29 Dezember 2023

Was macht Gott in Kroatien?

Während viele in Kroatien vor allem Urlaub machen, arbeitet Gott im geistlichen Hintergrund an ganz anderen Dingen. Hier und da schenkte Er uns kleine Einblicke in seine Pläne, damit wir sie beten, proklamieren und daran teilhaben können. Davon wollen wir euch dieses Mal erzählen.


„Upper Room“ Zagreb

Den letzten Blogeintrag schrieben wir kurz nach unserem Besuch im Gebetshaus von Slavonski Brod Anfang des Jahres. Dabei fassten wir für euch auch kurz den Hintergrund und Sinn von Gebetshäusern zusammen, wie stark Gott durch diese Initiativen in unserer Zeit wirkt und welche Möglichkeiten jeder hat um daran teilzuhaben.

In Slavonski Brod gab mir der Heilige Geist den Impuls, ich (Harry) solle mich mit dem Gebetsraum „Upper Room“ (dt. „Obergemach“) in Zagreb verbinden. Diese kleine Gebetshaus-Initiative wurde von Jerry und Zuzanna Low ins Leben gerufen. Jerry war als junger Mann Teil der amerikanischen „68er“-Hippie-Bewegung, war dann im Gefängnis und durch das „Jesus-Movement“ Jesus begegnet und von Ihm völlig verändert geworden. Bald bekam er eine Bürde für die Balkanländer und wurde später als Missionar nach Jugoslawien geschickt. Im Norden Serbiens diente er in einer Gemeinde, wo er auch seine spätere Frau Zuzanna kennenlernte. Als der Krieg ausbrach, wurden sie mit ihren kleinen Kindern zurück in die USA gerufen und dort blieben sie 25 Jahre lang, während es sie die ganze Zeit wieder zurück in ihre Berufung auf den Balkan zog. Endlich, nachdem sie ihre Kinder großgezogen und selbst geistlich gereift waren, öffnete der Herr ihnen die Türen um 2014 zurückzuziehen, und zwar nach Zagreb. Hier starteten sie ca. zwei Jahre später den „Upper Room“, in Verbindung mit dem gleichnamigen Gebetshaus in Dallas, USA, in dem sie zuvor lange Jahre gedient hatten.

Unsere Freunde in Slavonski Brod erzählten uns schon 2019 von Jerry und Zuzanna, so dass Luna 2020 schon einmal eine der Gebetszeiten besuchte. Zu der Zeit waren die beiden allerdings gerade nach Amerika zurückgekehrt, denn inzwischen hatte Jerry ernste gesundheitliche Probleme, die später als die Folgen des „Lou-Gehrig-Syndrom“ (auch „ALS“) diagnostiziert wurden. Im November 2021 ging er heim zum Herrn, doch zuvor konnte er, mit Zuzannas Hilfe, noch Gottes Geschichte in seinem Leben in einem Buch „Trapped in America“ (dt. „Gefanngen in Amerika“) festhalten. Im November dieses Jahres erschien das Buch auf Kroatisch. Es trägt einen Teil von Gottes Herz für den Balkan und eine mächtige Gebetssalbung in sich.

Bis 2022 trafen sich im Upper Room Zagreb zumeist wenige zu Gebet und Lobpreis, doch seitdem schickte Gott auch immer wieder neue Leute, darunter viele junge suchende Seelen. Einige von ihnen bekehrten sich in dieser Zeit und brauchen nun Anleitung im Leben mit Jesus, andere sind in anderen Gemeinden gut aufgehoben. Auch einige erfahrenere Geschwister im Glauben kamen in letzter Zeit dazu. Gott scheint hier gerade die Leute zu sammeln und zusammenzufügen, die er in diesem Projekt gebraucht möchte.


