20 Oktober 2020

Umzug und Beginn unseres Dienstes

Karlovac, 3 Monate nach unserer Einreise nach Kroatien

Karlovac von der Burg Dubovac aus.
Oranger Pfeil: Unser Wohnblock. Pinker Pfeil: Junias Schule, nicht im Bild.
 

Ja, wo fangen wir an... Es ist so viel passiert, dass wir gar nicht hinterher gekommen sind, etwas auf dem Blog zu schreiben! 

Vielleicht von hinten anfangen? Also, kurzum: Wir sind umgezogen! Somit ist das Projekt Auswandern, abgesehen von einigen Behördenangelegenheiten, abgeschlossen! Wow. 

Wir wohnen nun in:
Miroslava Krleže 29
47000 Karlovac
CROATIA / HRVATSKA

Unsere Telefonnummern, gemäß unserem Alter^^
095 580 94 31 (Harry)
095 580 94 35 (Luna)

Seit zwei Wochen wohnen wir nun in unserer hübschen, kleinen Wohnung mit Blick auf Wald und Burg, Straße, (Wohn)häuser und Feld. Mittlerweile sind auch alle Möbel aufgebaut, Kisten ausgeräumt und Dinge einsortiert, einige kleine Reparaturen in der Wohnung erledigt und manche Bilder aufgehängt. Andere Arbeiten stehen noch aus, aber wir fühlen uns in jedem Fall schon wohl hier.
 
Fun Facts: Hier muss man nachts einen Boiler anmachen, sonst hat man am nächsten Tag kein warmes Wasser. Warum nachts? Weil es hier zwei Stromtarife gibt, einer ist der günstigere Nachttarif. Da wird auch mal die Wäsche in Familien nachts gewaschen.
Die Heizung in unserem Wohnblock wird vom städtischen Fernwärmewerk gespeist. Die Einheimischen heizen aber lieber dezentral mit Holz, weil das wohl viel günstiger ist. Na mal sehen, jedenfalls können wir wie gewohnt die Heizkörper aufdrehen und dann wird es warm. Momentan nutzen wir das kaum, da die Heizungsrohre selbst schon einiges an Wärme abgeben und wir im vierten Stock auch von unten gewärmt werden. ;-)
Die Tage sind nun allerdings nicht mehr wesentlich wärmer als in Deutschland.
Außerdem kochen wir nun mit Gas (aus der Flasche), was wir uns eigentlich schon immer gewünscht haben, weil es schneller geht, besser schmeckt und man (Kind) sich nicht so schnell verbrennt als beim E-Herd. Alle sehr spannend, diese Länderunterschiede!
 
So, aber jetzt muss ich noch von einer Versorgung Gottes erzählen, die zeigt: Gott versorgt einen mit genau dem, was man braucht. Er hat Humor. Und er kennt uns. Wir haben ja unsere alte Couch und den Kleiderschrank in der alten Wohnung gelassen. Nun wurden wir hier von der Vormieterin herumgeführt und sie sagte beiläufig: "Ach so, die Couch und den Kleiderschrank würden wir übrigens hier lassen." Leute, der Kleiderschrank ist der Kleiderschrank meiner (Lunas) Träume vom Aussehen und von der Aufteilung her (Harry findet ihn auch praktisch)! Das (Schlaf)Sofa ist auch gemütlich und unsere alten Möbel passen auf den Zentimeter genau überall in die Zimmer!
Auch für den eigentlichen Umzug vom 29.9. bis 2.10. hatte Gott alles wunderbar vorbereitet. Mit Kristijan und Juraj, zwei Brüdern aus der Hausgemeinde, die sich beide frei nehmen konnten, hatte Harry wunderbare Gemeinschaft auf den langen Fahrten und die Arbeit erledigte sich schnell, auch Dank Harrys Papa und weiteren Helfern. Darüber hinaus hatten sie noch Zeit für ein schönes Kaffeetrinken mit dem lieben Hauskreis in Doberlug-Kirchhain und einen Abend mit Harrys Schwestern sowie Kristijans Bruder (aus dem Vogtland) in Hartenstein, Erzgebirge. Dank der Hilfe der anderen Geschwister war am 1.10. abends alles innerhalb von gut zwei Stunden die vier Stockwerke hinauf getragen!
Wir sind Gott so dankbar für die vielen kleinen und großen Details, um die er sich schon gekümmert hat, als wir noch nicht einmal von der Wohnung wussten, geschweige denn planten, dieses Jahr schon nach Kroatien zu ziehen!
 
