27 Oktober 2024

Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein

Gott ist immer treu!

Ich sitze im Wohnzimmer. Es ist halb 9 abends; gerade habe ich den Kindern "Gute Nacht" gesagt. Nun nehme ich die Gitarre und fange an, dem Herrn meinen Dank zu singen. Das Lob bricht nur so aus mir heraus; die Dankbarkeit in mir fühlt sich an als würde mein Herz jeden Moment zerspringen! An diesem Abend sehe ich hinein in die wunderbare, endlos-große, 100%-sichere Treue des Herrn.

Er ist immer treu und hält Seine Versprechen. Was Er verspricht, das macht Er auch! Durch die ganze Geschichte der Bibel, durch die ganze Geschichte der Kirche bis hinein in mein eigenes, kleines Leben hat Gott immer und immer wieder bewiesen, dass Er sein Wort hält. Abraham versprach Er ein neues Land und viele Nachkommen. Der Welt versprach Er einen Retter, der uns wieder mit Ihm zusammenbringt. Unzähligen Seiner Diener durch die Jahrhunderte offenbarte Er sich als der treue Gott, und ich darf mich in diese Menschenmenge mit einreihen.

Oft fühle ich mich nicht nach Danken, sondern muss mich uns bewusst dazu durchringen, durch meine Zweifel und Sorgen hindurch an Gottes 100%-ige Treue zu glauben und Ihm im Voraus für die Erfüllung seiner Versprechen zu danken.

Dabei hat Er uns bereits Schritt für Schritt geleitet und Seine Gunst gegeben. Für den Kauf des Hauses, das Er uns ja schon vor fast einem Jahr angekündigt hatte und für seine Pläne mit uns in Kroatien.

Im Juli hatten wir dieses Haus zum ersten Mal besichtigt und gleich ein gutes Gefühl gehabt, auch wenn es zur Zeit noch voller Kram und recht dreckig war. Der Preis lag im Rahmen unserer Kreditwürdigkeit, die Verkäufer sind normale Leute, das Haus hat Räume und Möglichkeiten für alles, was uns wichtig ist und liegt gut erreichbar nur 15 Minuten vom Zentrum Karlovac entfernt. Unsere Hausgemeinde trifft sich samstags sogar ganz in der Nähe, nur 5 Minuten Fahrt von hier.

Seitdem ging es langsam aber sicher Schritt für Schritt voran. Im August waren alle drei Eigentümer zusammen in Karlovac, wir unterschrieben die nötigen Papiere und gaben ihnen die Anzahlung. Mit Hilfe eines Finanzberaters, den wir nicht einmal bezahlen müssen, weil er eine Provision von der Bank bekommen wird, bereiteten wir alle Papier für den Kredit vor. Dafür war es u.a. nötig, den Restbetrag von unserem Autokredit abzubezahlen und den Kaufvertrag noch einmal abzuändern. In allem gab Er uns Gelingen und Gunst: Den Geldbetrag konnte mein Arbeitgeber vorschießen, und die Verkäufer sind unkompliziert und hilfsbereit.