Während wir im Februar diesen Jahres wieder einmal eine Woche in Slavonski Brod waren, um Zeit in Stille, Gebet und Lobpreis vor Gott zu verbringen und unsere Freunde zu besuchen, bekamen wir Jerrys Buch in die Hand gedrückt. Sofort begann ich darin zu lesen und es dauerte nicht lange, bis ich merkte, wie Gott dadurch zu mir sprach: „Knüpfe Kontakt mit dem Upper-Room-Team in Zagreb. Ich möchte dich dort einfügen.“

Ich war zugleich aufgeregt und völlig ruhig! Aufgeregt – denn das war das erste Mal seit unserem Umzug, dass mir Gott auf so klare Weise eine Aufgabe in Kroatien gab. Die vorangegangen 3 Jahre (erkenne ich jetzt) waren für uns eine Zeit des Ankommen und für mich eine Zeit des Sprachenlernens, des Demütigens, und des Wartens auf Gott.  Nicht, dass ich es jetzt nicht mehr nötig hätte die Sprache zu lernen, mich zu demütigen und auf Gott zu warten – im Gegenteil, das wird wohl nie aufhören – doch nun ist es auch Zeit, zu gehen und zu dienen, wo er mich hinschickt.

Frieden hatte ich, und habe ich, weil ich spüre wie das Gottes Plan ist. Ich muss mich dafür nicht überanstrengen, muss keinen Arbeitsvertrag erfüllen, muss mich niemandem gegenüber beweisen. Ich darf in Seinem Plan mitmachen und darüber staunen, was Er dabei tut – an mir und an anderen – durch andere und durch mich. Spannend und entspannt zugleich!

So kam es, dass ich im Frühjahr einige Male zu einem der Gebets- und Lobpreiszeiten in den Upper Room Zagreb fuhr um die Geschwister dort kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen Gottes Gegenwart aufzusuchen. Im Mai trafen Luna und ich uns mit der Leiterin Zuzanna und verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Da ich von Mai bis Oktober wieder als Rafting- und Kayakguide voll eingespannt war, fuhr ich ungefähr einmal im Monat, wenn es passte, nach Zagreb und übernahm auch einige Male die Lobpreisleitung mit Gitarre und Gesang. Dreimal die Woche gibt es dort eine zweistündige Gebetszeit am Abend, manchmal mit Live-Lobpreis, manchmal mit Übertragung im Hintergrund, außerdem einmal Bibellesung und am Samstagabend Gemeinschaft, Lobpreis und Predigt. Einmal im Monat geht das ganze Team zusammen in die Stadt, um Menschen auf der Straße Gottes Liebe weiterzugeben und für sie zu beten.

Seit November nun kann ich regelmäßig einmal wöchentlich hinfahren und zweimal im Monat Lobpreis leiten. Es sind immer ganz besondere Zeiten, in denen wir gemeinsam in Gottes Gegenwart eintauchen, sich von seiner Gnade und Frieden durchdringen lassen und dann die Dinge in die geistliche Welt hineinbeten, die Er uns aufs Herz legt. Neben den Gebetszeiten treffe ich mich nun auch regelmäßig mit einem jungen, frisch-bekehrten Mann, um ihm zu helfen Jesus besser kennenzulernen. Im Sommer war er schon getauft worden, doch noch immer plagen ihn Dinge aus der Vergangenheit und vor allem Angriffe und Versuchungen in Gedanken. Vor kurzem kam er samstags zu uns nach Karlovac und durch Ermutigungen und Gebet erlebte er ein gutes Stück Freiheit. Doch auch weiterhin hat er im Alltag zu kämpfen. Wem es auf dem Herzen liegt, der darf gerne mit für ihn beten und dass Jesus ihn völlig frei macht.

„Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei.“ (Johannes 8,36)


„Balkan Call“ Konferenz

Schon den ganzen Sommer über freuten wir uns auf die „Balkan Call“ Konferenz, die seit einiger Zeit jedes Jahr in einem anderen Balkanland veranstaltet wird. Eingeschlossen sind 12 Länder von Rumänien bis Türkei, die alle einen geografischen Anteil an unserer Halbinsel haben, vor allem aber alle untereinander in die verschiedensten Kriege und Konflikte verwickelt waren und immer noch sind. Vieles davon war mir gar nicht bewusst, z.B. dass in (Nord-)Mazedonien noch bis 2001 Krieg herrschte, und nicht nur zwischen Türkei und Griechenland, Serbien und Kosovo, Serbien  und Kroatien natürlich, Albanien und Montenegro, Griechenland und Mazedonien, natürlich auch zwischen Roma und allen anderen, sondern u.a. auch zwischen Mazedonien und Bulgarien sehr schlechte Beziehungen bestehen, aufgrund von Verbrechen und Vergeltungen aus der jüngeren und älteren Geschichte.

Beim Balkan Call treffen sich Christen aus allen diesen Ländern, loben und singen zusammen Gott, den Herrn über alle Nationen, und gehen stellvertretend für ihre Völker Schritte aufeinander zu: Jedes Land kommt einmal an dem Wochenende auf die Bühne um das Gastgeberland zu segnen. Dabei tun die Vertreter Buße für Geschehnisse aus der Vergangenheit, bitten um Vergebung und sprechen Segen über die Gastgebernation aus. Vertreter jenes Landes erwidern dann diese Bitten und Segen in demselben Geist der Bruderliebe und Einheit. Hier geht es nicht um leere, äußerliche Handlungen, sondern um echte Begegnungen, echte Aussprache und Versöhnung zwischen ansonsten feindseligen Völkergruppen – und diese Friedenshandlungen werden von Gottes Geist benutzt um die geistliche Welt auf dem Balkan zu verändern.

Davon konnten wir uns selbst überzeugen, denn der Balkan Call wurde dieses Jahr genau zwischen Zagreb und Karlovac in dem kleinen Ort Jastrebarsko, 20 Minuten von uns entfernt, veranstaltet. Wir mussten also nicht einmal ein Hotelzimmer buchen, sowie sonst die meisten der über 450 Teilnehmer. Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag erlebten wir abwechselnd Gottes starke Gegenwart im Lobpreis, Erneuerung unseres Denkens durch Sein Wort, spannende neue Bekanntschaften – doch am eindrücklichsten waren wirklich die Worte von Buße und Segen der verschiedenen Ländern für Kroatien und wieder zurück. Ein serbischen Pastor, der vor allen auf die Knie ging, um Vergebung bat und sich später mit einem kroatischen Bruder in den Armen lag – allein dieser Moment löste bei vielen Tränen und innere Heilung aus, die z.B. Angehörige im Krieg verloren haben, oder jahrelang Hassreden über die jeweils andere Seite ausgesetzt waren. Prophetische Worte der Ermutigung, auch von Kroaten an andere Länder. Ein junger argentinischer Pastor, der Teil eines Netzwerks von mehreren Hundert Südamerikanern ist, die jede Woche für den Balkan beten!


Und dann trat auf einmal ein Deutscher auf die Bühne und erzählte, wie Gott ihn beauftragte hatte, auf diese Konferenz zu kommen und stellvertretend für die Deutschen um Vergebung zu bitten für das, was der Einmarsch der Nazis ins damalige Königreich Jugoslawien im zweiten Weltkrieg an Elend, Verbrechen und Mord in Kroatien möglich gemacht hat. Johannes Blum ist Geschichtslehrer an einem Gymnasium bei Stuttgart, außerdem Seelsorger und Gebetsleiter und es war sehr spannend, ihn kennenzulernen. Am Sonntagnachmittag, nach der Konferenz, machten wir uns gemeinsam mit ihm, einem Pastorenehepaar aus Mazedonien und einer weiteren Kroatin auf den Weg zu einem katholischen Kloster in der Nähe um hier zu beten.  Hier bestand unter der nationalsozialistischen NDH (oder auch „Ustascha") eins von wenigen Kinder-Konzentrationslagern, in dem die Waisenkindern von getöteten Partisanen-Eltern „betreut“ und „umerzogen“ wurden, wobei viele von ihnen ums Leben kamen.