Die Wohnung in Bildern:
 
Wohnzimmer im Panorama


Wohnzimmer Sitzecke
Flur, vom Eingang her


Schlafzimmer, während einer Sortieraktion

Küche mit Essbereich

Kleines Bad mit Waschmaschine

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heute blühte diese Lilie auf
unserem kleinen Balkon auf.

Badezimmer mit Dusche

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Großer Balkon mit Fenster

 
Kinderzimmer

 
Auch was die Hausgemeinde betrifft, bestätigt es sich immer wieder, dass wir genau hier sein sollen und wie ein Puzzleteil in die Einheit des Leibes Christi hier hineinpassen. Gott ist gut!!!
Wir dürfen hier viel über geistliches Kämpfen lernen, über Einheit im Geist, und trainieren die Geistesgaben, die zur gegenseitigen Erbauung dienen. Wir haben einige wundervolle Befreiungen erlebt, und viele Heilungen. Und vor allem wird das Evangelium verkündigt! Gott sorgt immer wieder für Kontakte mit Menschen des Friedens (vgl. Lukas 10,6), die reif für eine Neugeburt sind. Zusätzlich geht Harry mit ein oder zwei Brüdern zur Zeit zweimal die Woche für zwei Stunden auf die Straße. Sie fragen Passanten, ob sie Krankheiten oder Schmerzen haben und Gebet annehmen würden, erklären das Evangelium und proklamieren Jesu Herrschaft über die Stadt. Das ist manchmal nicht leicht, aber eigentlich auch nicht schwer, selbst für Harry auf Kroatisch. ;-)
An einem Tag letzte Woche war niemand wirklich offen für Jesus, bis am Ende der junge Bruder Juraj, selbst erst 6 Monate im Glauben, anfing laut zu beten und zu proklamieren. Kurz danach kam ein Afrikaner, dessen langjährige Schmerzen aus dem Bein im Namen Jesu verschwanden und dem wir bei einem Kaffee das Evangelium erklären durften.
Ein anderes Mal hatten sie im Gebet vorher den Eindruck, sie sollten zum Bahnhof gehen (obwohl es den ganzen Tag regnete) und sie würden eine Frau im roten Mantel treffen. So war es dann auch! Die Frau ist sehr offen für Jesus und wir sind gespannt, ob sie ihn auch zum Herrn machen wird. Diese Art von Straßeneinsatz ist bewusst auf Jesu Sendungsbefehle aufgebaut, z.B.:
"Geht und verkündigt ... heilt Kranke ... treibt Dämonen aus!"
(Matthäus 10,7-8)
 
In einem Jüngerschaftstraining, dass ich (Harry) seit kurzem im Selbststudium absolviere, sollten wir alle Befehlsformen aus diesen Sendungsbefehlen aufschreiben. Ich sage euch, durch diese Übung bekommt man die Augen geschärft für den Auftrag, den wir von Jesus haben, gegenüber den vielen Aktivitäten, die wir manchmal an seine Stelle setzen!
Wer Interesse hat an diesem umfangreichen und lang erprobten Kurs:
www.besent.ch (auf Deutsch und Englisch)

Und wer einmal die Sendungsbefehle durchlesen möchte:
Mt 9,37-10,17; Mk 6,7-13; Lk 9,1-6; Lk 10,1-20 und
Mt 28,18-20; Mk 16,15-20; Lk 24,45-49; Joh 20,21-22; Apg 1,4+8

Vor einigen Wochen hatten wir ein Seminar mit anderen Geschwistern aus befreundeten Hausgemeinden in Kroatien, während dem wir viel über biblische Evangelisation und Jüngerschaftstraining lernen durften. Wir übten z.B. praktisch das Evangelium in etwa vier Minuten erklären zu können. Eine frisch Bekehrte wurde getauft und erzählte ihr atemberaubendes Zeugnis davon, wie Gott in ihr Leben kam. Viele unserer Geschwister hier sind übrigens aus New Age und Okkultismus herausgerettet und befreit worden; andere kommen aus toten, religiösen Systemen. Es ist wunderbar, Gottes Wirken hier zu sehen und sich von Ihm gebrauchen zu lassen! 