Aber es gibt noch ein ungelöstes Problem: Ich (Luna) muss einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben, um den Kredit zu bekommen; Harrys Saisonarbeit zählt nicht mit. Aber ich habe meinen vorherigen Job, in dem ich 3,5 Jahre gearbeitet hatte, Ende August gekündigt, weil das Management dieses Unternehmens nicht bereit war, die Arbeitsbedingungen entsprechend meinen fortgeschrittenen und zunehmenden Aufgaben und meinem großen Engagement zu verbessern. Stattdessen beförderten sie einen anderen Kollegen, der sich bis dahin nicht viel Mühe gegeben hatte, zum neuen Teamleiter - offensichtlich, weil sie mich mit meinen Forderungen nach einer vernünftigen Teamstruktur und fairen Löhnen für das gesamte Team zu unbequem fanden. Nach langen Monaten des Hin und Her ohne Fortschritte war es Zeit, den Job zu wechseln - sonst würde ich völlig in die Tiefen der Frustration und des Burnouts versinken. In dem Moment, in dem ich meine Kündigung einreichte, erfüllte mich ein völliger Frieden und ich wusste, dass dies der richtige Weg zum richtigen Zeitpunkt war, nachdem ich monatelang mit dieser endgültigen Entscheidung gerungen hatte. Der Grund für diesen Kampf war einfach: Meine wunderbaren Kollegen machten es mir ziemlich schwer, zu gehen, und die Hoffnung auf positive Veränderung für das gesamte Team starb zuletzt. Aber dieser himmlische Frieden ist immer eine Bestätigung, dass etwas nach Gottes Willen getan wurde. Ich habe ihn in der Vergangenheit bereits erlebt und das Ergebnis war immer, dass Er mich dorthin führte, wo ich sein musste.

Gott hat mir einen neuen Arbeitsplatz mit verkürzter Arbeitszeit und teilweise leistungsbezogener Bezahlung gezeigt. Im September habe ich die dreiwöchige Einarbeitungszeit, die viel Mühe und Konzentration erforderte, erfolgreich abgeschlossen und komme nun immer besser in den neuen Arbeitsablauf hinein. Der Arbeitgeberwechsel ist natürlich ein Problem für die Kreditzusage – das heißt nun weitere drei Monate Wartezeit. Trotzdem glauben wir, dass es nach seinem Willen und seinen Plänen die richtige Entscheidung war.

Im August und September hatte ich (Harry) noch darauf gehofft, dass der Kredit bewilligt wird, ohne dass die Bank vom Jobwechsel erfahren muss. Tatsächlich hatte der alte Arbeitgeber Luna eine Bestätigung ausgefüllt, dass sie weiter unbefristet angestellt ist. Wir hatten den Vordruck der Bank abgegeben und natürlich nicht darum gebeten, die Kündigung zu verschweigen. Trotzdem kam das Papier mit "unbefristet angestellt" zurück. Doch später ist mir auch klar geworden, was Luna schon früher gespürt hat: Es ist nicht ehrlich auf diese Weise den Kredit zu bekommen. Deshalb hat Gott auch zugelassen, dass sich der Vergabeprozess hingezogen hat, so dass wir der Bank nun vom Jobwechsel erzählt haben.

Nach Gesprächen mit den Eigentümern sieht es so aus, als könnten wir den Kredit für den Hauskauf irgendwann im Januar bekommen. Lunas Chef sagte, er werde einen Weg finden, ihr nach Ablauf der viermonatigen Probezeit am 7. Januar einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu geben – was eine Anforderung der Bank ist. Normalerweise vergibt der Arbeitgeber einen solchen Vertrag nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit. Er persönlich sieht darin kein Problem, da er mit Lunas bisherigen Fortschritten recht zufrieden ist, muss sich aber intern noch mit einigen anderen Menschen absprechen.

In jedem Fall wissen wir: Wenn Gott JA sagt, kann niemand NEIN sagen, das wissen wir. Er tut große Wunder, und auch in der heutigen Zeit möchte Er, dass wir uns allein auf Ihn verlassen und nicht auf Banken, Kredite und menschliche Sicherheiten!

Falls jemand von euch uns einen privaten Kredit von 80.000 € geben kann und möchte, darf er/sie sich natürlich gerne melden. :-)

"Singt dem HERRN ein neues Lied, denn er hat Wunder getan!" (Psalm 98,1)

Ein eigenes Heim

Alles hat seine Zeit und am besten ist es, mit Gottes Zeitplan zu gehen, der gewöhnlich langsamer läuft, als wir uns das wünschen - und auf Seine Treue zu vertrauen, auch wenn und gerade weil Er Seine Versprechen oft anders einhält, als wir uns das vorstellen - nämlich auf bessere, vollkommenere und langfristig gesegnete Art und Weise!