Viele von diesen traurigen Seitenplätzen sind in Kroatien überhaupt nicht bekannt; leider besteht auch eine starke innere Gegenwehr, die eigene Schuld öffentlich anzuerkennen und zu bereinigen. Da haben auch die kroatischen Kirchen noch Nachholbedarf. Aber wir glauben, dass mit diesen Gebetsaktionen eine Veränderung von Buße, Vergebung und Heilung eingeleitet wird. Vielleicht fragt sich der eine oder andere, was dieser Prozess mit der geistlichen Welt und Gottes Handeln zu tun haben soll. Eigentlich ganz einfach: Durch Sünde, Gewalt und Blutvergießen wird u.a. auch das Land verunreinigt und die geistlichen Mächte der Finsternis bemächtigt. Deshalb gibt es „geistlich finstere Orte“, was die meisten von uns sicher schon einmal gespürt haben. Durch ausgesprochene Buße, Vergebung, Versöhnung können diese Mächte gebrochen werden. Das ist wichtig, damit in der sichtbaren Welt Menschen von der Macht Satans frei werden, heilen können und offen für das Evangelium für Jesus werden.

Noch einmal anders gesagt: Als Billy Graham einmal gefragt wurde, was für eine erfolgreiche Evangelisation nötig wäre, antwortete er: „Erstens Gebet. Zweitens: Gebet. Drittens: Gebet.“ Meine Beschreibung dieser Kämpfe in der geistlichen Welt ist sicher sehr bruchstückhaft, vielleicht auch einseitig, aber das ändert nichts an der Realität dieser Kämpfe.

„Wenn mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, sich demütigt, und sie beten und mein Angesicht suchen und umkehren von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2. Chronik 7,14)


Zajednica Karlovac

(Zajednica = dt. Gemeinschaft; ein Hinweis zur kroatischen Aussprache: „Z“ ist wie ein deutsches weiches „s“, wie in „Salz“; dagegen wird „c“ immer wie ein deutsches „z“ ausgesprochen, so wie in „Zug“ oder „Cäsar“. „V“ ist immer wie ein deutsches „W“. So, jetzt könnt ihr mal probieren, „Karlovac“ richtig zu sagen. ;-) )

Im letzten Blog schrieben wir kurz von drei „Neuen“ - zwei haben sich vor ca. einem Jahr frisch bekehrt und der Dritte war auf der Suche nach Gemeinschaft zu uns gestoßen. Alle drei treffen sich schon das ganze Jahr über regelmäßig mit einigen von uns zur Jüngerschaft; Luna und eine andere Schwester leiten zusammen eine der kleinen Gruppen. Außerdem sind sie jeden Samstag bei unseren Treffen dabei. Ende Juni durften wir die drei taufen. Es ist wunderschön zu sehen, wie viel Jesus in ihrem Leben bereits verändert hat, auch wenn natürlich jeder weiterhin seine Herausforderungen hat. Darüber hinaus legt uns Gott immer wieder bestimmte Menschen oder Gemeinden aufs Herz, für die wir beten oder denen wir dienen können. Und im gemeinsamen Lobpreis und Anbetung ist es, als ob Gott uns dient, uns erfrischt und neu mit seinem Geist füllt.


Familie und Arbeit

Unsere Kinder sind uns eine große Freude! Leider sind wir uns dessen gar nicht ständig bewusst. Junia hat die Hälfte der 4. Klasse geschafft, geht seit diesem Schuljahr im Klariette-Unterricht in die Musikschule und würde auch gerne wieder zur Reitschule gehen, doch dafür gibt es nur außerhalb von Karlovac gute Möglichkeiten. Sie malt und bastelt viel und möchte später einmal Designerin werden.

Amos geht in die Vorschule, oder „kleine Schule“, wie es hier auch heißt, in eine kleine private Gruppe mit 9 Kindern, zweimal die Woche vormittags. Dadurch spricht er inzwischen noch besser Kroatisch, schreibt schon schöne Buchstaben und Zahlen und beginnt langsam auch zu lesen. Neulich hatte er seine erste Aufführung überhaupt mit verschiedenen Reimen, Liedern und Tänzen. Ansonsten baut und spielt er mit Lego, Playmobil, Duplo, Baukasten, Autos oder verschiedenen Figuren oder die Kinder fahren draußen wahlweise Fahrrad, Skateboard oder Roller mit den Kindern unserer Freunde aus der Gemeinde, die nebenan wohnen.

