet war, zu kontaktieren. Dieser hat sich heute gemeldet und am Samstag werden wir nun in Rijeka neue Geschwister kennen lernen, die teils aus dem TLR/DMM (Disciple Making Movement) Team Kroatien und teils aus neuen Gläubigen bestehen. Darauf freuen wir uns schon. Somit fahren wir nun morgen wieder zurück nach Rijeka. Wir sind gespannt, was Gott dort vorbereitet hat und ob es der Ort ist, an den wir ziehen sollen oder nicht.

Bitte betet für unser gutes, treues Auto. Es ist ja inzwischen bei 196.000 Km und fährt eigentlich noch super. Allerdings ging es vorhin auf der Fahrt zu den Melonen erstmal aus und nicht wieder an. Nachdem wir gebetet und Harry den Anlasser aus- und eingestöpselt hatte, startete es wieder ohne Probleme. Hier muss das Auto gerade an der Küste oft relativ steile Berge bewältigen (gut, dass wir letztes Jahr eine neue Kupplung bekommen haben!) und natürlich die Temperaturen (unsere Klimaanlage ist ab einer Außentemperatur von etwa 30 Grad nicht mehr sehr effektiv 😂). Ja, entweder soll es nun weiter gut und problemlos fahren, oder Gott wird uns ein neues Auto schenken. Wir sind gespannt. Eigentlich mögen wir unseren kleinen Renault sehr. Ein Spruch passt gerade so gut in diesem Kontext: Ein fahrendes Auto lässt sich besser lenken als ein Stehendes. ;-D

Auf jeden Fall merken wir, wie gut es tut, keinen Druck zu haben, am Montag wieder zur Arbeit gehen zu müssen, weil das Schuljahr beginnt. So können wir momentan darauf reagieren, wie der Geist uns lenkt, was in der aktuellen Situation super ist. Wir hoffen, da noch mehr auf Gottes Stimme hören zu lernen. Außerdem ist es echt schön, sich ohne Druck genug Zeit zu nehmen für die Beziehungen zu Einzelnen in der Familie und (neuen) Freundschaften.

Für Neuseeland sind die Türen immer noch verschlossen. Wir haben da letzte Woche angerufen und gefragt, ob wir das Geld fürs Visum erstattet bekommen, da es ja nicht unser Verschulden ist, nicht eingereist zu sein und ob es denn automatisch verlängert werden würde, da es ja am 10. August abgelaufen sei. Die Dame verneinte die Frage auf Erstattung und wisse ebenfalls nicht, ob die ausgestellten Visa verlängert würden. Momentan befindet sich Auckland wieder im Lockdown für mindestens die nächsten drei Tage, da aus noch unbekannter Quelle vier neue Coronafälle aufgetreten sind. Das hört sich jetzt erstmal nicht so an, als würde NZ seine Grenzen bald wieder öffnen. Wir sind gespannt ob dieser Weg sich öffnet oder verschlossen bleibt. Eigentlich wollten wir diese Zeit ja als Vorbereitung für Kroatien nutzen. Doch wir haben letztens gemerkt, dass Gott uns ja bereits im letzten halben Jahr sehr gut vorbereitet und uns klar gezeigt hat, was unsere Berufung hier ist. Vielleicht wird der Weg nach NZ deshalb auch zunächst verschlossen bleiben.

Soweit von uns hier aus Slavonski Brod. Möge Gottes Feuer in euch brennen, sodass ihr jeden Tag Licht sein könnt in der Dunkelheit.

Viele liebe Grüße von Harry, Luna, Junia und Amos!

PS: Amos hat seit gestern angefangen ganz alleine auf die Toilette zu gehen und hat gerade von sich aus sein großes Geschäft in die Toilette gemacht. Halleluja!!!!! 🤩