Dürfen wir euch nun unser, so Gott will, bald neues Haus zeigen?
Bitte entschuldigt die Bilderqualität bei den Innenaufnahmen; bessere Fotos haben wir jetzt gerade nicht.

Seitenansicht, unten mit Garage

Von vorne, Eingang über die Terasse


Teil des Gartens, mit Obstbäumen

Gartenseite, links mit Kellerraum


Alter Stall, Schuppen und Räucherkammer

Die Küche mit Holzherd, der die Zentralheizung bedient.

Wohnzimmer im Erdgeschoss

Schlafzimmer unten

Atelier/Lunas Arbeitszimmer

Badezimmer unten

Treppe ins Obergeschoss


Eins der Kinderzimmer oben

Das andere Kinderzimmer, genau gegenüber

Badezimmer oben

Hier kann ein Gästezimmer eingerichtet werden.

Das "Kämmerlein" - der Gebetsraum

Wie ihr seht, gibt es hier jede Menge zu tun. Wir möchten gerne die Küche vergrößern, indem wir die Wand zur Speisekammer und zu einem extra WC-Raum einreißen. Jede Menge alte Möbel müssen rausgeschafft und entsorgt werden. Natürlich soll gestrichen werden und die Parkettböden benötigen an einigen Stellen Reparaturen, sowie Schliff und neue Versiegelung. Außerdem möchten wir unten im Badezimmer ein WC einbauen, das bis jetzt in dem extra Raum stand.

Das ist das Nötigste und danach werden wir wohl erst einmal einziehen. Hier und da brauchen wir zusätzliche Möbelstücke. Später braucht die Küche neue Fliesen und neue Küchenmöbel, weiterhin müssen Fenster, Rollläden und Türen innerhalb absehbarer Zeit gewechselt werden. Das Gästezimmer muss umgebaut und eingerichtet werden. In alle dem vertrauen wir auf Gottes Treue, denn die ist 100% sicher. Er wird genau zur richtigen Zeit die Möglichkeiten für jede Renovierung eröffnen - und die Fehler, die wir in dem ganzen Prozess machen werden, zu seiner Ehre und unserem Besten benutzen.

"Gebetsraum Karlovac" - "DvineDzaine - gottgeweihtes gestalten" - "Gastfrei"

Ein Grund, warum uns dieses Haus von Anfang an zugesagt hat, ist die hohe Anzahl von Räumen. Für uns beide bedeutet das eine bessere Möglichkeit, noch mehr gastfreundlich zu sein, etwas, das wir schon immer gerne gemacht haben. Wir freuen uns über Besuch und Gemeinschaft mit Menschen, ihnen einen Ort zu bieten, in dem sie sich angenommen und wohl fühlen, in dem sie dem Frieden und der Liebe Gottes begegnen können.

