16 September 2013

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Erst einmal kann ich es wieder einmal nicht glauben, dass unser letzter Blogeintrag schon wieder fast ein Jahr her ist!!! Wir muessen uns da wirklich entschuldigen, dass wir den Blog so lange vernachlaessigt haben. Die Zeit fliegt einfach davon!
Wie ihr alle inzwischen wisst, haben wir im Februar/Maerz erfahren, dass wir ein kleines Wunder erwarten. =) Das war und ist immer noch ganz schoen aufregend. Anfangs hat sich hier auch nicht viel veraendert. Anfangs sieht man ja noch nicht so viel und Luna konnte alles machen was sie vorher gemacht hat. Sie hat weiterhin als Tutorin und Hausreinigerin gearbeitet, ist Rad gefahren und konnte das meiste essen und trinken. Nur einige Gerueche haben ihr abendliche Uebelkeit gebracht. Doch bald war auch das verflogen.

Nach dem Semester hatte Harry wieder mehr Zeit, die wir gut ausgenutzt haben. Wir sind auf unsere erste Businesskonferenz gefahren, haben uns mit vielen Freunden getroffen, haben an einem Geburtsvorbereitungskurs teilgenommen und sind auf eine mittelalterliche Hochzeit nach Vancouver Island gefahren. Ausserdem hat Harry einen sehr intensiven, zweiwoechigen Erste Hilfe Kurs gemacht, die das Camp bezahlt und das College als Studienleistung angerechnet hat. Zu Harrys Geburtstag sind wir dann fuenf Tage lang mit Rucksaecken unterwegs in der kanadischen Wildniss unterwegs gewesen und haben so ziemlich jedes Wetter erlebt, von Sonne und Hitze, ueber Regen zu Schnee. Da ist man dann dankbar fuer gute Ausruestung und vor allem gutes Essen, das man mithat. Die Natur hier ist einfach nur wunderschoen. Man findet echte Stille hier so viel einfacher und schneller. Kein Verkehr, keine Leute, nur Naturgeraeusche um einen herum. Und am Ende haben wir sogar ein Reh und einen Schwarzbaeren ca. 75 m entfernt von uns gesehen.

Kurze Zeit spaeter sind wir dann auch schon zum Camp gefahren, bei dem  wir wie letztes Jahr als Direktoren und Krankenschwester (Harry) angestellt waren. Und genau dasselbe haben wir dieses Jahr auch wieder gemacht fuer 7 Wochen. Baby hat in dieser Zeit einen ganz schoenen Schub gemacht, so dass man bald klar sehen konnte, dass Luna schwanger ist. Oben im Norden zu sein war wieder wundervoll. Wir haben es sehr genossen, nicht die ganze Zeit Handyempfang und Internet zu haben und der Ausblick von unserer Huette aus war wieder einmal atemberaubend: Der grosse Ootsasee und dahinter Schneebedeckte Bergkuppen bei meist heissem Wetter und blauem Himmel. Ausserdem wurde es anfangs auch erst gegen 11.30 dunkel, was auch ein tolles Erlebnis ist. Die Teilnehmer waren dieses Jahr sehr unkompliziert. Wir hatten keine grossen Disziplinprobleme, dafuer aber eine Laeuseplage nach der ersten Woche. Gott sei Dank hat diese sich aber nicht sehr weit verbreitet und nur eine Huette und drei Mitarbeiter getroffen. In den ersten zwei Wochen konnte Harry auch gut seine neu erworbenen Erste Hilfe Kenntnisse einsetzen: wir mussten vier mal in einer Woche ins Krankenhaus und einmal aufgrund von Verdacht auf einen gebrochenen Nackenwirbel den Krankenwagen rufen...was sich dann aber als Schleudertrauma herausstellte.

Und so verliefen alle ernsteren Probleme. Zuerst schienen sie unueberbrueckbar und schwierig, doch dann klaerte sich alles auf. An einem Abend sahen wir einen perfekten, doppelten Regenbogen wie aus dem Bilderbuch direkt ueber dem Camp und das hat uns an Gottes Treue und Bund mit uns erinnert. Daran musste ich dann in jeder ernsteren Situation denken und konnte es so Gott abgeben. Eine groessere Herausforderung war es dann eher, unsere sehr jungen Mitarbeiter zu motivieren, ihr bestes zu geben. Vor allem diejenigen, die aus den falschen Motiven da waren, wie z.B. einen Partner zu finden, oder eben selbst noch gar keine feste Beziehung mit Jesus hatten. Auf einem christlichen Camp ist das dann doch schwierig, als wuerde man im falschen Beruf arbeiten. So stellten wir uns immer wieder die Frage, die Nelson Mandela vor so langer Zeit stellte: "How can we inspire people to greatness, when nothing else will do?" (Wie inspirieren wir Menschen zu wahrer Groesse, wenn sie bisher nichts anderes dazu motiviert hat?). Fakt ist: wir lieben gerade diese Herausforderung, Jugendliche zu motivieren und herauszufordern in ihrem denken, Leben und Alltag. Trotzdem waren wir echt froh, dann auch nach hause zu gehen im Wissen, dass dieses Camp nun ein abgeschlossenes Abenteuer fuer uns ist. Naechsten Sommer ist es Zeit fuer ein neues, spannendes Kapitel mit Kind und Kegel. :-)

Zurueck in unserer schnuckeligen Wohnung haben wir uns einige Tage ausruhen koennen bevor es fuer Harry mit seinem Praktikum mit Outdoor Leadership und Lunas Jobsuche weiterging. Das war auch ein Segen, denn sie ist bis Ende Oktober wieder Tutorin fuer zwei Studenten, die sie letztes Jahr schon hatte und wird sich noch mit einer Kanadierin treffen, um ihr deutsch beizubringen. Harrys Studium und Praktikum laufen bisher auch ziemlich gut. Das Praktikum ist bisher weniger Arbeit als gedacht und er kann endlich wieder auf Trips gehen. Die diesjaehrige Studentengruppe von Erstsemestern, um die er sich primaer kuemmert ist eine tolle, motivierte Truppe von 10. Dem Baby und uns geht es soweit recht gut. Wir sind gerade in der 33. Woche und das kleine übt schon fleissig Fußballspielen im Bauch. Noch ca. 7 Wochen bis es dann endlich da ist uns wir es so richtig sehen können!