Ende Oktober waren wir für einige Tage auf der Insel Rab, um nach Harrys Rafting-Kayaking-Saison etwas Urlaub zu machen. Dort gibt es sogar Sandstrände, eine äußerste Seltenheit in Kroatien. Von Regen, Sonne und Sturm haben wir dabei alles erlebt.

Luna schlägt sich jeden Tag wacker mit den verschiedensten Anliegen deutscher Unternehmen herum, die mit ihren Kartenterminals oder Onlineshops Probleme haben. Noch mehr als manche Kunden machen ihr bestimmte Umstände in der kroatischen Firma zu schaffen, die seit einigen Monaten zu einer amerikanischen AG gehört. Doch in ihrem Team mit all den vielen, tollen Kollegen halten alle zusammen und dadurch macht die Arbeit auch Spaß. Gemeinsam haben sie nun letzte Woche eine Mail für eine Gehaltserhöhung für alle an die Chefetage geschickt. Da könnt ihr also gerne für Gunst und einen positiven Ausgang beten. :-)


Ich (Harry) hatte diese Saison von Mai bis Oktober Vollzeit gearbeitet, nachdem ich letztes Jahr mit 30h/Woche angefangen hatte. Natürlich war das zu den Spitzenzeiten nicht immer leicht, doch Gott sorgte dafür, dass es meistens nicht zu viel Arbeit auf einmal gab. Ein paar Mal waren wir auch zusammen auf einer Kayaktour, und Ende Juni paddelten wir als „Familienurlaub“ 4 Tage lang den Fluss Kupa hinunter, wobei wir abends am Ufer unser Zelt aufschlugen.

Momentan arbeite ich wieder an einigen administrativen Aufgaben und im Dezember hatte ich auch zwei „Team-Building“-Gruppen zu betreuen, so dass ich auch diesen Winter wieder Teilzeit angestellt bleibe. Allerdings sind auch einige Dinge in der Firma vorgefallen, die mir nicht gefallen und ich bewege vor Gott, einen anderen Berufsweg einzuschlagen. Auch dafür könnt ihr gerne mitbeten.

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ (Matthäus 6,33)


Ein neues Auto

Zum Schluss eine Geschichte, wie uns Gott zu unserem neuen Auto führte. Schon auf der Rückfahrt von der Insel Rab merkten wir, dass der Motor unseres guten alten Renault Scenic 2001er ein kleines Problem entwickelte. Über die nächsten 1 ½ Monate wurde dieses Problem stärker und lauter, bis man uns in der Werkstatt sagte, ein Teil der Zündkerze sei abgebrochen und in den Motorraum gefallen. Nun wurde es wirklich unangenehm, mit dem Auto weiter als in Karlovac hin- und herzufahren. Wir machten uns auf Autosuche, wobei ich herausfand, dass es mehr Auswahl an Gebrauchtwagen in Kroatien gibt als ich gedacht hätte. Leider sind sie nicht gerade günstiger als in Deutschland, eher etwas teurer, sodass sogar importierte Autos aus Mitteleuropa durchaus günstig angeboten werden.

Wir wollten uns bereits für einen ca. 10 Jahre alten VW Golf Variant entscheiden, oder für einen noch jüngeren Renault Megane, doch nach einem Gespräch mit einem Freund, der sich schon sein ganzes Leben mit Autos beschäftigt, dachten wir noch einmal um. Neuere Autos mit mehr Elektronik haben ja bekannterweise auch öfter Probleme mit ebendieser Neuerung. Auf der anderen Seite gibt es auch bewährte Marken und Modelle, die bis ins hohe Alter zuverlässig fahren. Und wenn ich es mir aussuchen könnte, wusste ich, hätte ich gerne einen Toyota. Doch von denen gibt es als Gebrauchtwagen, die für uns in Frage kommen, kaum mehr als eine handvoll im Internet zu finden.