Für mich (Luna) ist ein Raum im Erdgeschoss dabei, der schöne große Fenster hat und nach Norden zeigt - und damit sind ausgewogene Lichtverhältnisse fürs Malen und Zeichnen gegeben. Für mich bedeutet das, meinem Ruf als Künstlerin zu folgen. Nach und nach möchte ich hier auch beruflich selbstständig werden und mit Gott am Prozess des Schaffens für sein Königreich teilnehmen. Als ich das erste Mal dieses Zimmer betrat, füllte mich eine ungewöhnliche Wärme und ich dachte sofort - das hier wird mein Atelier. Damals wusste ich noch nicht mal, dass die Ausrichtung des Fensters ideal für ein solches Vorhaben ist. 
Für mich stand am Ende meiner Schulzeit fest, entweder gehe ich beruflich in die soziale oder die künstlerische Richtung. Seitdem ich einen Stift in der Hand halten kann, habe ich auf allerlei Papierfetzen gekritzelt und gezeichnet, manchmal auch auf Möbeln und Wänden. Oder Bananenschalen. :-) Diese Leidenschaft, etwas zu erschaffen hat Gott von Anfang an als festen Bestandteil in meine Identität hineingelegt. Ich entschied mich allerdings zunächst für die soziale Schiene und bin sehr dankbar für alle Erfahrungen, die ich dabei machen und Inhalte, die ich lernen durfte. Sie haben mich für viele Lebenssituationen geschult.
Vor vier Jahren verliebte ich mich dann komplett in die Aquarellmalerei als Medium und ich begann, wieder mehr zu malen. Gott hat immer wieder bestätigt, dass es nun an der Zeit ist, meiner kreativen Ader mehr Raum zu geben. Vor fast einem Jahr habe ich begonnen, mit dem Kanal "Truth46od" YouTube videos zu erstellen, etwas, dass ich eigentlich nie so vor hatte. Ich habe dadurch gelernt, wie viel Spaß mir der Prozess des Schaffens macht. Egal, ob es ein Video ist oder ein Bild, das Geschaffene sind dann alles meine "Babys", die ich sehr lieb habe. Interessant, wie wir als Menschen da unserem Schöpfer ähneln. :-) Um hier weiter zu wachsen und meine Fertigkeiten zu schulen, werde ich nun bald eine Onlineschule für Grafikdesign besuchen (OfG). Grafikdesign verbindet Dinge, die mir am Herzen liegen: Typografie und visuelle Kommunikation. Zusätzlich habe ich auch die Vision, im Atelier einen Raum anzubieten, in dem Menschen auf kreative Art und Weise Gott begegnen können. 

Für mich (Harry) bedeuten die vielen Räume, dass ich meinen Job an den Nagel hängen und die Berufung einsteigen kann, die mir Gott schon lange aufs Herz gelegt hat - ich möchte einen Raum im Obergeschoss als Gebetsraum herrichten und dort anfangen, jeden Tag mehrere Stunden den Herrn zu suchen, Ihm Lobpreis zu spielen und zu singen, Ihn anzubeten, Sein Wort zu lesen und in der Fürbitte zu stehen. Das soll mein neuer "Job" sein, das "Molitvena Soba Karlovac"; auf Deutsch: "Gebetraum Karlovac".

Mehr als ein Zimmerchen wird es am Anfang auch nicht sein. Später, wenn und falls sich andere dem Gebetsteam anschließen, kann man vielleicht die Garage zum Gebetsraum ausbauen und damit auch einen Eingang von außen schaffen. Aber darauf kommt es nicht an. Mir ist das wichtig, was alle Gebetshäuser auf der Welt verbindet und was David, der das erste Gebets-"Zelt" auf der Welt mit Tag-und-Nacht Lobpreis und Gebet gegründet hat, so ausdrückt:

"Eines erbitte ich von dem HERRN, nach diesem will ich trachten: dass ich bleiben darf im Haus des HERRN mein ganzes Leben lang, um die Lieblichkeit des HERRN zu schauen und Ihn zu suchen in seinem Tempel." (Psalm 27,4)

Unser Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, ist es wert, "hauptberuflich" gesucht und angebetet zu werden! In seinem himmlischen Thronsaal bringen Ihm die Engelswesen, 24 Ältesten und wer sonst noch dort anwesend sein darf Tag und Nacht "Herrlichkeit, Ehre und Dank" dar und singen:

"Würdig bist du, o Herr, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht, denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen sind sie und wurden geschaffen!" (Offenbarung 4,9-11)

In jedem Gottesdienst oder Gebetskreis, wo Gott in "Geist und Wahrheit" angebetet wird, stimmen Menschen mit ein in diesen himmlischen Gesang. Darüber hinaus sind in den letzten Jahrzehnten überall auf der Welt Gebetshäuser entstanden (In einem unserer letzten Posts berichteten wir über die Gebetshaus-Bewegung), die auf neue und radikale Weise das Lob Gottes als ihre Hauptmission sehen - es geht darum, zu allererst GOTT ZU DIENEN und nicht Menschen. Es geht darum die Prioritäten in die richtige Reihenfolge zu bringen. Wir wollen keine Menschen um uns sammeln, keine Gemeinde bauen, keinen menschlichen Erfolg anstreben, sondern Gott die Aufmerksamkeit und Ehre geben, die Er als Schöpfer, Erhalter und Retter von uns und der ganzen Welt auch verdient hat.