Unserer Junia geht es Gott sei Dank sehr gut in der Schule. Alles Inhaltliche ist noch ein Klacks für sie, ihre Sprache entwickelt sich schnell und sie durfte einige neue Freundinnen kennen lernen, vermisst aber auch von Zeit zu Zeit ihre Freunde in Deutschland sehr. Die Lehrerin ist noch jung und sympathisch, vor allem empathisch den Kindern gegenüber, aber auch klar in ihren Regeln. Harry geht es auch gut "in der Schule", nämlich jeden Morgen bei Kroatisch lernen zu Hause. Geübt wird bei Besuchen und Besorgungen. Es geht schon deutlich besser als vor einigen Wochen. Hoffentlich kann er irgendwann nächstes Jahr eine flüssige Unterhaltung führen. Amos hat gerade eine neue Art des Lachens entdeckt, mit der er uns gerade oft zum Lachen bringt. Er ist meistens gut drauf, ein Spaßvogel und solange sein Laufrad und einer der vielen Bälle in der Nähe sind, ist alles in Ordnung (und natürlich mama, Papa und die Schwester). Wir genießen es als Familie Vieles gemeinsam zu machen und freuen uns, dass die Kinder nun wieder eine Routine und ihren eigenen Bereich haben, nachdem wir fast vier Monate lang unterwegs waren und dann hier zwei Wochen lang so viel zu tun war. Wir treffen nun momentan die Einzelnen aus der Hauskirche um sie besser kennen zu lernen. Es ist schön, anderen Menschen Zeit und Aufmerksamkeit schenken zu können, gemeinsam zu beten und zu kämpfen für das Reich Gottes. Wir Gläubigen als eine Familie, in der Babys, Teenies und Erwachsene im Glauben Teil sind, ist wirklich eine tolle "Erfindung" Gottes. Wie schön, dass niemand von uns alleine durch diese verwirrende und dunkle Welt stolpern muss. Da fällt mir glatt diese Bibelstelle ein:
"Zwei sind besser dran als einer, denn sie haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Wenn sie fallen, hilft der eine dem anderen auf. Doch weh dem Einzelnen, der hinfällt, und keiner ist da, der ihm aufhilft. Wenn zwei beieinander schlafen, wird ihnen warm. Doch wie soll ein Einzelner warm werden? Ein Einzelner ist leicht zu überwältigen, doch die zwei halten stand. Und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so schnell."
Prediger 4:9‭-‬12 NBH

Unser Gott ist ein Gott der Liebe und der Gemeinschaft und deshalb hat er das auch in uns gelegt, weil wir sein Ebenbild sind. Das sieht man schon an der Dreieinigkeit; es könnte ja auch einfach Gott der Vater sein. Aber dann wäre Liebe keine Liebe, nur Selbstliebe. Und so sind wir alle eingeladen in den Liebestanz zwischen Vater, Sohn und Geist und untereinander. Schließlich werden sie "an der Liebe zueinander erkennen, dass wir Seine [Jesu] Jünger sind" (Joh. 13, 35). Ihr Lieben, wir wünschen euch von Herzen, dass ihr in euren Gemeinschaften in diese Liebe und Einheit Gottes immer mehr hineinwachst! Wir beten für geistliche Erneuerung, falls ihr gerade in der Dürre seid, für Reife, falls ihr noch Babys im Glauben seid, und dass Gott in eurem Leben alles abschneidet, was abfallen muss, um Ihm gehorsam dienen und voller Feuer die Ernte für Sein Königreich ernten zu können und zwar durch den Geist, durch den Jesus von den Toten auferstanden ist, und der nun in uns allen lebt und wirkt! (vgl. Römer 8, 11)

Wir grüßen euch aus Karlovac,
Shalom,
Harry und Luna