Am 3. Advent war ich auf dem Rückweg vom Spielplatz mit den Kindern, als wir an einem Toyota Corolla Verso vorbeikamen, ein Auto, für dass ich mich schon begeistern konnte, als wir noch in Berlin lebten. Ich hielt kurz an und sagte zu Junia: „Guck mal Junia, Das Auto würde ich kaufen!“ - Sie sagte nur: „Einverstanden!“ (obwohl es dunkelgrau war, und nicht farbig, wie sie es gerne hätte). Zu Hause schaute ich mich weiter durch die Online-Anzeigen und mir wurde ein Toyota angezeigt, den ich bis jetzt wegen seinem 2007er Baujahr nicht in Betracht gezogen hatte. Ich schaute mir ihn an und stellte dabei fest, dass es ein sehr gut gewarteter und gepflegter Wagen war, der sogar in Karlovac zu Hause ist! Ich schickte ihn unserem Freund und er schrieb sofort begeistert zurück, dass das genau das richtige Auto für uns wäre, Gottes Auto für uns! Als ich mir die abgebildeten Dokumente genauer anschaute, fand ich auch die Adresse des Eigentümers und merkte nach einem Augenblick, dass ich genau an dieser Adresse ein paar Stunden vorher dasselbe Modell gesehen und gesagt hatte: „DAS Auto würde ich kaufen.“ Es handelte sich um genau diesen Wagen! Als Krönung bemerkte Luna später noch auf den abfotografierten Papieren, dass diese Ausführung „Toyota Corolla Verso LUNA“ heißt. :-D

Für den folgenden Tag vereinbarte ich eine Besichtigung und kurze Probefahrt, und Luna ging auf die Bank um einen Kredit zu beantragen. Etwas Geld hatten wir von der Saison schon zurückgelegt, doch das war nicht genug für ein vernünftiges Auto. Der Toyota erfüllt und übertrifft alle unsere Erwartungen, hat viel Platz, auch für größer-werdende Kinder und lange Fahrten in andere Länder. Wir sind dem Herrn sehr dankbar für seine genaue Führung und Beratung! ;-)

Denn umso mehr wäre ich ohne diese Bestätigung wohl doch wieder ins zweifeln gekommen, ob dieses Auto wirklich die beste Wahl für uns ist. Schließlich gibt es auch noch andere robuste Gebrauchtwagen, und einige davon mit weniger Kilometern und auch günstiger. Doch so sind wir sicher, dass Gott für uns dieses Auto ausgesucht hat, freuen uns darüber und in meinem Kopf ist nach dem vielen Suchen und Überlegen wieder Frieden eingekehrt.

Nachdem wir nun das Auto gekauft und abgeholt haben, möchte ich noch etwas hinzufügen: Auch, wenn Gott alles leitet, läuft nicht immer alles glatt. In diesem Fall wurde der Kredit von der Bank sehr langsam bearbeitet, ohne dass wir das vorher gesagt bekamen, und stand uns erst 2 Wochen später zur Verfügung, was mich in einige Verlegenheit gebracht hat, weil ich mit den Eigentümern bereits die Übernahme vereinbart hatte. Einerseits war das gut für mich um mich wieder einmal zu demütigen, andererseits war es eine Erinnerung daran, dass wir Gott und seine Absichten nie ganz verstehen werden, auch wenn wir sicher sind, auf seinen guten Wegen zu gehen. Am Ende kommt es immer auf den Glauben an: Er ist gut, allezeit – Allezeit ist Er gut!


So viel von uns,

wir wünschen euch ein gesegnetes neues Jahr 2024 mit neuen Erkenntnissen Seiner Liebe und Gnade, gerade in den Problemen und Schwierigkeiten, in denen ihr euch befindet.

Gott segne euch,

Harry, Luna, Junia & Amos

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