Natürlich ist das nicht jedermanns Berufung. Grundsätzlich ist jeder berufen, in enger Gemeinschaft mit Gott zu leben, als Rebe am Weinstock, und Jesu Kraft und Liebe durch sich fließen zu lassen - in der Familie, auf Arbeit, unter Freunden etc. Doch darüber hinaus gab es in Gottes Volk schon immer Menschen, die Gott gerufen hat, ihr normales Arbeitsleben aufzugeben und sich völlig Ihm zu widmen.

Manche von euch wissen, wovon ich schreibe und andere fragen sich, was das wohl bringen soll, so viele Stunden "nur zu beten und zu singen". Darauf gibt es zwei Antworten. Erstens, es ist nicht meine Sorge "was es bringt", sondern ob es richtig ist - und wir haben schon gesehen, dass es recht und gut ist, wenn wir Geschöpfe unserem Schöpfer Anbetung darbringen. Tatsächlich sind es alle Menschen schuldig, Gott zu loben - sogar alle Tiere und Pflanzen:

"Alles, was Atem hat, soll den HERRN loben! Halleluja!" (Psalm 150,6)

Wir sehen natürlich in unserer Welt und leider sogar in unseren Kirchen, dass viel zu wenig Menschen echte, tiefe Dankbarkeit zu Gott ausleben oder in Worte ausdrücken. Jeder von uns hat da sicher noch "Potential nach oben". Und genau darin liegt die zweite Antwort verborgen: Was passiert denn in der geistlichen Welt einer Stadt, einer Gegend oder eines Landes, wenn Gott nicht die Ehre gegeben wird, die Ihm gebührt? Es ist nicht kompliziert: Dort, wo Gott nicht geehrt wird, haben die dämonischen Mächte der Finsternis Raum zu wirken und Menschen dazu zu verführen, bewusst oder unbewusst, Satan Ehre zu machen. Sünde wird zum Normalzustand. Menschen leiden unter den Folgen. Familien zerbrechen. Psychische und andere Krankheiten nehmen überhand. Die Gesellschaft bricht auseinander.

Ein Gebetsraum oder -haus ist ein Ort, an dem unter anderem auch stellvertretend für eine Stadt, eine Gegend oder sogar ein Land Lob und Anbetung vor Gott dargebracht wird - und das hat ohne Zweifel Auswirkungen auf die unsichtbare und sichtbare Welt. Dadurch werden geistliche Türen geöffnet, für die Errettung von Einzelnen genauso wie für die Erweckung der Kirchen und die Veränderung ganzer Gegenden. Der Leiter des größten Gebetshauses in Europa bemerkte kürzlich auf die Frage, was denn das viele Gebet in den letzten Jahren gebracht hätte: Er kenne zwar nicht alle Auswirkungen, aber ein gutes Indiz wäre, dass es in dieser Stadt (knapp 300.000 Einwohnern), wo das Gebetshaus arbeitet, keinen Arzt mehr gibt, der bereit ist, Abtreibungen vorzunehmen. Fluch wird in Segen verwandelt! Dort, wo ungeborenes Leben geschützt wird, kann Gott Segen fließen lassen und Dämonen verlieren das Anrecht, Menschen zu knechten, zum Verzweifeln zu bringen und in ewiger Trennung von Gott festzuhalten.