Wir fuehlen uns nach wie vor unglaublich gesegnet - von eurer Unterstuetzung (nicht nur finanziell), eurer Liebe, von einer unkomplizierten, einfachen Schwangerschaft, von Vermietern, die einem eben so mal einen Monat Miete erlassen, weil wir nicht da waren, von vielen anderen hier, die uns mit Babysachen beschenkt haben, von einem Business, das waechst und in der Zukunft unseren Traum von einer Bibelschule in Kroatien finanzieren wird, von Stipendien, die einen grossen Teil von Harrys Studienkosten uebernehmen, von Gott, der uns einfach bei jedem Schritt treu begleitet, uns liebt und uns versorgt. Und natuerlich von unserem kleinen Geschenk Gottes was bald geboren wird und worauf wir uns unglaublich freuen. Ja, wir koennten uns darueber beschweren, dass wir nicht Geld wie Stroh haben, dass ein Kind Leben vielleicht komplizierter machen wird usw., aber das wuerde niemandem was bringen, am wenigsten uns. Da ist es viel schoener, dankbar zu sein und eine positive Einstellung gegenueber Herausforderungen zu haben und zu bewahren. Der Unterschied zwischen gewoehnlich und aussergewoehnlich ist kleiner als die meisten Menschen denken, denn die kleinen, taeglichen Aktionen und Entscheidungen, der Prozess, fuehrt Menschen dazu aussergewoehnlich zu sein und ein aussergewoehnliches Leben zu fuehren. Die meisten Menschen unterschaetzen diesen Prozess und ueberschaetzen Lebensereignisse (John Maxwell). Daher wollen wir uns freuen und einfach unserem Herrn vertrauen.

Vor allem was die Zukunft angeht. Fast unglaublich, dass Harry bereits in seinem letzten Jahr des Studiums ist und Ende April seinen Abschluss machen wird! Wir haben vor irgendwann im Mai nach Europa zu kommen und dann erstmal dort zu bleiben. Wir wollen uns für ein "Post-Graduate" Visum für Harry bewerben, damit wir noch ca ein bis zwei Jahre hier in Kanada Arbeitserfahrungen sammeln können. Geplant ist es, dann im Herbst nächsten Jahres eventuell wieder nach Kanada zu gehen, wenn das klappt. Aber das liegt noch so weit weg und es ist ja schwer zu sagen, wie Gott uns da lenken wird. Vielleicht öffnet sich auch eine ganz andere Tür, die wir noch gar nicht sehen. :) Auf jeden Fall sind wir froh, dass es dann erstmal vorbei ist mit dem studieren. Wir haben beide vor, später noch einen Master zu machen, aber was genau, wissen wir noch nicht. Und dann muss man ja auch gucken, wie das alles mit unserem kleinen Mäuslein sein wird. Wir freuen uns aber auf jeden Fall schon mal ganz viel Zeit mit euch zu verbringen. Es ist schön hier in Kanada, aber nach wie vor fühlen wir uns in Europa zu hause.

Viele liebe Grüße und Umarmungen!

Harry, Luna und Baby



2 Kommentare:

  1. Es ist schön immer mal wieder von Euch zu lesen und so viele echt aufregende und spannende Dinge über Euch zu erfahren! Ja, Ihr seid gesegnet, denn Ihr seit Gottes Kinder und er hält seine schützende Hand über Euch!
    Momo und ich haben ja unseren kleinen Birk jetzt schon zweieinhalb Jahre an unserer Seite und seit acht Monaten ist nun noch unser zweiter Sohn Falk dabei! Ich kann Euch nur bestätigen, es ist wahrlich das größte Geschenk und das tollste Wunder!
    Danke Gott!
    Wir wünschen Euch weiter so viele schöne Dinge zu erleben wie bisher, gutes Gelingen in Euren weiteren Vorhaben und vor allem eine wundervolle Zeit mit dem kleinen Zwerg!
    Ganz liebe Grüße und Gottes Segen auf all Euren Wegen! Momo und Casi und unsere zwei Zwerge!

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  2. Es ist schön immer mal wieder von Euch zu lesen und so viele echt aufregende und spannende Dinge über Euch zu erfahren! Ja, Ihr seid gesegnet, denn Ihr seit Gottes Kinder und er hält seine schützende Hand über Euch!
    Momo und ich haben ja unseren kleinen Birk jetzt schon zweieinhalb Jahre an unserer Seite und seit acht Monaten ist nun noch unser zweiter Sohn Falk dabei! Ich kann Euch nur bestätigen, es ist wahrlich das größte Geschenk und das tollste Wunder!
    Danke Gott!
    Wir wünschen Euch weiter so viele schöne Dinge zu erleben wie bisher, gutes Gelingen in Euren weiteren Vorhaben und vor allem eine wundervolle Zeit mit dem kleinen Zwerg!
    Ganz liebe Grüße und Gottes Segen auf all Euren Wegen! Momo und Casi und unsere zwei Zwerge!

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