13 August 2020

Ich bin bei euch

Reisetag #47

Gebetsraum im "Dom Molitve" in Slavonski Brod

Hallo ihr Lieben!

Nachdem wir einen gesegneten und starken Abschluss der besonderen Gebetstage in Zagreb erlebt haben, verbrachten wir eine sehr schöne Zeit des Austauschs und schöner Ausflüge in Rijeka mit Lunas Papa. Wir durften ein paar tolle Strandtage geniessen, inmitten von Gottes wundervoller Schöpfung: vielen bunten Menschen begegnen und beim Schnorcheln vielen bunten Fischen zuschauen. Junia hat so gut wie gar nichts von unserem Schwimmunterricht (Swim To Fly App) durch die lange Corona Pause vergessen und schnorchelte und schwamm wie ein Delfin.
In Zagreb durften wir für das Bein von einen Nachbarn/Freund von Lunas Oma beten. Er berichtete bald aufgeregt, dass es spürbar besser war und so wurden wir eingeladen, nochmal für ihn und seine Frau zu beten und das Evangelium zu teilen. Wir haben ihm auch eine Bibel besorgt. Es ist fast ironisch: da nennen sich hier fast alle Katholiken, aber so gut wie keiner hat eine Bibel zu Hause, geschweige denn je selbst drin gelesen! Nun ja, jedenfalls ist der Mann sich nicht sicher ob er errettet ist oder nicht. So müssen beide nun das Evangelium sacken lassen und wir sind gespannt wie Jesus weiter an ihnen arbeiten wird. Wir bleiben dran.

Inzwischen campen wir hier schon seit Samstag beim Gebetshaus in Slavonski Brod. Hier fühlen wir uns im Geist mit den Leitern sehr verbunden und gesegnet. Mit der Zeit im Gebetsraum wechseln wir uns ab, verbringen aber auch tolle Zeiten als Familie hier. Der Gebetsraum ist so ein Ort an dem man spürt, dass alle Wände mit Gebet getränkt sind. Am Dienstag Abend waren wir beide bei dem Fürbitte/Lobpreisgebet dabei, das war sehr schön und kraftvoll. Witzigerweise wohnen hier unter dem Dach Tauben! Die sind schließlich ein biblisches Symbol für den Heiligen Geist. :-)

Uns wurde bewusst, dass wir konstant weiter üben müssen, auf die Straße zu gehen und Leute anzusprechen und so haben wir das gestern und heute Morgen getan. Wir durften für einen Mann mit viel Stress/Belastung und Bluthochdruck beten und haben die Telefonnummer eines Weiteren bekommen, der offen scheint. Dieser Mann kennt eine Frau in der Nähe von Zagreb, die seit einigen Monaten sehr krank ist, Kinder hat und mit sehr wenig Geld kaum über die Runden kommt. Er bat demütig um Gebet für sie. So werden entweder wir Kontakt mit der Frau aufnehmen oder jemanden in der Nähe bitten für sie vor Ort zu beten. Wir haben neu realisiert, dass es wichtig ist das Evangelium zu teilen auch wenn kein Bedarf für (Heilungs)Gebet besteht. Hier sind wir beide noch wackelig, alles auf kroatisch gut zu erklären. Doch Gott wird seine Gnade geben und seinen Geist. Und euer Gebet wird bewirken, dass wir darin immer besser werden. ;-)

Wisst ihr, alles muss man üben, sei es (Heilungs)Gebet oder das Weitersagen des Evangeliums oder auch die Geistesgaben. Nur wenn wir es tun und üben, werden wir besser darin, unser Glaube wächst und wir erleben, dass Jesus bei uns ist mitten unter den Wölfen, so wie er es versprochen hat. Denn die Ernte ist reif, wir müssen Gott im Gebet (wortwörtlich übersetzt) >anbetteln<, dass die Arbeiter >ausgetrieben< werden auf das Feld (Lukas 10,2). Und das sind wir. Das ist unser Auftrag und unsere Berufung.
Ein Zitat, dass uns gestern nach unserem Ausflug sehr ermutigt hat, weiterzumachen steht in Torbens Buch "The Call of Jesus - Finding the Person of Peace":