Mir liegt schon seit Jahren besonders die Gegend südlich von Karlovac auf dem Herzen, in der wir nun auch ein Haus kaufen. Die Gegend heißt "Kordun" und hängt zusammen mit der Gegend "Lika" noch weiter südlich. Das gesamte (christliche) Gebiet wurde vor rund 500 Jahren regelmäßig von muslimisch-osmanischen Raubzügen heimgesucht, die das angrenzende heute Bosnien bereits für sich eingenommen hatten. Zur Verteidigung der kroatischen Ländereien und der nördlich liegenden österreichischen Erblande wurde die Festung Karlovac erbaut. In jüngerer Vergangenheit waren Kordun und Lika Teil der serbisch-autonomen Gebiete im Heimatskrieg von 1991-1995 und wie damals wurde die kriegerische Ausbreitung dieser Gebiete vor den Toren von Karlovac aufgehalten.

Darin kann man eine geistliche Realität erkennen. In Kordun ist die Kirche mehr oder weniger tot, dafür gibt es auffallend viele Ausdrücke östlicher Religionen und okkulter Praktiken. Ich glaube, dass es Gottes Plan ist durch Lobpreis, Anbetung und Fürbitte die geistliche Atmosphäre zu verändern und Wiederherstellung und Erweckung in eine dunkle und vernachlässigte Region zu bringen.

Ich bin dem Herrn unglaublich dankbar, dass ich mit dem "Gebetsraum Karlovac" Teil seiner Pläne sein darf - und bin gespannt, was Er vor hat. Im ersten Jahr möchte ich mich ganz auf Ihn konzentrieren, ohne Öffentlichkeitsarbeit zu machen oder soziale Medien zu benutzen. Es wird zwei regelmäßige Lobpreiszeiten wöchentlich geben, zu denen Gäste dazukommen können. Außerdem werden wir den Gebetsraum auch anderen Brüdern und Schwestern zur Verfügung stellen, die einen stillen Raum für Gebet und Lobpreis suchen. Darüber hinaus beginne ich nun wieder damit einmal die Woche nach Zagreb zum "Upper Room" fahren und dort eine Lobpreiszeit leiten. Natürlich kann ich in Zukunft auch ab und zu Besuche bei bestehenden Gebetsveranstaltungen der umliegenden Kirchen und auch online machen, so wie es Gott mir zeigt. Weiterhin werde ich regelmäßig Gebetsspaziergänge in der Stadt und im Umland machen. Aber vor allem werde ich jeden Tag Zeit in der Stille und im Lobpreis vor Ihm verbringen, denn ich weiß, dass ich selbst meinen liebenden Vater sehr, sehr nötig habe und dass Er sich mir viel tiefer offenbaren und in mir noch viel verändern möchte! Mein Wunsch ist, dass alles andere aus dieser Nähe zu Gottes Herzen fließt.

Mit der Entscheidung meinen Job an den Nagel zu hängen, verlieren wir natürlich eins von zwei regelmäßigen Einkommen. Mein Chef hatte mir noch angeboten, weiterhin in Teilzeit im Homeoffice für ihn zu arbeiten, doch Gott hat mich diesen Sommer davon überzeugt, dass Er mich nicht mit einem anderen Chef teilen möchte - ich habe gemerkt, dass mich die Organisation der verschiedenen Gruppen oft über den ganzen Tag verteilt so sehr beansprucht hat, dass es oft sehr viel Zeit brauchte, bis ich mich wieder auf Gott konzentrieren konnte. Ich habe mich entscheiden, meiner Berufung zu folgen und das mit ganzem Herzen!

Diese Entscheidung und Ruf war für mich (Luna) zunächst ein großer Kampf. Ich rang lange mit dem Plan des Vollzeit-Gebetsraumes. Als Frau habe ich ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit und fragte mich, wie sich das auf unsere Finanzen als Familie auswirken würde. Ich glaube, im Glauben über das Wasser zu gehen, ist für uns alle eine Herausforderung. Ich habe oft zu Gott gefleht, gebetet, gerungen und mich bei ihm beschwert. Dann passierten zwei wichtige Dinge.

Erstens, als wir erkannten, dass wir der Bank gegenüber völlig ehrlich sein und Buße tun mussten, kam wieder ein himmlischen Frieden über die gesamte Situation. Aber nicht nur das, ich hatte auch plötzlich völligen Frieden darüber, dass Harry berufen wird seinen Job für Gott aufzugeben. Es fühlte sich an, als würden alle Teile an ihren Platz fallen. Außerdem hörte ich eine Predigt über den Levitendienst in Israel und darüber, wie Gott auch heute noch Menschen zu dieser Art von Dienst ruft. Besonders während Davids Königsherrschaft wurden die Leviten von Gott zu einem Vollzeitdienst im "Lobpreiszelt" berufen, ohne sich durch eine Arbeit selbst Geld zu verdienen, sondern sie verließen sich darauf, dass Gott und Gottes Volk für alles Nötige sorgen. Durch diese Predigt wurde mir klar, wie unglaublich wichtig ein solcher Dienst für Gottes Königreich ist.

Ehrlich gesagt dachte ich vorher, diese Menschen seien faule Leute, die nicht arbeiten und für sich und ihre Familien sorgen wollen, und dass ein Vollzeitdienst, der auf Spenden angewiesen ist, überhaupt nicht ehrenhaft sei. Ich dachte, wir alle sollten auf weltliche Weise für unser Einkommen arbeiten, indem wir einen „normalen“ Job haben. Aber jetzt erkenne ich, dass ich mich geirrt habe. Es ist ein Job im Königreich wie jeder andere und hat denselben Wert. Nur wenige Menschen werden zu einem solchen Dienst berufen, aber die Predigt hat mir klar gemacht, wie wichtig die Arbeit der Leviten für Israel war und heute noch für uns als Gemeinde des Herrn und für sein Königreich ist. Es ist eine Fürbitte für Menschen, Städte, Nationen und sollte Teil jedes Dienstes auf der Welt in jedem Land sein. Diese Menschen sind dazu berufen, uns stetig zum Mittelpunkt des Herzens Gottes zu führen. Wie Maria sollen sie uns daran erinnern, nach den höheren, besseren und wichtigeren Dingen des Reiches Gottes zu Seinen Füßen zu streben und uns nicht in weltlichen Wünschen und Alltagssorgen zu verlieren. Sie sind dazu berufen, für ihr Land einen geistlichen Kampf zu führen, um im geistlichen Bereich strategisch zu kämpfen, damit Gottes Pläne in Leben von Menschen, Regionen, Stadt und Land entfesselt und offenbart werden. Natürlich könnten wir das alle irgendwie tun. Aber es ist ein großer Unterschied, ob jemand solch einen Job in Vollzeit oder nur nebenbei macht, wann immer er Zeit dafür findet. Das letztere hat Harry ja die letzten Jahre bereits versucht.

Wenn Er es möchte, wird der Herr es anderen aufs Herz legen, diesen Dienst zu unterstützen. Tatsächlich haben schon zwei Geschwister Unterstützung zugesagt, ohne dass ich (Harry) darum gebeten hätte. Später, wenn der Gebetsraum sich etwas etabliert hat und vielleicht einige Geschwister als regelmäßige Ehrenamtliche dazugekommen sind, wird es auch an der Zeit sein, einen christlichen Verein zu gründen, über den Spenden eingezahlt werden können und über den ich dann auch offiziell angestellt werden kann. Bis dahin und auch danach vertraue ich auf Gott, dass Er alle unsere Bedürfnisse und die des Gebetsraumes ausfüllen wird. Das geht natürlich der menschlich Vernunft und unserem natürlichen Sicherheitsdenken entgegen.

Mein Wunsch und Gebet ist, dass durch dieses Vertrauen und Gottes Versorgung Ihm Ehre gebracht wird und andere auch dazu ermutigt werden, an den lebendigen Gott zu glauben und sich ganz auf Ihn zu verlassen, für ihre Errettung so wie für jede Herausforderung des Lebens - denn er ist GUT, MÄCHTIG und BEREIT denen zu HELFEN, die auf ihn vertrauen!