"Also, hab keine Angst! Du den ersten Schritt und du wirst sehen, dass Jesus mit dir ist! Jesu Wort zu dir und zu mir ist: 'Geh!' Wir sollen rausgehen wie Lämmer unter die Wölfe. Er sagte nicht: 'Bleib hier, weil da sind Wölfe draußen'. Nein, er sagt: 'Geh!' Ja, da sind Wölfe draußen, und sie werden nie verschwinden. Sie sind da, um dir Angst einzujagen. Es ist wie es ist. Denke an Folgendes, wenn du das nächste Mal einen Schritt machst, zu jemandem hingehst und deinen Mund aufmachst um mit Menschen über Jesus zu sprechen, die du kennst oder nicht kennst:

Du spürst vielleicht die Angst hochkommen. Du fühlst dich vielleicht wie ein kleines Lamm und willst nur 'määääh' sagen während deine Beine wackeln wie die eines neugeborenen Lammes, dass versucht, seine ersten kleinen Schritte zu machen. Aber dann erinnere dich an Jesu Worte, und anstatt 'määäh' zu sagen, sage 'Amäään', wissend, dass Jesus MIT Dir geht! Dann mache den ersten mutigen Schritt im Glauben!

Ich weiß nicht, was deine Wölfe sind, die dich versuchen davon abzubringen, Jesus zu gehorchen, aber ich weiß, dass, wenn du gehst wirst du sehen, dass Jesus mit dir ist, so wie er es versprochen hat. Geh, und geh weiter und es wird mit jedem Mal leichter werden. Öffne deinen Mund und gehe immer weiter. Erzähle den Menschen von Jesus und Er ist MIT dir! Jesus hat uns nie versprochen, dass es leicht sein wird und Er hat nicht versprochen, dass er die Wölfe beiseite schaffen wird. Er hat uns aber versprochen, dass Er mit uns ist wenn wir gehen und, dass er jeden vor seinem Vater im Himmel bezeugen wird, jeder, der Seinen Namen vor anderen bezeugt."

"Habt keine Angst vor denen, die nur den Leib töten, der Seele aber nichts anhaben können. Fürchtet aber den, der Seele und Leib dem Verderben in der Hölle preisgeben kann [Das ist Gott].
Ihr wisst doch, dass zwei Spatzen für ein paar Cent verkauft werden. Doch nicht einer von ihnen fällt auf die Erde, ohne dass euer Vater es zulässt. Habt also keine Angst! Ihr seid doch mehr wert als noch so viele Spatzen.
Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen nicht kennen will, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel nicht kennen."

Matthäus 10:28‭-‬29‭, ‬31‭-‬33 NBH

Heute haben wir wieder bei dem gleichen Melonenverkäufer angehalten, für dessen kranke Mutter wir vor einigen Tagen beten durften. Ihr ging es noch nicht besser, aber wir haben ihm ermutigende und evangelistische Literatur und unsere Telefonnummer in die Hand gegeben. Er fing auch gleich an, interessiert in dem Buch zu blättern (wir hatten den Impuls ihm Joyce Meyers Buch "Frieden - Lege alle deine Sorgen auf Ihn" zu geben) und er hatte einige Rückfragen zu unserem Glauben (ob wir Katholiken seien oder zu einem bestimmten Prediger gehören). Dann durften wir noch üben, zwei neue Menschen anzusprechen, die aber kein Gebet brauchten und in Eile waren/nicht mehr hören, sondern lieber selbst reden wollten. Doch einer dieser Männer fand es toll, dass wir das den Menschen anbieten und wir konnten von ihm frische Rohmilch kaufen. 😄