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Alltagsleben

Inzwischen ist es schon Ende Oktober. Amos geht bereits 1,5 Monate in die erste Klasse und Junia hat gut in die 5. Klasse mit neuen Lehrern, neuen Fächern und im großen Schulgebäude ihrer Grundschule hineingefunden. Über den Sommer haben wir es genossen, Lunas Mama öfter bei uns zu haben. Nun ist sie wieder zurück in Berlin. Außerdem waren Mitte Oktober meine Schwester mit drei meiner Nichten und einem Neffen für fünf Tage zu Besuch - das war auch eine ganz besonders schöne Zeit, sowohl für uns als auch für die Kinder!

Jetzt haben wir gerade ein paar ruhige, "normale" Wochen, bevor wir zum 2. Novemberwochenende nach Serbien fahren wollen, zur diesjährigen "Balkan Call" Konferenz. Letztes Jahr war dieses große Treffen mit Geschwistern aus allen 12 Balkanländern bei uns ganz in der Nähe, davon hatten wir auch auf dem Blog geschrieben. Dieses Jahr freuen wir uns besonders, als Kroaten in unser "Bruderland" Serbien fahren zu dürfen, denn zwischen den beiden Völkern gibt es nach wie vor sehr viel Reibereien und feindselige Rhetorik. Das zeigt sich u.a. auch in Bosnien-Herzogowina, wo der serbische Teil sich am liebsten von der kroatisch-bosnischen Föderation unabhängig machen würde. Dabei leben in allen diesen Ländern und Regionen Minderheiten der jeweiligen anderen Völkern, wenn auch durch die Schrecknisse und Verbrechen des Krieges in den 90er Jahren viel weniger als zuvor.

Auch zwischen anderen Balkanvölkern gibt es nach wie vor viel aufzuarbeiten, zu vergeben, zu heilen. Man denke nur an die wieder schlimmer werdenden Spannungen im Kosovo. Beim "Balkan Call" gehen wir stellvertretend aufeinander zu, tun Buße für unsere Nationen, bitten um Vergebung und sprechen diese zu, und glauben, dass dadurch in der geistlichen Welt dem Feind die Macht genommen und die Türen für das Evangelium vom Friedensfürsten Jesus aufgemacht werden. Als sichtbares Zeichen dieser Realität konnten wir bei der letzten Konferenz Zeugen davon sein, dass Gott Wunder der Heilung im Leben der ca. 500 Anwesenden gewirkt hat!

Zurück in Karlovac wird dann auch bald Junias 11. Geburtstag gefeiert. Was meine Arbeit betrifft, so habe ich nur noch ein paar Tage bei meinem Arbeitgeber vor mir und beginne bereits hier in unserer Wohnung intensiver mit dem Lobpreis- und Gebetsdienst. Dabei bin ich sehr dankbar für eine Gebetsschule, die ich online bei dem kroatischen Gebetshaus machen kann, mit dem wir in Verbindung stehen. Luna arbeitet von 8:45 Uhr bis 14 Uhr und ansonsten teilen wir unsere Zeit auf Familie, Haushalt, Gemeinde und Jüngerschaft auf. In Kroatien haben die Kinder in der Grundschule abwechselnd vormittags und nachmittags Unterricht, so dass Luna und ich wenigstens alle zwei Wochen einmal in Ruhe zu zweit spazieren gehen können.

So viel von uns - wir würden uns auch sehr freuen von euch zu hören und von dem, was euch zur Zeit bewegt!
Wir wünschen euch allen Gottes reichen Segen, dass ihr Ihm in euren Herausforderungen vertraut und erlebt, dass Er immer treu ist, und dass Er euch heilt und verwandelt in das Bild seines Sohnes Jesus!

Ganz liebe Grüße aus Kroatien,
Harry, Luna, Junia & Amos