Luna hatte bei der Abfahrt aus Rijeka den Eindruck, dass wir zurückkehren würden und heute bestätigte es sich dann tatsächlich.
Vor einigen Tagen hat der Geist sie gedrängt, einen Missionar in Split, der auf der The Last Reformation (TLR) Weltkarte verzeichnet war, zu kontaktieren. Dieser hat sich heute gemeldet und am Samstag werden wir nun in Rijeka neue Geschwister kennen lernen, die teils aus dem TLR/DMM (Disciple Making Movement) Team Kroatien und teils aus neuen Gläubigen bestehen. Darauf freuen wir uns schon. Somit fahren wir nun morgen wieder zurück nach Rijeka. Wir sind gespannt, was Gott dort vorbereitet hat und ob es der Ort ist, an den wir ziehen sollen oder nicht.

Bitte betet für unser gutes, treues Auto. Es ist ja inzwischen bei 196.000 Km und fährt eigentlich noch super. Allerdings ging es vorhin auf der Fahrt zu den Melonen erstmal aus und nicht wieder an. Nachdem wir gebetet und Harry den Anlasser aus- und eingestöpselt hatte, startete es wieder ohne Probleme. Hier muss das Auto gerade an der Küste oft relativ steile Berge bewältigen (gut, dass wir letztes Jahr eine neue Kupplung bekommen haben!) und natürlich die Temperaturen (unsere Klimaanlage ist ab einer Außentemperatur von etwa 30 Grad nicht mehr sehr effektiv 😂). Ja, entweder soll es nun weiter gut und problemlos fahren, oder Gott wird uns ein neues Auto schenken. Wir sind gespannt. Eigentlich mögen wir unseren kleinen Renault sehr. Ein Spruch passt gerade so gut in diesem Kontext: Ein fahrendes Auto lässt sich besser lenken als ein Stehendes. ;-D

Auf jeden Fall merken wir, wie gut es tut, keinen Druck zu haben, am Montag wieder zur Arbeit gehen zu müssen, weil das Schuljahr beginnt. So können wir momentan darauf reagieren, wie der Geist uns lenkt, was in der aktuellen Situation super ist. Wir hoffen, da noch mehr auf Gottes Stimme hören zu lernen. Außerdem ist es echt schön, sich ohne Druck genug Zeit zu nehmen für die Beziehungen zu Einzelnen in der Familie und (neuen) Freundschaften.

Für Neuseeland sind die Türen immer noch verschlossen. Wir haben da letzte Woche angerufen und gefragt, ob wir das Geld fürs Visum erstattet bekommen, da es ja nicht unser Verschulden ist, nicht eingereist zu sein und ob es denn automatisch verlängert werden würde, da es ja am 10. August abgelaufen sei. Die Dame verneinte die Frage auf Erstattung und wisse ebenfalls nicht, ob die ausgestellten Visa verlängert würden. Momentan befindet sich Auckland wieder im Lockdown für mindestens die nächsten drei Tage, da aus noch unbekannter Quelle vier neue Coronafälle aufgetreten sind. Das hört sich jetzt erstmal nicht so an, als würde NZ seine Grenzen bald wieder öffnen. Wir sind gespannt ob dieser Weg sich öffnet oder verschlossen bleibt. Eigentlich wollten wir diese Zeit ja als Vorbereitung für Kroatien nutzen. Doch wir haben letztens gemerkt, dass Gott uns ja bereits im letzten halben Jahr sehr gut vorbereitet und uns klar gezeigt hat, was unsere Berufung hier ist. Vielleicht wird der Weg nach NZ deshalb auch zunächst verschlossen bleiben.

Soweit von uns hier aus Slavonski Brod. Möge Gottes Feuer in euch brennen, sodass ihr jeden Tag Licht sein könnt in der Dunkelheit.

Viele liebe Grüße von Harry, Luna, Junia und Amos!

PS: Amos hat seit gestern angefangen ganz alleine auf die Toilette zu gehen und hat gerade von sich aus sein großes Geschäft in die Toilette gemacht. Halleluja!!!!! 🤩

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